"Es wird ekelhaft": Jena empfängt Erfurt im Landespokal

Gerade einmal vier Wochen ist es her, dass sich der FC Carl Zeiss Jena und Rot-Weiss Erfurt in der 3. Liga im Thüringenderby duellierten. Zwar konnte RWE die Partie knapp für sich entscheiden (1:0), mittlerweile ist aber einiges passiert: Erfurt steckt in der Krise, entließ Trainer Stefan Krämer. Sein Nachfolger, David Bergner, wird ausgerechnet im Landespokalspiel und der erneuten Auflage des Thüringenderbys als Coach debütieren und auf seinen Freund Mark Zimmermann treffen, der die vor kurzem erlittene Niederlage wiedergutmachen will.

Bergner bittet zum Einzelgespräch und passt Trainingsmethoden an

Seit einer Woche ist Bergner im Amt, schon wartet die erste Mammutaufgabe auf den neuen RWE-Coach: Das Landespokalspiel gegen Jena am Sonntag (14 Uhr). Der ehemalige Leiter des Nachwuchsleistungszentrums und Chefscout der Erfurter erwartet einen homogenen und eingespielten Kontrahenten, dessen Stärken im Umschaltspiel liegen. "Jena wird eine schwere Nuss", weiß der 43-jährige ehemalige Verteidiger deshalb. Um sie knacken zu können, setzt Bergner auf Kompaktheit – sowohl defensiv als auch offensiv: Aus einer soliden Verteidigung heraus sollen schließlich Lösungen nach vorne gefunden werden, bisher das größte Manko der Erfurter, die im Saisonverlauf erst sechs Tore erzielten und am Ende der Tabelle stehen. "Da haben wir auch im Training angesetzt: Grundordnung, Passspiel, Atomatismen und aggressive Zweikämpfe." Diese Tugenden sollen den Erfolg nach Erfurt zurückholen. Zudem bat der neue Trainer jeden Spieler zum Einzelgespräch, um die Phase des Kennenlernens zu beschleunigen und "hinter die Fassaden zu schauen".

Laurito erwartet richtungsweisendes und "ekelhaftes" Spiel

Die immens hohe Bedeutung des Spiels unterstreicht derweil André Laurito: "Es geht um alles, es zählt nur der Sieg." Für den Abwehrspieler ist die Begegnung richtungsweisend: "Sie entscheidet über Untergangs- oder Aufbruchsstimmung." Daher ist der 33-Jährige überzeugt, dass es ein "ekelhaftes Spiel" wird.

Zimmermann hofft auf Revanche

Auf der Gegenseite hat Coach Mark Zimmermann, den eine enge Freundschaft zu seinem Pendant verbindet, die Liga-Niederlage noch nicht verdaut: "Den Fans, uns und den Spielern ist es egal, ob wir in der Liga oder im Pokal auf Erfurt treffen. Es ist ein Derby – und das wollen wir gewinnen." Es sei schön, nach so kurzer Zeit, die Chance zu haben, etwas wiedergutzumachen: "Genau das wollen wir auch", gibt er sich kämpferisch. "Dazu müssen von Beginn an so spielen, wie in Erfurt leider erst nach dem 0:1 die letzten 20 Minuten", gibt Zimmermann die Marschrichtung vor. Dabei fehlen werden allerdings die verletzten Matthias Kühne, Timo Mauer und Timmy Thiele sowie Raphael Koczor, für den Jo Coppens zwischen den Pfosten stehen wird. Niclas Erlbeck sowie Neuzugang Kevin Pannewitz sind dagegen eine Option: "Wer im Kader ist, hat auch das Zeug zu spielen. Er ist jetzt so weit", meint der Fußballlehrer. Über 10.000 erwartete Zuschauer können sich also auf einen rassigen Pokalfight mit dem einen oder anderen Debütanten einstellen.

   
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