Ein Punkt der Hoffnung macht
Sichtlich zufrieden nippte Darmstadts Trainer Kosta Runjaic an seinem Kaffee, als er nach der Partie seiner Lilien den lobenden Worten von Burghausens Pressesprecher lauschte. Denn ein Punkt bei den in dieser Saison zuhause meist überzeugenden und bislang noch ungeschlagenen Kickern des SV Wacker Burghausen war fraglos mehr, als der Darmstädter Tross nach knapp einer Stunde Spielzeit in der Wacker-Arena erwarten konnte. Ein kurioser Treffer von Kevin Wölk sicherte den Lilien letztlich dann doch einen unerwarteten, letztlich aber nicht unverdienten Punkt.
Burghausen zeigt die reifere Spielanlage
Die Gastgeber begannen auf dem völlig verwüsteten Rasen, der durch den harten Winterfrost und das anschließende Tauwetter praktisch unbespielbar war, besser. Während die Lilien aus Darmstadt zumeist erfolglos versuchten, mit langen Bällen die beiden Angreifer Oliver Heil und Dimitry Imbongo Boele in Szene zu setzen, zeigten die Oberbayern in der Anfangsphase zunächst die reifere Spielanlage. Und doch dauerte es bis zur 20. Minute, ehe Mittelfeldspieler Youssef Mokhtari mit der ersten Gelegenheit der Partie mit einem feinen Drehschuss den Pfosten des Darmstädter Gehäuses traf.
Youssef Mokhtari trifft für den SV Wacker
Knapp sieben Minuten später machte es der 32-jährige Marokkaner dann besser. Eine scharfe Hereingabe in den Rücken der schlecht verteidigenden Darmstädter Abwehr schlenzte Mokhtari unhaltbar für Lilienkeeper Jan Zimmermann ins Tor. Die Chance zum Ausgleich hatte kurz darauf Darmstadts Kevin Wölk. Seinen Freistoß machte Wacker-Verteidiger Josef Cinar zu einer ernsthaften Prüfung für seinen eigenen Torhüter. Es sollte die einzige Torgelegenheit der Partie für die Hessen bleiben. Jedoch machten es die Gastgeber in einer schwachen Drittligapartie kaum besser. Lediglich Wacker-Kapitän Alexander Eberlein prüfte kurz vor dem Pausenpfiff mit einem strammen Fernschuss noch einmal SV98-Torhüter Zimmermann.
Unerwarteter Ausgleich durch Kevin Wölk
Nach dem Wechsel verflachte die Partie zusehends, unter anderem weil die Hausherren die Kontrolle über die Begegnung komplett abgaben. Zwar konnte der Aufsteiger aus Darmstadt mit den gewonnenen Freiräumen nicht viel anfangen, trotzdem reichte es nach 65 Minuten zum zu diesem Zeitpunkt völlig unerwarteten Ausgleich. Ein Freistoß von Spielmacher Kevin Wölk, von der linken Seitenauslinie getreten, wurde länger und länger und segelte schließlich an Freund und Feind vorbei ins lange Eck des Burghausener Gehäuses. Zwar drückte Wacker in der Schlussphase noch einmal auf den Ausgleich, konnte das Tor des SV Darmstadt 98 jedoch nicht mehr ernsthaft in Gefahr bringen.
Ein Punkt, der Hoffnung macht
Unterm Strich bleibt den Lilien ein Punkt, der Hoffnung macht. Hoffnung auf eine erfolgreiche Partie im Hessenpokal-Viertelfinale, wenn man dort am Dienstag (28.) im Sparda-Bank-Hessen Stadion auf die Offenbacher Kickers trifft. Zumindest mit der kämpferischen Einstellung vom Auftritt in Burghausen könnte für die Südhessen auch beim Rivalen durchaus eine Überraschung möglich sein.
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