Euphorie bei 1860: "Das Beste, was ich seit Langem gesehen habe"

Sechster Sieg im siebten Spiel: Der TSV 1860 München befindet sich weiter voll auf Kurs und hat mit dem 4:1 gegen den MSV Duisburg ein weiteres Ausrufezeichen gesetzt. Trainer Michael Köllner war nach dem Spiel euphorisch, hob gleichzeitig aber auch den mahnenden Finger.

Furiose erste halbe Stunde

Für gewöhnlich präsentiert Köllner sich auch nach Siegen eher zurückhaltend und findet nicht selten den einen oder anderen Kritikpunkt. Doch am Samstag sprudelte es aus dem 52-Jährigen nur so heraus: "Wir haben eine furiose erste halbe Stunde gespielt. Das war das Beste, was ich seit langem von meiner Mannschaft gesehen habe", sagte er bei "MagentaSport". Binnen 33 Minuten schossen Albion Vrenezi (2. / 32.), Fynn Lakenmacher (12.) und Yannick Deichmann (35.) ein 4:0 heraus und brachten die Löwen damit schon früh auf die Siegerstraße.

Sehr zur Freude von Köllner: "Wir haben unheimlich attackiert, waren extrem kaltschnäuzig und haben super Tore geschossen. Fast jeder Treffer war wie aus dem Lehrbuch." 19 Punkte aus sieben Spielen, das schafften in der Historie der 3. Liga bislang nur die Offenbacher Kickers (2010) und der SC Paderborn (2017). "Da sieht man, dass die Mannschaft einen richtig guten Job macht", sagte der Löwen-Coach und sprach von einer "mega Bilanz".

Köllner übt auch Kritik

Doch Köllner wäre nicht Köllner, wenn er nicht doch etwas zu kritisieren hätte. So gefiel dem Oberpfälzer der Auftritt seiner Mannschaft ab der 35. Minute nicht mehr. "Die Stunde danach kann besser werden. Das habe ich der Mannschaft auch schon sagen müssen. Die Leute kommen, um Spektakel zu sehen und nicht. Deswegen müssen wir in der zweiten Halbzeit mehr Tore machen."

Kapitän Stefan Lex sah es ganz ähnlich: "Die 2. Halbzeit war nicht mehr Tabellenführer like. Wir wollten so weiter machen wie in der 1. Halbzeit. Das haben wir leider nicht geschafft. Wir müssen immer alles auf den Platz bringen. Das ist uns nur vor der Pause gelungen." Dennoch sei der Sieg am Ende "souverän" gewesen. Und Zweifel darüber, dass er verdient war, gab es ebenfalls nicht. Ausruhen auf der bisherigen Bilanz wollen sich die immer noch ungeschlagenen Löwen freilich nicht: "Wir haben relativ gut Punkte geholt, aber wir wissen, dass uns nichts zufliegt", so Lex.

Sorgen um Lang

Am kommenden Samstag steht das Topspiel bei der SV Elversberg an, die am Sonntag schon mit einem Remis beim SV Meppen zurück auf den zweiten Tabellenplatz springen könnte. Dann würden sich nächste Woche der Zweite und Erste gegenüberstehen – mehr Spitzenspiel geht nicht! Doch bevor es soweit ist, sind die Löwen am Dienstagabend zunächst im Landespokal gegen Türkgücü München gefordert. Dann will 1860 an die Leistung von Samstag anknüpfen: "Wir hoffen, dass wir diesen Spirit, diese Qualität, die wir aktuell in unserem Spiel haben, auch die nächsten Wochen beibehalten", so Köllner.

Fraglich ist noch, ob Niklas Lang dabei sein kann. Der Innenverteidiger war nach 70 Minuten mit Duisburgs Niklas Kölle am Kopf zusammengeprallt und konnte nur zwölf Minuten nach seiner Einwechslung – es war sein Debüt in dieser Saison – nicht mehr weiterspielen. Der 1860-Coach berichtete von "Schädelbrummen" beim 20-Jährigen und hofft, "dass es nichts Schlimmeres ist und dass wir ihn wieder hinbekommen". Ob das gelingt, werden die nächsten Tage zeigen.

   

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