Erst 2.400 Karten verkauft: SC Paderborn droht Negativrekord

Nach dem direkten Durchmarsch von der Bundesliga in die 3. Liga ist in Paderborn von Fußball-Fieber derzeit nicht viel zu spüren. Für das erste Heimspiel der neuen Saison am Samstag gegen Mainz II sind bislang erst 2.400 Karten verkauft – es droht ein Negativrekord im neuen Stadion. Ohnehin ist der SCP seit knapp 300 Tagen ohne Heimsieg.

Nur 500 Karten im Vorverkauf abgesetzt

Als der SC Paderborn am 24. August 2014 die erste Bundesliga-Partie seiner Vereinsgeschichte bestritt, konnten sich die Ostwestfalen vor Kartenanfragen kaum retten. Zwei Jahre später zeigt sich ein völlig anderes Bild: Statt gegen die Erstliga-Mannschaft von Mainz 05 muss Paderborn am Samstag um 14 Uhr gegen die U23 der Rheinhessen antreten. Das Interesse ist überschaubar: Gerade einmal 2.443 Tickets wurden bis Donnerstagmittag an den Fan gebracht. Zieht man die knapp 1.900 Dauerkarten ab, setzte der Zweitliga-Absteiger also bislang lediglich rund 500 Karten im Vorverkauf ab. Dennoch rechnet Präsident Martin Hornberger mit etwa 4.000 Fans. Dieser Schnitt sei für die Spiele gegen die U23-Mannschaften zwar eingeplant, würde aber einen neuen Negativrekord im 2008 eröffneten Stadion bedeuten. Die bisher kleinste Kulisse bei einem Pflichtheimspiel erlebte der SCP am 23. August 2008, als sich bei der Drittliga-Partie gegen Jahn Regensburg nur 4.483 Zuschauer in dem 15.000 Plätze fassenden Stadion einfanden – immerhin 483 mehr als jetzt für Samstag erwartet. Zum Vergleich: Nach dem letzten Zweitliga-Abstieg des SC Paderborn (2008) strömten fast doppelt so viele Fans zum ersten Heimspiel in die Sportstätte an der A33 (7.800 gegen Unterhaching). Damals zog der Effekt der neuen Arena – auch der ist nun weg.

Desaströse Heimbilanz ein Grund für geringes Interesse

Ohnehin ist die Euphorie bei den Fans derzeit nahe dem Nullpunkt. Eine Überraschung? Beim Blick auf die Heimbilanz nicht. Genau 293 Tage warten die Anhänger der Schwarz-Blauen bereits auf einen Sieg im heimischen Stadion. Ohnehin konnte der SCP seit Anfang 2015 nur drei Mal zuhause gewinnen. Im selben Zeitraum setzte es aus 52 Liga-Spielen stolze 30 (!) Niederlagen. Angesichts dieser Zahlen verwundert es nicht, dass das Interesse der Paderborner am ersten Heimspiel der neuen Saison überaus gering ist. Hornberger weiß: "Wir müssen uns das Vertrauen das Zuschauer zurückholen." Zufriedenstellend sei die erwartete Zuschauerzahl aber keineswegs. Klar ist: Stoppen die Ostwestfalen den seit Monaten andauernden Abwärtstrend und gewinnen vor allem die Heimspiele, wird auch die Euphorie zurückkommen. Bis dahin muss sich die Mannschaft um Trainer René Müller mit einer Minuskulisse von nur 4.000 Zuschauern begnügen.

 

 

   

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