Erzgebirge Aue: Freistoßfrust und Baranowskis Bärendienst

Nach der Niederlage des FC Erzgebirge Aue bei Sonnenhof Großaspach gab es ein großes Gesprächsthema, das alles andere überragte: Der Treffer von Michele Rizzi zum 1:0 in der 19. Minute. War der schnell ausgeführte Freistoß ein reguläres Tor oder nicht? liga3-online.de-Experte Babak Rafati meint: Ja, das Tor war regelkonform. Nichtsdestotrotz hat der FCE laut Präsident Helge Leonhardt Protest gegen die Spielwertung eingelegt. Aber ist diese Szene die einzige erwähnenswerte des Spiels? Hat wirklich nur diese zumindest fragwürdige Entscheidung des Schiedsrichters die Auer Niederlage in die Wege geleitet?

Mehrmals den Ausgleich auf dem Fuß

Natürlich saß der Frust bei den Spielern der Veilchen tief – während und nach dem Spiel. Dabei wäre es kein Ding der Unmöglichkeit gewesen, die Partie noch zu den eigenen Gunsten umzudrehen, getreu des „Jetzt erst recht“-Mottos, mit dem die Sachsen nach dem Abstieg in die Saison gestartet waren. Dass dies nicht gelang lag unter anderem an der mangelhaften Chancenverwertung. Der freistehende Nicky Adler in der 42., Kluft von der linken Seite in der 51. oder Nattermann mit seiner Riesenchance in der 77. Minute hatten den Ausgleichstreffer auf den Fuß. Alle drei Gelegenheiten endeten jedoch lediglich mit einigen zusätzlichen grauen Haaren für Pavel Dotchev, so dass der an diesem Tag stets wirbelnde Timo Röttger in Zusammenspiel mit Tobias Rühle in der 81. Minute den Deckel drauf machte.

Baranowski schadet dem Team – und sich selbst

Bei allem Verständnis für die Frustration auf Seiten der Auer: So, wie Pawal Baranowski in der 68. Minute seinen Gegenspieler ohne Chance auf den Ball wegsenst, darf darf man als Profi nicht agieren. Baranowski dürfte für zwei oder drei Spiele gesperrt werden und fehlt der Viererkette in der wichtigen Eingewöhnungsphase. Im nächsten Punktspiel dürfte Adam Susac den Polen ersetzen. Läuft es schlecht für Baranowski, könnte sein Stammplatz nach nur zwei Einsätzen vorübergehend wieder futsch sein.

Kombinationen bleiben im Ansatz hängen

Mit Louis Samson, Philipp Riese, Mike Könnecke und Simon Skarlatidis bot Pavel Dotchev zuletzt ein Mittelfeld mit dem Durchschnittsalter von 23,75 Jahren auf. Blutjung sind die Spieler nicht, dennoch scheint neben Martin Männel ein Anführer zu sehen. Diese Rolle soll zukünftig Christian Tiffert übernehmen. Schnellstmöglich soll der Routinier im Trikot der Veilchen zu sehen sein, Verantwortung übernehmen und seinen jungen Kollegen damit etwas Druck von den Schultern nehmen. Insbesondere der Deutsch-Grieche Skarlatidis könnte diese Unterstützung sicher gut gebrauchen. Gegen seinen langjährigen Ex-Klub Großaspach trat der 24-jährige zwar motiviert, aber oftmals überhastet an. Die Kombination mit den Kollegen wurde oft versucht, kam dabei aber über den Ansatz selten hinaus. Mit Neuzugang Tiffert soll an dieser Baustelle gearbeitet werden.

   
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