Eintracht Braunschweig vor schwieriger Kaderplanung
Wie geht es weiter? Die unklare Lage stellt die Vereine nicht nur vor wirtschaftliche, sondern auch vor sportliche Herausforderungen. Bei Eintracht Braunschweig etwa laufen im Sommer gleich zwölf Verträge aus, zudem enden fünf Leihgeschäfte. Entsprechend schwierig gestaltet sich die Kaderplanung.
"Kaderplanung ruht momentan"
So richtig planen kann Peter Vollmann derzeit nicht. Das liegt nicht nur daran, dass sich der Eintracht-Sportdirektor wie die komplette Mannschaft in Kurzarbeit befindet, sondern auch an der ungewissen Zukunft. "Wir wissen momentan nicht, wie es weitergeht", sagt Vollmann im Gespräch mit unserer Redaktion. Ob schon im Mai wie geplant wieder gespielt werden kann, ist völlig offen. "Das lässt sich noch nicht absehen", so der 62-Jährige. Und weil unklar ist, wann der Ball wieder rollen wird, kann auch hinter den Kulissen nicht wie angedacht gearbeitet werden. Vollmann dazu: "Die Kaderplanung ruht momentan."
Dabei gäbe es eine Menge zu tun: Gleich 17 Spieler aus dem aktuellen Kader sind nur bis zum Saisonende an die Eintracht gebunden, darunter die fünf Leihspieler Marvin Pourié, Merveille Biankadi, Patrick Kammerbauer, Alfons Amade und Kevin Goden. "Nach aktuellem Stand kehren sie zu ihren Vereinen zurück", sagt Vollmann. Das letzte Wort ist freilich aber noch nicht gesprochen. Kammerbauer etwa soll nach Angaben der "Braunschweiger Zeitung" (BZ) eine Option auf ein weiteres Jahr besitzen, bei Pourié kann die Eintracht angeblich von einer Kaufoption Gebrauch machen. Das war im Zuge des Winter-Transfers bekannt geworden. Offiziell geäußert hat sich die Eintracht dazu bisher aber nicht. Auch Vollmann will nicht über konkrete Vertragsinhalte sprechen.
BTSV will Kader reduzieren
Laut der "BZ" sollen aber mehrere Spieler entsprechende Optionen in den Verträgen haben, die im Falle des Aufstiegs greifen würden. Darunter Stephan Fürstner, Felix Burmeister, Marc Pfitzner und Marcel Engelhardt. Wie es für Robin Becker, der im Winter ein erstes Angebot abgelehnt hatte, Manuel Schwenk, Steffen Nkansah, Danilo Wiebe, Niko Kijewski, Mike Feigenspan, Leon Bürger und Roman Birjukov weitergeht, ist offen. Bei Wiebe soll nach Angaben der Zeitung eine Option im Vertrag verankert worden sein, wonach sich sein Kontrakt bei einer bestimmten Anzahl an Spielen automatisch verlängern würde. Viele Spiele fehlen dem 26-Jährigen offenbar nicht mehr. Bürger und Birjukov dürften derweil keine Zukunft mehr haben, bereits im Winter wollte Braunschweig die beiden Talente abgeben. Kijewski soll derweil eine Option haben. Noch unklar ist zudem die Zukunft von Trainer Marco Antwerpen, dessen Arbeitspapier ebenfalls im Sommer endet.
Was die Planungen zusätzlich erschwert: Noch ist ungewiss, welche finanziellen Auswirkungen die Coronakrise auf die Vereine und Sponsoren haben wird. Vollmann rechnet aber bereits damit, dass sich die Bedingungen ändern werden. Heißt: Viele Klubs werden sparen müssen. Auch Eintracht Braunschweig will – allerdings unabhängig von den Folgen der Coronakrise – von den Kosten runter. "Wir werden die Kadergröße zur neuen Saison reduzieren", kündigt Vollmann an. Wer künftig zum Aufgebot der Löwen gehören wird, ist aber noch völlig offen. Denn solange nicht klar ist, wie es aus sportlicher und wirtschaftlicher Sicht weitergeht, können keine Entscheidungen getroffen werden.