Erzgebirge Aue verpasst die "maximale Ausbeute“

Mit einer 0:1-Auswärtsniederlage hat der FC Erzgebirge Aue den perfekten Abschluss der englischen Woche verpasst. Bitter an diesem Tag schmeckte Pavel Dotchev auch, dass einer seiner Spieler wegen zweier Unsportlichkeiten vom Platz flog.

Vor Beginn der englischen Woche hatte sich Aues Trainer Pavel Dotchev die "maximale Ausbeute“ von neun Punkten aus drei Spielen vorgenommen. Nach der 0:1-Niederlage bei den Würzburger Kickers bleibt die Bilanz bei sechs Punkten. Dabei waren die Chancen für einen Sieges-Hattrick der Veilchen durchaus da, ein Auswärtserfolg wäre nicht unverdient gewesen. Auch der Würzburger Übungsleiter Bernd Hollerbach bezeichnete den Sieg seiner Mannschaft nach dem Spiel als "glücklich“.

Startelf ohne gelernten Stürmer

Nach der roten Karte für Björn Kluft rutschte etwas überraschend Simon Handle in die Startelf, im voraus war eher mit Max Wegner gerechnet wurden. Mit Handle, Skarlatidis, Kvesic und Könnecke bestand die Offensivabteilung aus vier Spielen, die auch im Spiel oft die Positionen wechselten, unter denen aber kein klassischer Neuner zu finden war. Dennoch kam der FCE zu Chancen, insbesondere durch Skarlatidis, der in der Nachspielzeit der ersten Hälfte den Querbalken der Würzburger erzittern ließ. In der zweiten Halbzeit brachte Dotchev schließlich mit Wegner den gelernten Stürmer, der sich auch sofort gut einbrachte. Wegner kam zu Chancen aus der Distanz (76.) und per Kopf (90.), scheiterte jedoch in beiden Fällen am glänzend aufgelegten Robert Wulnikowski.

Aue schadet sich mit Unsportlichkeiten selbst

Für Mike Könnecke hatte die englische Woche hervorragend begonnen, mit seinem Tor wurde er zum Matchwinner der Partie beim VfB Stuttgart II. Daraufhin wurde er am Mittwoch beim Heimsieg gegen Aalen in die Startelf befördert. Im Auswärtsspiel in Würzburg erlitt Könneckes Stimmungskurve aber einen herben Dämpfer: Mit Gelb-Rot wurde der Flügelstürmer vom Platz gestellt. Ein bitterer Platzverweis, bedenkt man, wie unnötig beide gelbe Karten waren: Die erste Verwarnung bekam Könnecke aufgrund von Ballwegschlagens, die zweite folgte wegen einer Schwalbe. Solche Unsportlichkeiten kamen im Team von Pavel Dotchev nicht zum ersten Mal vor: Erst im letzten Spiel brannten Björn Kluft die Sicherungen durch, aufgrund einer Tätlichkeit sah er glatt Rot. Den ersten Platzverweis der Veilchen sah Pawel Baranowksi am zweiten Spieltag aufgrund einer brutalen Grätsche. Mit bisher 13 gelben Karten und drei Platzverweisen zählt der FC Erzgebirge zu den unfairsten Teams der Liga. Insbesondere die überflüssigen Aussetzer, die zu Karten führten, sollten die Sachsen schnellstmöglich ablegen – bisher haben sie sich damit nur selbst geschadet.

Glück konnte nicht erzwungen werden

"Die einzige zwingende Möglichkeit des Gegners führt zum Tor, das ist unglücklich“, sagte Aues Torhüter Martin Männel nach dem Spiel. Zudem konnten sich die Auer darüber beklagen, dass Schiedsrichter Thorsten Schriever in der 18. Minute gegen Peter Kurzweg nicht Rot zückte, diese Szene hatten nicht wenige im Stadion als Notbremse gesehen.

Daran, dass die Auer ihr Glück in dieser Partie nicht selbst in die Hand nehmen konnten, war aber auch die bereits angesprochene Selbstschwächung durch den Platzverweis gegen Könnecke Schuld. "Wir bekommen Gelb-Rot in einer Phase, in der wir Druck machen wollten“, so Pavel Dotchev nach dem Spiel. "Mit einem Mann weniger konnten wir dann nicht mehr nachsetzen.“

   

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