Einstand nach Maß: Kwasnioks Konzept geht auf
Mit dem 3:1 Sieg gegen den TSV 1860 München feierte Lukas Kwasniok einen Einstand nach Maß: Der neue Trainer des FC Carl Zeiss Jena durfte seine ersten Punkte in der 3. Liga bejubeln, hielt den Ball im Anschluss allerdings flach.
Startelf-Wechsel greifen
Der Einfluss des neuen Manns an der Seitenlinie machte sich schon in der Startelf der Thüringer bemerkbar: Im Tor setzte Lukas Kwasniok auf Raphael Koczor anstatt von Jo Coppens, auf dem Feld liefen Cros, Starke und Wolfram für Sucsuz, Kühne und Tchenkoua auf. Und gleich zwei dieser Wechsel sollten nur Minuten nach Anpfiff im Fokus stehen: Einen Einwurf der Löwen fing der FCC ab und brachte den Ball zu Starke, der auf links plötzlich freie Bahn hatte. Der 27-Jährige zeigte sich aufmerksam und legte den Ball auf den noch besser positionierten Wolfram, der nach nur drei Minuten die Führung erzielte: "Das war ein Start nach Maß", freute sich der Trainer auf der Pressekonferenz nach dem Spiel.
Der schnelle Angriff zum 1:0 verdeutlichte, wie das FCC-Spiel unter Kwasniok aussehen könnte: Der Trainer betonte im Vorfeld der Partie auf Umschaltspiel und Standards setzen zu wollen – und wählte damit genau den richtigen Matchplan gegen die Löwen, die noch vor der Hälfte in Unterzahl gingen: "Mit der Roten Karte verändert sich das Spiel ein wenig", analysierte Kwasniok: "Was mir sehr gefallen hat war, dass die Mannschaft nicht wild agiert hat, sondern bis zur Halbzeitpause erst mal ihre Aufgabe erfüllt hat."
"Haben nur ein Spiel gewonnen"
Und das aus gutem Grund: In den letzten drei Partien hatte Jena zur Pause mindestens ein Unentschieden erreicht und verlor im Anschluss doch noch. Dieses Mal sollte die Mannschaft abgeklärter agieren: "Wir haben darauf gewartet, mit dem Umschaltspiel einen finalen Stoß setzen zu können", erklärte der Coach, dessen Mannschaft sich zwar den Ausgleich fing (60.), diesen aber nach einer Ecke, getreten von Starke, durch einen Treffer von Günther-Schmidt konterte. Kwasnioks Plan ging auf: "Wenn die Basics funktionieren, erhöht das die Wahrscheinlichkeit, Spiele zu gewinnen."
Wenig später schnürte Günther-Schmidt den Doppelpack, von dem sich Sechzig nicht mehr erholte – auch, weil ein glänzend aufgelegter Raphael Koczor gute Chancen der Löwen verhinderte. Damit steht Jena aufgrund des besseren Torverhältnisses gegenüber Fortuna Köln erst einmal wieder über dem Strich: "Das ist schon mal ganz positiv", bilanzierte Doppeltorschütze Günther-Schmidt am "Telekom"-Mikrofon: "Es ist umso schöner, heute zu treffen und die drei Punkte mitzunehmen." Nun gelte es, auch das letzte Spiel vor der Winterpause in Großaspach zu gewinnen. Eine Einstellung, der auch Trainer Kwasniok beipflichtete: "Es ist nicht so viel passiert. Wir haben nur ein Spiel gewonnen, nicht mehr, nicht weniger."