Frust beim MSV: "Keine Ahnung, wie er das nicht sehen kann"

Ausbleibende Elfmeterpfiffe waren der sportlichen Leitung des MSV Duisburgs schon in der Abstiegssaison ein Dorn im Auge. Gegen Mit-Absteiger Ingolstadt sahen sich die Meidericher erneut im Elfmeterpech – und auch FCI-Coach Jeff Saibene sprach am Ende von einem glücklichen Sieg.

"Dasselbe wie letztes Jahr"

Die Szene, über die alle im Nachgang der Partie zwischen den Zweitliga-Absteigern aus Duisburg und Ingolstadt sprachen, ereignete sich beim Endstand von 3:2 für die Heimmannschaft in der 87. Minute: Lukas Daschner erhielt zentral im Strafraum den Ball, wo er nach einem Zweikampf mit Peter Kurzweg zu Boden ging. Die Pfeife von Schiedsrichter Mathias Jöllenbeck blieb allerdings stumm. "Das war ein klarer Elfmeter, er zieht mir das Bein weg. Keine Ahnung, wie ein Schiedsrichter das nicht sehen kann", war der 20-Jährige im Anschluss an die Partie frustriert, wie er gegenüber "Magenta Sport" deutlich zeigte. Denn dadurch standen die Meidericher am Ende mit leeren Händen da.

Und der Elfer-Ärger zog sich wie ein roter Faden durch die Analysen sämtlicher MSV-Beteiligten. "Zum wiederholte Male sagt mir der Schiedsrichter: 'Tut mir leid, das war ein klarer Elfer'", äußerte sich beispielsweise Duisburgs Sportdirektor Ivica Grlic auf der Homepage des MSV, auch für Torschütze Moritz Stoppelkamp war es eindeutig: "Dasselbe wie letztes Jahr … das war einfach klar, ein ganz klarer Elfer!" Selbst FCI-Trainer Jeff Saibene stellte am Ende fest: "Wir hätten nach unserer Führung den Sack zumachen müssen und haben am Ende das Glück, dass es den Elfer nicht gibt."

MSV-Akteure selbstkritisch

Ingolstadt fuhr somit den glücklichen Dreier ein, gleichzeitig aber wäre es zu einfach, die Niederlage der Zebras bei den Schanzern an der Schiedsrichter-Entscheidung kurz vor Schluss festzumachen. "So wie wir die Gegentore bekommen – das müssen wir dann ganz schnell abstellen", war auch Daschner nach seinem Ärger über den ausbleibenden Pfiff selbstkritisch mit der eigenen Leistung. Kapitän Stoppelkamp ging sogar noch tiefer in die Analyse: "Am Ende hat die letzte Konsequenz gefehlt, sowohl in der Offensive als auch in der Defensive. Zweimal haben wir eigentlich den Ball schon geklärt, und dann kommt Ingolstadt doch nochmal in gute Schusspositionen und schlägt eiskalt zu."

Dabei unterschlägt der 32-Jährige jedoch zumindest, dass die Offensive im Großen und Ganzen bislang besser funktionierte. Defensiv wackelt der MSV noch, angefangen bei der Doppelsechs mit Albutat und Ben Balla. Der Neuzugang aus Oberhausen rennt mit einer Pferdelunge, muss sich aber wohl noch an die Gegenbenheiten der 3. Liga anpassen. Genauso auch Ex-Nationalspieler Marvin Compper, dem nach einem Jahr ohne Spielpraxis noch die Genauigkeit zu fehlen scheint. Außerdem würde die eine oder andere Parade von Torhüter Leo Weinkauf dazu beitragen, dass das Selbstbewusstsein der jungen Mannschaft insgesamt gesteigert wird – nach zwei Spielen mit einer runderneuerten Mannschaft dürfte dies aber als Meckern auf hohem Niveau gelten. Auf der anderen Seite muss man nämlich festhalten: Die Zebras haben Moral bewiesen und hätten sich mit ein bisschen Glück beinahe für ihren Einsatz belohnen können – und das wollen die Fans sehen, dann verzeiht man auch eine knappe Niederlage.

Neumann erneut verletzt

Sorgen müssen sich die Anhänger derweil um Sebastian Neumann machen. Der Innenverteidiger musste das Aufwärmtraining aufgrund von Knieproblemen abbrechen. Laut Trainer Torsten Lieberknecht werde man in "den kommenden Tagen" eine Diagnose bekommen, die Vorzeichen beim 28-Jährigen stehen allerdings nicht gut: Schon in der letzten Saison fiel Neumann größtenteils verletzungsbedingt aus, erst in der Sommervorbereitung hatte er sein Comeback gegeben.

   

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