Erb: "Einfach, als Außenstehender Kritik zu üben"

Im Interview mit liga3-online.de spricht Uerdingens Kapitän Mario Erb über die sportliche Talfahrt des KFC, die Kritik von außen, die Stimmung in der Mannschaft und Dinge, die besser werden müssen.

[box type="info"]"Wir sind eine Einheit"[/box]

liga3-online.de: Seit neun Spielen wartet der KFC Uerdingen auf einen Sieg. Wie ist die sportliche Talfahrt zu erklären, Herr Erb?

Mario Erb: Wenn man einmal in einem solchen Negativstrudel drin ist, dann ist es schwierig, da wieder herauszukommen. Das Selbstvertrauen geht verloren und dann kommt häufig auch noch Pech dazu. Wir müssen uns das Selbstvertrauen schnellstmöglich mit einem Sieg zurückholen.

Zuletzt gab es ein 0:2 beim FSV Zwickau. Ihr Fazit zum Spiel?

Wir hatten das klare Ziel, in Zwickau zu gewinnen – vor allem, weil wir schon im Hinspiel nicht punkten konnten. Durch die erneute Niederlage haben wir gegen Zwickau sechs Punkte liegen lassen, das ist bitter. Verloren haben wir wegen unglücklicher Gegentore und durch fehlendes Glück in der Offensive. Es läuft derzeit wenig zusammen.

Kritiker meinen, die Mannschaft sei keine Einheit, kein eingeschworenes Team. Was sagen Sie dazu?

Es ist einfach, als Außenstehender Kritik zu üben und so etwas zu behaupten – besonders während einer Krise, in der wir uns gerade befinden. Hätten wir beispielsweise nur zwei der letzten neun Partien gewonnen, wären wir mittendrin im Aufstiegsrennen und die Kritiker würden schweigen. Wer nah am Team ist, weiß, dass wir eine Einheit sind und sich jeder für jeden zerreißt.

Aber die Stimmung in der Mannschaft ist sicher nicht die beste.

Das ist ein anderes Thema. Natürlich ist die Stimmung derzeit nicht berauschend, alles andere wäre gelogen. Wir haben viele Spiele unnötig hergeschenkt, das ärgert uns ungemein. Die letzten Wochen hätten nicht viel schlechter laufen können, mit zu vielen individuellen Fehler haben wir uns regelmäßig selbst ein Bein gestellt. Wir wissen, dass wir jetzt endlich wieder liefern müssen und tun alles, um wieder mehr Selbstvertrauen zu bekommen und die Stimmung zu verbessern.

 

[box type="info"]Endspiel gegen Köln? "Definitiv nicht"[/box]

Der Rückstand auf Relegationsplatz drei ist auf neun Punkte angewachsen. Glauben Sie trotzdem noch an den Aufstieg in die 2. Bundesliga?

Noch sind zehn Begegnungen zu absolvieren. Unmöglich ist es also nicht, den Rückstand aufzuholen. Wir wissen, dass wir kein gewöhnlicher Aufsteiger sind und die Erwartungshaltung hoch ist. Dennoch ist es nicht so, dass der Durchmarsch in die 2. Bundesliga unser konkretes Ziel ist. Wir wollten von Beginn an oben mitmischen und das werden wir auch weiterhin tun, wenn wir unsere Talfahrt beenden.

Unter Norbert Meier wartet der KFC weiter auf den ersten Sieg. Was muss besser werden, um die Trendwende zu schaffen?

Wir müssen unbedingt die vielen individuellen Fehler abstellen. Da waren Böcke bei, die einfach nicht passieren dürfen. Wir haben unsere Gegner zu häufig eingeladen und es ihnen zu einfach gemacht. Wenn wir das in den Griff bekommen, bin ich mir sicher, dass die Ergebnisse bald auch wieder stimmen werden. Denn unsere individuelle Klasse ist groß genug, um gegen jeden Gegner in dieser Liga Tore zu schießen.

Am heutigen Freitag geht es mit der Partie gegen Fortuna Köln weiter. Ist das nun die letzte Chance, wenn noch einmal oben angegriffen werden soll?

Ob es ein Endspiel für uns ist? Nein, definitiv nicht. Dafür befinden wir uns noch an einem zu frühen Saison-Zeitpunkt. Allerdings können wir uns nicht mehr viele Patzer erlauben, das ist uns bewusst.

Die Fortuna ist seit vier Begegnungen unbesiegt. Wie schätzen Sie den Gegner ein?

Fortuna Köln ist eine gestandene Drittligamannschaft, die vor allem über den Kampf zum Erfolg kommt. Diesen Kampf müssen wir annehmen. Mit Maik Kegel und Hamdi Dahmani ist die Fortuna in der Offensive stark besetzt und immer dafür gut, brandgefährlich zu sein. Das haben wir auf dem Schirm. Insgesamt muss es gegen Fortuna Köln aber definitiv unser Anspruch sein, zu gewinnen. Wenn wir an unser Leistungsmaximum kommen, sind wir das bessere Team.

   

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