Eine Pleite mit Pech und Pannen: Holstein-Frust nach 0:1 in Köln

Auch die zweite Auswärtsfahrt der Saison endete für Holstein Kiel nach dem Motto: Außer Spesen nichts gewesen. Wie eine Woche zuvor in Aalen endete auch der Auftritt bei Fortuna Köln mit einer 0:1-Niederlage. Erneut konnten die Störche ihre spielerische Überlegenheit gegen einen kampfstarken, defensiv ausgerichteten Gegner nicht in Tore ummünzen.

Guter Auftritt vor der Pause

So trauerten die Kieler insbesondere den Großchancen der ersten Halbzeit nach. Steven Lewerenz hatte zwei gute Gelegenheiten, die Kölner Führung durch Daniel Flottmann (21. Minute) zu egalisieren. Doch er scheiterte jeweils an Tim Boss im Fortunen-Tor – und an den eigenen Nerven. Sowohl in der 29. als auch in der 37. Minute schoss der Kieler Mittelfeldakteur schwach und unplatziert aufs gegnerische Gehäuse. Dennoch habe sein Team vor der Pause ein gutes Spiel gezeigt, betonte Holstein-Trainer Karsten Neitzel im Anschluss: „Die Mannschaft hat in der ersten Halbzeit das auf den Platz gebracht, was wir uns vorgenommen haben.“ Das sah auch Defensivmann Dominik Schmidt so: „Wir sind gut ins Spiel gekommen, hatten klar die besseren Chancen.“ Nach dem Seitenwechsel riss bei den Kielern allerdings der Faden. Stattdessen hatte Holstein mit Pech und Pannen zu kämpfen. Pech hatte Innenverteidiger Eidur Sigurbjörnsson, der sich in der 53. Minute bei einem Ausflug in den Kölner Strafraum ohne gegnerische Einwirkung am Sprunggelenk verletzte. Der Isländer musste ausgetauscht werden, er verstärkt nun das ohnehin gut gefüllte Holstein-Lazarett. Für ihn rückte Schmidt in die Viererkette.

Sané mit Kurzauftritt

Zur Rubrik „Pannen“ zählte der Auftritt von Saliou Sané. Der Stürmer kam in der 70. Minute für Mittelfeldspieler Evans Nyarko aufs Feld, kassierte aber binnen kurzer Zeit zwei gelbe Karten. Die Konsequenz: Platzverweis nach nur zehn Minuten. Die zweite Verwarnung, nach einem taktische Foul am Ex-Kieler Maik Kegel im Mittelkreis, war extrem überflüssig. So beendeten die Kieler auch ihr zweites Auswärtsspiel in Unterzahl – eine Woche zuvor in Aalen hatte Kapitän Rafael Czichos den roten Karton gesehen. Die Offensivkraft erlahmte gegen sicher stehende Kölner, lediglich Alexander Bieler sorgte mit einer Volleyabnahme in der Nachspielzeit noch einmal für Gefahr im gegnerischen Strafraum. Am Ende herrschte Frust bei den Nordlichtern. „Es nervt mit leeren Händen wieder in den Bus steigen zu müssen“, schimpfte Mittelfeldspieler Tim Siedschlag. Und Interimskapitän Patrick Kohlmann sprach von einer „total unglücklichen Niederlage. Es ist bitter, wieder mit null Punkte nach Hause zu fahren“. Auch Trainer Neitzel zeigte sich angefressen: „Wir stehen wie immer mit leeren Händen da.“

Jetzt geht es im Pokal nach Flensburg

Bei Holstein steht nun das Viertelfinale im Landespokal bei der viertklassigen Mannschaft von Weiche Flensburg an. Eine Pflichtaufgabe mit Stolpergefahr, denn in den Reihen der Flensburger stehen zahlreiche Ex-Kieler, die sich gegen ihren alten Arbeitgeber beweisen wollen. In der Liga geht es eine Woche später mit dem Heimspiel gegen den Aufsteiger FSV Zwickau weiter – nach der Pleite von Köln stehen die Kieler unter Druck.

 

   
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