Erster Enochs-Sieg gegen die alte Liebe: "Endlich war das Glück da"

Aller guten Dinge sind drei: Für Trainer Joe Enochs bedeutete der 1:0-Sieg mit dem FSV Zwickau bei Zweitliga-Absteiger VfL Osnabrück nach bisher zwei Niederlagen gegen seine alte Liebe fast auf den Tag genau vier Jahre nach seinem Abschied von der Bremer Brücke den ersten Erfolg – und für die Schwäne nach gut eineinhalb Monaten auf den Abstiegsplätzen den ersehnten Sprung über den Strich.

"Haben uns das Glück auch irgendwie verdient"

Für Enochs war die Rückkehr an seine langjährige Wirkungsstätte auch angesichts des zweiten Saisonsiegs absolute Nebensache. "Das war ein sehr glücklicher Sieg, aber alle sind bis zur Leistungsgrenze gegangen. Das Glück, das uns in den ersten zehn Spielen gefehlt hat, war endlich da", bilanzierte der US-Amerikaner auf der Pressekonferenz nach dem vierten Spiel seines Teams in Serie ohne Niederlage (acht Punkte) den kämpferisch überzeugenden Auftritt der Westsachsen.

Außer Fortuna gab jedoch für die "sehr, sehr wichtigen drei Punkte" (Enochs) auch Zwickaus Effizienz beim Siegtor durch Routinier Ronny König (73.) den Ausschlag. "Wir haben uns das Glück auch irgendwie verdient, und vielleicht gleicht sich auch tatsächlich alles aus, denn wir haben in dieser Saison schon besser gespielt, aber dieses Mal haben wir die eine Chance, die wir hatten, auch genutzt", kommentierte Sportdirektor Toni Wachsmuth im Vereins-TV mit "viel Erleichterung" den zweiten Auswärtserfolg nacheinander. Von Enochs erhielt Matchwinner König bei "Tag24" für seinen dritten Saisontreffer auf Vorlage von Luca Horn ebenfalls ein Kompliment: "So tief in der Box ist es schwer zu verteidigen. Luca hat das gut erkannt, und der 'King' macht es super."

Noch mehr angetan waren der 50-Jährige und auch Wachsmuth allerdings von der Defensivleistung seiner Mannschaft. "Besonders vor der Pause hat der VfL viel Druck gemacht, hatte zwölf oder 13 Ecken, aber wir haben nichts Gefährliches daraus zugelassen und richtig gut verteidigt", beschrieb Enochs den Schlüssel zum Erfolg. "Die Jungs", ergänzte Wachsmuth, "haben extrem viel gearbeitet, sich in alles reingeworfen und leidenschaftlich verteidigt."

289 Minuten ohne Gegentor: "Spielen noch öfter zu Null"

Nicht zuletzt aufgrund dieser bedingungslosen Einsatzbereitschaft ist Zwickau inzwischen seit 289 Minuten ohne Gegentor und verließ nach sechs quälend langen Wochen die Abstiegszone. "Wenn wir weiter mit dieser Geschlossenheit spielen", blickte Enochs am "MagentaSport"-Mikrofon schon dem Duell nach der Länderspielpause am 16. September (Samstag) gegen den punktgleichen MSV Duisburg zuversichtlich entgegen, "bin ich sicher, dass wir noch öfter zu Null spielen".

Die Siegfeier seiner Mannschaft auf der Rückreise erlebte Enochs allerdings nicht mit. Der vom VfL-Anhang mit Applaus empfangene Kalifornier verlängerte den Aufenthalt in seiner früheren Heimat, wo Enochs seit 1996 zuerst als Spieler und später in anderen Funktionen sowie zuletzt von August 2015 bis Anfang Oktober 2017 als Coach tätig gewesen war, für Privatbesuche und einen Medientermin um ein Tag.

   

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