Engelmann: "Auf unserem Polster keineswegs ausruhen"

Im Interview mit liga3-online.de spricht Simon Engelmann, Publikumsliebling von Rot-Weiss Essen, über seine erste längere Ausfallzeit, "Engelmann"-Fangesänge an der Hafenstraße, eine Phase, an der er zu knabbern hatte und das mögliche Ende einer herausragenden Serie.

"Vorsprung so früh wie möglich weiter ausbauen"

liga3-online.de: Die Leidenszeit nach einem Sehnenanriss ist nach drei Monaten ohne Einsatz zu Ende. Wie fühlen Sie sich, dass Sie wieder auf dem Platz stehen können, Herr Engelmann?

Simon Engelmann: Es ist ein tolles Gefühl, wieder bei der Mannschaft sein zu dürfen. Ich bin wieder fit und konnte dementsprechend auch die gesamte Vorbereitung mit den Jungs absolvieren. Vor allem war es für mich zu Beginn eine schwierige Zeit, weil es meine erste größere Verletzung während meiner Laufbahn gewesen ist. Eine Reha zu besuchen, war für mich eine ganz neue Situation. Zum Glück musste ich dank der längeren WM-Pause nicht allzu viele Partien aussetzen.

Sobald Sie den Platz betreten, wird es vor allem an der heimischen Hafenstraße laut. Was macht es mit Ihnen, wenn Sie die "Engelmann"-Fangesänge hören?

Ich glaube, es gibt keinen Fußballer, den es nicht so freuen würde, so von den eigenen Fans begrüßt zu werden. Es macht mich aber vor allem stolz, dass ich bei einem Klub wie Rot-Weiss Essen zum Publikumsliebling geworden bin. Die Fans mussten lange auf die Rückkehr in den Profifußball warten, in der vergangenen Saison haben wir es dann endlich geschafft. Das lassen sie uns jetzt spüren und beflügeln uns dadurch.

Zum Restrunden-Auftakt kommt am Samstag (14 Uhr) mit dem Halleschen FC ein direkter Konkurrent im Rennen um den Klassenverbleib nach Essen. Wie wichtig ist ein Dreier, um eine ruhigere Restrunde spielen zu können?

Unser Ziel ist es, dass wir an unseren Leistungen aus dem letzten Jahr anknüpfen, als wir sieben Spiele in Folge ohne Niederlage ausgekommen sind. Im Jahresendspurt haben wir uns ein kleines Polster auf die Gefahrenzone aufgebaut. Diesen Vorsprung wollen wir nicht nur verteidigen, sondern bestenfalls so früh wie möglich weiter ausbauen. Von daher wollen wir unseren direkten Konkurrenten mit einem Heimsieg weiter auf Distanz halten.

Was für ein Duell erwarten Sie und worauf wird es von Ihrer Mannschaft ankommen?

Ich erwarte ein typisches Drittliga-Spiel, in dem es sehr eng zugehen wird. Ich gehe davon aus, dass viele Zweikämpfe auf uns warten werden. Wir dürfen uns aber nicht aus der Ruhe bringen lassen. Wichtig ist aber vor alle, dass wir vor dem gegnerischen Tor konsequent unsere Möglichkeiten nutzen.

 

"Brenne auf mein Comeback"

Genau da kommen Sie ins Spiel: Sind Sie bereit für die Startelf?

Von meiner Seite aus gibt es grünes Licht für einen Einsatz. Ich bin fit und brenne auf mein Comeback in der 3. Liga. Ob ich aber eingesetzt werde, liegt nicht in meiner Hand. Diese Entscheidung trägt der Trainer. Egal, ob von Beginn an oder von der Bank aus: Das Team kann jederzeit auf meine Unterstützung bauen.

Nach leichten Startschwierigkeiten hat RWE zum Ende des letzten Jahres immer besser in die Spur gefunden. Was ist in den verbliebenen 21 Spielen noch möglich?

Für uns geht es einzig und allein darum, den Klassenverbleib zu sichern. Besonders in den ersten Begegnungen nach dem Aufstieg mussten wir viel Lehrgeld bezahlen. Wir haben aber gezeigt, dass wir die Situation immer besser meistern konnten. Auf unserem kleinen Polster dürfen wir uns aber keineswegs ausruhen. Jeder von uns weiß, wie schnell sich die Lage wieder ändern kann.

In den vergangenen Jahren sind Sie jeweils mit dem SV Rödinghausen und RWE viermal in Folge Torschützenkönig in der Regionalliga West geworden. Ärgert es Sie, dass diese Serie in der laufenden Spielzeit wohl enden wird?

Damit habe ich doch noch gar nicht abgeschlossen (lacht). Aber im Ernst: Schon die vier Trophäen in der Regionalliga sind bei weitem keine Selbstverständlichkeit. Ich wusste nach dem Aufstieg genau, dass es nicht so einfach werden würde. Es war auch für mich eine komplett neue Situation in einer neuen Liga mit einem neuen Trainer, in der ich mich zu Beginn der Spielzeit erst einmal mit einem Platz auf der Ersatzbank anfreunden musste. Ich muss zugeben: Daran hatte ich zu Beginn ein wenig zu knabbern.

Sie hatten nach dem Aufstieg den Vertrag um eine Spielzeit verlängert. Wie sieht es in der kommenden Saison aus?

Bei diesem Thema gibt es aktuell keinen neuen Stand. Ich gehe davon aus, dass wir in naher Zukunft die Gespräche aufnehmen. Klar ist, dass ich mich an der Hafenstraße pudelwohl fühle. Außerdem macht es mir in der 3. Liga richtig Spaß.

   
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