Aue vor richtungweisender Mitgliederversammlung
Nur knapp zwölf Stunden nach dem Auswärtsspiel in Dortmund am heutigen Freitagabend steht bei Erzgebirge Aue am Samstagvormittag (ab 9:30 Uhr) eine richtungsweisende Mitgliederversammlung an, auf der unter anderem der neue Aufsichtsrat gewählt wird.
Neuer Präsident schon in den Startlöchern
Wie geht es für Erzgebirge Aue nach dem Rücktritt von Helge Leonhardt in den kommenden Jahren weiter, welchen Weg schlagen die Veilchen ein? Um diese beiden ganz zentralen Zukunftsfragen wird es am Samstag gehen. Mit Spannung wird neben der Vorstellung des Jahresabschlusses für das Geschäftsjahr 2021/22 vor allem die Wahl zum neuen Aufsichtsrat erwartet. Das neunköpfige Gremium wird anschließend den zukünftigen Vorstand bestellen. Insgesamt elf Kandidaten stehen zur Wahl, darunter der aktuelle Interimspräsident Torsten Enders und Uwe Leonhardt – der Bruder von Ex-Boss Helge Leonhardt. Bei vielen Fans steht der 63-Jährige jedoch stark in der Kritik und wird neben Geschäftsführer Michael Voigt für den Niedergang des Klubs in den vergangenen Jahren verantwortlich gemacht.
In einem offenen Brief rufen zahlreiche Fanklubs daher dazu auf, weder Enders noch Leonhardt zu wählen, sondern die übrigen neun Kandidaten – darunter Ex-Präsident Lothar Lässig, Porsche-Vertreter Thomas Hagg und Aues Bürgermeister Heinrich Kohl. Diese Gruppe hat mit Roland Frötschner, dem Schwiegervater von Ex-Aue-Profi Enrico Kern, bereits einen Präsidenten in den Startlöchern. Unterstützung soll er unter anderem von Vereinslegende Volker Schmidt erhalten. Als Fan-Vertreter soll Jörg Püschmann in den Vorstand einziehen, der dafür seine Kandidatur für den Aufsichtsrat zurückgezogen hat. "Dieser Kompromiss zeigt, was möglich ist, wenn alle in die gleiche Richtung arbeiten. Garantiert ist dieser Platz nur, wenn sich die Gremien wie oben zusammensetzen", heißt es in dem offenen Brief der Fans.
Kampfabstimmung erwartet
"Es wird zur Kampfabstimmung kommen“, vermutet Kay Werner in der "Bild"-Zeitung. Der FCE-Anwalt und Mitglied des Interimsvorstandes wird die Versammlung leiten: "Ich hoffe trotz der angespannten Situation auf ein konstruktives Miteinander." Gewählt wird auch der Ehrenrat. Weil es für das siebenköpfige Gremium aber nur sieben Kandidaten gibt, dürfte die Wahl nicht allzu spannend werden. Erst das wichtige Spiel in Dortmund, dann die Mitgliederversammlung: An diesem Wochenende wird sich entscheiden, wohin es für Erzgebirge Aue in Zukunft geht.