Essen oder Münster? Showdown um den Drittliga-Aufstieg
Während der Meisterkampf in den Regionalliga-Staffeln Bayern (SpVgg Bayreuth), Südwest (SV Elversberg), Nord (VfB Oldenburg) und Nordost (BFC Dynamo) schon fast beziehungsweise so gut wie entschieden ist, steht der West-Staffel ein Herzschlagfinale bevor. Vor dem letzten Spieltag am Samstag liegen Rot-Weiss Essen und Preußen Münster gleichauf. Wer schafft den Sprung in die 3. Liga? liga3-online.de nimmt beide Teams unter die Lupe.
Ausgangslage: Nach zwischenzeitlich drei Unentschieden in Folge war Rot-Weiss Essen im April auf den zweiten Platz abgerutscht und musste Preußen Münster passieren lassen. Doch weil die Adlerträger am vergangenen Spieltag nicht über ein 0:0 beim SC Wiedenbrück hinauskamen, konnte RWE mit einem 3:0-Erfolg gegen Rödinghausen vorbeiziehen, liegt vor dem letzten Spieltag nun dank der um zwei Treffer besseren Tordifferenz wieder an der Tabellenspitze und hat den Aufstieg in eigener Hand.
Form: Die letzten vier Liga-Spiele hat Essen allesamt gewonnen, allerdings setzte es zwischenzeitlich im Landespokal eine 1:3-Niederlage gegen den Wuppertaler SV.
Stimmung: Nach dem Landespokal-Aus und der anschließenden Trennung von Trainer Christian Neidhart war von Aufstiegseuphorie an der Hafenstraße nicht mehr viel zu spüren. Doch pünktlich zum alles entscheidenden Spieltag könnte der Gemütszustand bei RWE kaum besser sein. Das Heimspiel gegen Rot-Weiß Ahlen ist mit 16.500 Zuschauern zudem restlos ausverkauft.
Was für den Aufstieg spricht: Durch den Patzer der Preußen und dem Sieg gegen Rödinghausen ergibt sich für Rot-Weiss Essen nun die komfortable Situation, den Aufstieg in eigener Hand zu haben. Ein Sieg gegen Ahlen dürfte wohl reichen, um im 14. Anlauf die Qualifikation für die 3. Liga zu schaffen. Denn gewinnt RWE, müsste Münster gegen Köln II einen um mindestens drei Tore höheren Sieg einfahren als Essen, weil die Rot-Weißen neben der besseren Tordifferenz auch in der Anzahl der erzielten Tore vor dem SCP liegen. "Du spürst es überdeutlich an jeder Ecke, wie sehr jeder einzelne nach dem Aufstieg lechzt. Diese positive Energie treibt uns an", so Geschäftsführer Marcus Uhlig in der "Bild".
Ausgangslage: Wochenlang eilte Preußen Münster von Sieg zu Sieg und sicherte sich im Kampf um die 3. Liga die Pole-Position, doch ausgerechnet vor dem finalen Spieltag sind die Adlerträger nach einer Nullnummer in Wiedenbrück auf den zweiten Tabellenplatz abgerutscht und sind für den Aufstieg nun entweder auf einen Patzer von RWE oder einen hohen Sieg gegen Köln II angewiesen.
Form: Seit Mitte Oktober hat der SCP nur einmal (!) verloren, aus den letzten zwölf Spielen holte die Elf von Trainer Sascha Hildmann starke 30 Punkte.
Stimmung: Dass die Adlerträger ausgerechnet zum Saisonfinale den Aufstieg nicht mehr in der eigenen Hand haben, drückt natürlich auf die Stimmung. Dennoch gehen die Preußen zuversichtlich in das entscheidende Heimspiel gegen den 1. FC Köln. "Wir schauen nur nach vorn, freuen uns riesig auf das Endspiel gegen Köln vor toller Kulisse", so Nicolai Remberg in der "Bild". Das Preußenstadion ist mit 14.300 Zuschauern schon seit Ende April ausverkauft. So viele Fans kamen zuletzt vor sieben Jahren zum Derby gegen Osnabrück.
Was für den Aufstieg spricht: Der Druck liegt klar bei Rot-Weiss Essen. Schon seit Jahren kämpft RWE vergeblich um den Aufstieg, scheiterte immer wieder knapp. Letztes Jahr etwa fehlten nur drei Punkte und zwei Tore. Preußen Münster, das ohne die ganz großen Aufstiegsambitionen in die Saison gestartet war, kann vor großer Kulisse frei aufspielen und hat zumindest tabellarisch nichts zu verlieren. Was ebenfalls für die Preußen spricht: Die letzten beiden Spiele gegen Ahlen hat RWE verloren, darunter das Spiel in der Hinrunde, das corona- und witterungsbedingt erst Mitte März stattfand. Sollte Essen erneut verlieren, reicht dem SCP schon ein Punkt für den Aufstieg.