"Ein Traum": SVM punktet mit drei Bezirksliga-Spielern beim FCM
Was für eine beeindruckende Leistung des SV Meppen! Mit nur 16 Spielern im Kader, unter ihnen drei Akteure aus der Bezirksliga, erkämpften die Emsländer beim souveränen Tabellenführer aus Magdeburg einen Punkt. Während für Leon Kugland ein Traum in Erfüllung ging, war Trainer Rico Schmitt tief beeindruckt.
Bezirksliga-Spieler in der Startelf
Aus der Not eine Tugend machen: mit diesem Vorhaben ging Schmitt das Auswärtsspiel beim Tabellenführer an. Die personelle Situation spitzte sich in der vergangenen Woche immer mehr zu, sodass ihm angesichts von elf Spielern in Quarantäne, zwei gesperrten sowie drei verletzten Profis lediglich neun Kicker aus dem Lizenzkader zur Verfügung standen. Somit bleib dem Meppen-Trainer nichts anderes übrig, als gleich drei Spieler aus zweiten Mannschaft, die in der Bezirksliga spielt, mitzunehmen.
Während Louis Hebbelmann und Jannik Looschen in der Schlussphase eingewechselt wurden, lief Leon Kugland sogar von Anfang an auf – und machte ein starkes erstes Profispiel als Linksverteidiger. "Für mich war es einfach ein Traum, heute mal für die erste Mannschaft in der 3. Liga zu spielen", sagte er im Interview bei "MagentaSport". Zudem hatte sich sein Wunsch erfüllt, in Magdeburg aufzulaufen in einem "unglaublichen Stadion mit einer unfassbaren Stimmung". Das Unentschieden fühle sich für den 22-Jährigen wie ein Sieg an.
Schmitt "tief beeindruckt"
Schmitt schwärmte nach dem Schlusspfiff in den höchsten Tönen, zeigte sich "tief beeindruckt" über ein "herausragendes" Ergebnis, bezeichnete die Leistung seines Teams mehrmals als "sensationell" und sprach von einem "wunderbaren Moment". Die erstmalig in dieser Besetzung zusammenspielende Elf schaffte es immer wieder, die Räume zu verdichten und die Spielstärke des Gastgebers zu unterbinden. Der Tabellenerste lief permanent an, spielte sich allerdings nur wenige klare Einschussmöglichkeiten heraus. Mit einer disziplinierten taktischen Leistung und etwas Spielglück verdiente sich der Gast diesen Punktgewinn.
Ein besonderes Lob von seinem Trainer erhielt Torwart Matthis Harsman, der kurz vor Schluss mit einer "Weltklasseparade" (Schmitt) den Punkt festhielt. In diesem Zusammenhang hob der SVM-Coach die Arbeit des Torwarttrainers André Poggenborg hervor, die es ermöglichte, dass Harsman auf Anhieb ein guter Vertreter für den verletzten Stammkeeper Erik Domaschke darstellt.
Kein Groll gegenüber dem FCM
In der Pressekonferenz nach dem Spiel betonte Schmitt, dass er keinen Groll gegenüber dem Gastgeber hegt, der eine von den Meppenern beantragte Verlegung gleich zweimal ablehnte. Vielmehr sieht er den Verband in der Pflicht, in einem solchen Härtefall eine faire Regelung zu finden. Aus der prekären Lage haben die Emsländer das Maximum herausgeholt und nebenbei ihren jungen Wilden aus der Bezirksliga das ersehnte Profidebüt verschafft.
Aus diesem Erfolgserlebnis kann die Mannschaft Selbstvertrauen schöpfen, auch wenn sie nun seit acht Spielen auf einen Sieg wartet. Immerhin dürfte die anstehende Länderspielpause dafür sorgen, dass einige der angeschlagenen Spieler sich von ihren Blessuren erholen können. Weitet geht es dann am 1. April mit einem Heimspiel gegen Wehen Wiesbaden.