"Eine Frechheit": Großer HFC-Frust nach Pleite beim Schlusslicht

Als klarer Favorit in die Partie bei Schlusslicht TSV Havelse gegangen, kassierte der Hallesche FC eine schmerzhafte 1:2-Niederlage und verpasste es zum wiederholten Male in dieser Saison, den Anschluss zu den Spitzenplätzen herzustellen. Der Frust bei den Saalestädtern war entsprechend groß.

"Sehr verdient verloren"

Für gewöhnlich ist es nicht leicht, direkt nach Niederlagen die richtigen Worte zu finden. Kapitän Jonas Nietfeld gelang das im "MagentaSport"-Interview aber – und er nahm dabei kein Blatt vor den Mund: "Was wir in der ersten Halbzeit gespielt haben, ist eine Frechheit. Wir waren nicht wach und haben das Spiel schon nach 20 Minuten verbockt." Zu diesem Zeitpunkt stand es bereits 0:2. Beide Tore erzielte Fynn Lakenmacher, der erst zu viel Platz bekam (8.) und dann nach einen schlimmen Fehlpass von Niklas Kastenhofer im Mittelfeld auf und davon war (18.).

Zwar kam Halle kurz vor der Pause durch Michael Eberwein nochmal ran, doch der Ausgleich sollte im zweiten Durchgang trotz einiger guter Chancen nicht mehr gelingen. Die beste Gelegenheit auf das 2:2 verhinderte ausgerechnet Terrence Boyd, als er nach 60 Minuten in der Schussbahn von Jan Shcherbakovski stand. "Nichts gegen Terrence, aber das ist symptomatisch für das Spiel", befand Trainer Florian Schnorrenberg auf der Pressekonferenz, während aus der Havelse-Kabine laute Bässe dröhnten. "Wir haben sehr verdient verloren."

Genau wie sein Kapitän war auch der 44-Jährige mit der Leistung alles andere als einverstanden: "Gegen einen tiefstehenden Gegner brauchst du eine gewisse Sicherheit im Ballbesitz, doch die hatten wir heute nicht. Im Vorfeld hatten wir davon gesprochen, dass wir an 100 Prozent herankommen müssen. Das haben allerdings bei Weitem nicht alle Spieler geschafft." Sein Team habe "grob fahrlässig" agiert und "viel zu wenig" gezeigt, fand Schnorrenberg harte Worte. "So verliert man ein Spiel gegen einen aufopferungsvoll kämpfenden Gegner. Wir hatten zwar unsere Chancen, aber ich will nichts schönreden, weil ich total enttäuscht bin, wie wir heute gespielt haben."

Große Chance "nicht zum ersten Mal" verpasst

Was Nietfeld neben dem schwachen Auftritt im ersten Durchgang besonders störte, war die Tatsache, dass es der HFC erneut verpasst hat, nach einem Sieg nachzulegen: "Wir nehmen nach Erfolgserlebnissen das nächste Spiel anscheinend nicht ernst. Das darf uns nicht passieren", schimpfte der 27-Jährige. Zumal es nicht zum ersten Mal in dieser Saison passiert sei, "dass wir nach einem Sieg das nächste Spiel leichtfertig aus der Hand geben. Das nervt einfach extrem, das müssen wir jetzt mal in den Griff kriegen".

Mit einem Sieg würde Halle nun vom dritten Rang grüßen, stattdessen gehen die Saalestädter lediglich als Zehnter in die Länderspielpause. "Das haben wir uns selbst versaut", fand Nietfeld klare Worte. "Die Rückfahrt im Bus wird kein Spaß, wir müssen das Spiel knallhart aufarbeiten und dann daraus lernen." Die nächste Chance, oben ranzurücken, gibt es am 20. November im Heimspiel gegen Borussia Dortmund II. Zuvor steht am kommenden Samstag noch das Landespokalspiel gegen beim SV 1890 Westerhausen an.

   

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