Ex-Drittliga-Profis: Was macht eigentlich Kingsley Onuegbu?

Sie kickten lange in der 3. Liga, waren mehrere Jahre Teil unseres wöchentlichen Unterhaltungsprogramms. Jetzt sind sie von der Bildfläche verschwunden und in anderen Ligen am Ball. liga3-online.de wirft einen Blick auf den Werdegang ehemaliger Drittliga-Profis. Heute: Kingsley Onuegbu, früherer Torjäger des MSV Duisburg und von Eintracht Braunschweig.

56 Tore in 162 Drittliga-Spielen

Kingsley Onuegbu kickte insgesamt fünf Jahre in der 3. Liga. Dabei erzielte der heute in China spielende Nigerianer für den MSV Duisburg und Eintracht Braunschweig in 162 Partien 56 Tore. Im Ranking der Drittliga-Rekordtorschützen befindet sich Onuegbu auf Platz elf. Mit nur einem Treffer mehr wäre er in der Top 10. Auf Platz zehn rangiert Heidenheims Vereinslegende Marc Schnatterer.

Die Drittliga-Reise von Onuegbu begann in der Premieren-Saison der 3. Liga 2008/09. Für Braunschweig kam der mittlerweile 34-Jährige damals zu 29 Einsätzen, sieben Toren und zwei Assists. In der folgenden Spielzeit gehörte der 1,91 Meter große Mittelstürmer erneut zu den Leistungsträgern, zehn Treffer und vier Vorlagen machten ihn auch bei anderen Klubs zu einem begehrten Spieler.

Wechsel nach Fürth und lange Ausfallzeit

Nach zwei Jahren verließ Onuegbu vorerst die 3. Liga. Der Torjäger kehrte Braunschweig den Rücken und schloss sich der SpVgg Greuther Fürth in der 2. Bundesliga an. Beim Kleeblatt stand er nun drei Spielzeiten unter Vertrag. Diese drei Jahre liefen für Onuegbu aber alles andere als erfolgreich. Nachdem er in der Hinserie der Zweitliga-Saison 2010/11 noch häufig zum Einsatz gekommen war, begann eine lange Leidenszeit. Zunächst zog sich Onuegbu einen Knöchelbruch zu, der ihn fast die gesamte Rückründe außer Gefecht setzte.

Die zweite Spielzeit in Fürth verlief für Onuegbu noch bitterer. Mit Verletzungen am Sprunggelenk und am Knöchel verpasste er beinahe die gesamte Saison 2011/12, bloß ein Kurzeinsatz bei einem 3:0-Erfolg gegen Hansa Rostock war ihm vergönnt. Danach wurde Onuegbu für ein halbes Jahr zum Ligakonkurrenten SV Sandhausen verliehen. Beim SVS blieb er endlich mal wieder verletzungsfrei und sammelte Spielpraxis. Das verhalf ihm aber nicht, sich im Anschluss an seine Rückkehr nach Fürth beim Kleeblatt durchzusetzen. Im Gegenteil: Onuegbu gehörte nicht einmal mehr zum Kader und war die letzten Monate in seiner Zeit bei Greuther Fürth für die U23 in der Regionalliga Bayern am Ball.

Publikumsliebling in Duisburg

Im Sommer 2013 traf Onuegbu dann rückblickend die beste Entscheidung seiner Karriere. Der Angreifer entschloss sich für einen Wechsel zum MSV Duisburg und damit für die Rückkehr in die 3. Liga. Bei den Zebras sollte er nun fünf Jahre bleiben, dabei zweimal aufsteigen und sich zum absoluten Publikumsliebling entwickeln.

Aber beginnen wir erst einmal mit seiner ersten Saison beim MSV. Onuegbu avancierte schnell zum Leistungsträger, kam in 37 der 38 Saisonspiele zum Einsatz und erzielte dabei 14 Tore. Für Duisburg stand am Saisonende Platz sechs zu Buche. In der darauffolgenden Spielzeit 2014/15 feierte der King, wie ihn später die MSV-Fans nannten, seinen bis hierhin größten Erfolg. Als Tabellenzweiter stieg Onuegbu mit Duisburg in die 2. Bundesliga auf. Mit erneut 14 Treffern hatte der Mittelstürmer seinen Teil dazu beigetragen.

In Liga 2 ging es danach für Onuegbu und den MSV zwar direkt wieder runter. Aber in der Drittliga-Spielzeit 2016/17 schafften die Ruhrpottler den sofortigen Wiederaufstieg in die 2. Bundesliga – diesmal sogar als Meister. Der zweite Zweitliga-Anlauf von Onuegbu mit dem MSV war dann deutlich erfolgreicher. Nachdem Duisburg zwischenzeitlich sogar ganz oben mitmischte, landeten die Zebras schlussendlich auf Platz sieben.

Eigene Fußballschule in Nigeria

Zu einer weiteren Saison in Duisburg sollte es für Onuegbu nicht mehr kommen. Nach fünf insgesamt sehr erfolgreichen Jahren trennten sich die Wege von Spieler und Verein. Der Rechtsfuß entschied sich für ein Abenteuer im Ausland und wechselte zu Nea Salamina Famagusta in die 1. Liga Zyperns. Beim Erstligisten von der östlichen Mittelmeerinsel gehörte Onuegbu die zurückliegenden zwei Jahre zum Stammpersonal, er war sogar einige Begegnungen Kapitän. Seine Gesamtbilanz mit 44 Einsätzen und 21 Toren konnte sich durchaus sehen lassen.

Durch seine starken Leistungen auf Zypern ermöglichte sich Onuegbu ein noch größeres Abenteuer. Vor wenigen Wochen schloss er sich dem chinesischen Zweitligisten Shaanxi Chang’an Athletic an. Gut vorstellbar, dass das nun die letzte Station in der Karriere des Kingsley Onuegbu ist. Für die Zeit nach seiner aktiven Laufbahn hat der Duisburger Publikumsliebling jedenfalls bereits vorgesorgt. An einer Fernuniversität in Düsseldorf hat er einen Diplom in Sportmanagement gemacht. Mit dem dabei erlernten Wissen bringt er aktuell auch ein eigenes Herzensprojekt voran. Onuegbu baut in seinem nigerianischen Heimatort Kaduna eine Fußballschule auf.

   

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