"Ein großes Schiff": Schiele will neue Leidenschaft entfachen

Seit vergangenem Sonntag herrscht in Braunschweig Klarheit: Michael Schiele wird neuer Eintracht-Trainer. Mit der Erfahrung von drei vollen Amtstagen im Rücken äußerte sich der 43-Jährige nun zu seinen Vorstellungen für die BTSV-Zukunft. Bei Schiele soll das Miteinander im Fokus stehen. Dieser Maxime müssten sich auch "die Jungs, die wir holen" unterordnen. 

Leidenschaft der BTSV-Fans als Vorbild

Nicht ganz freiwillig steht man in der Löwenstadt vor einem abermaligen Umbruch. Schuld ist der Wiederabstieg Eintracht Braunschweigs aus der 2. Bundesliga. Doch es geht voran. Der wichtigste Posten wurde am vergangenen Sonntag mit Michael Schiele besetzt. Vier Tage später stellte sich Braunschweigs neuer Trainer erstmals den Fragen der Presse. Unterstützung erhielt er dabei von Peter Vollmann, der zunächst das Wort ergriff. "Die Philosophien der sogenannten neuen oder anderen Trainergeneration sind zu 90 Prozent identisch", berichtete der Geschäftsführer Sport von den Schwierigkeiten bei der Trainersuche. "Wir haben aber gemerkt, dass bei identischen Ansätzen der Mensch das Entscheidende ist." In diesem Punkt sei keiner der weiteren Kandidaten an Michael Schiele vorbeigekommen.

Den genauen Charakter des Neuen umriss Vollmann zwar nicht, fügte jedoch vielsagend an: "Er ist zum Beispiel ein ganz anderer Typ Mensch als sein Vorgänger Daniel Meyer." Anschließend war der Trainer selbst an der Reihe. Schiele ließ keinen Zweifel an seiner Begeisterung für die Eintracht. "Das ist hier was ganz anderes", blickte der frühere Würzburg-Coach zurück. "Das ist ein großes Schiff, dahinter dann auch eine große Fanbase." Als neuer Steuermann des BTSV-Dampfers möchte Schiele das Wir-Gefühl zurückholen. Auch ihm seien die Unruhen der letzten Wochen nicht entgangen. Welches Potenzial der Klub habe, versuchte der Übungsleiter mit einer Anekdote aus der Zeit eigener Gastauftritten an der Oker zu unterstreichen. "Wenn man hier um die Ecke gefahren ist, vorne an der Tankstelle, dann hat man schon Angst bekommen oder musste schon vorsichtig sein, weil da das ein oder andere auch mal geflogen ist." Auf Wurfgeschosse solle seine Mannschaft zukünftig zwar nicht setzen, auf Leidenschaft dafür umso mehr. "Da müssen wir wieder hinkommen, dass wir das dann auch leben. So, wie es die Fans leben, wie es die Stadt lebt."

Kader steht bereits zu "75 bis 80 Prozent"

Dass Michael Schiele seine Ankündigungen durchaus ernst meint, zeigte der darauffolgende Einblick in die Kaderplanung: "Es ist so, dass wir Spielertypen suchen, die sich da komplett unterordnen." Die Leitlinie? "Es ist ein Team, von oben angefangen bis zum Letzten. Und das spiegelt sich dann auch auf dem Platz. Das leben wir vor, das ist für mich ganz wichtig. Und wer da ausschert? Schauen wir mal, was passiert." Unterdessen laufen bereits Gespräche mit einer Reihe an potenziellen Neuzugängen. Auch das Trainerteam steht kurz vor der Vervollständigung. So ist Schieles langjähriger Assistent Matthias Lust im Anflug.

"Die letzten Tage waren top. Wir haben sehr viele Gespräche geführt, wir haben auch schon positives Feedback erhalten. Da wird die nächsten Tage dann vielleicht auch der eine oder andere veröffentlicht." Geschäftsführer Vollmann sprach gar von "75 bis 80 Prozent" der Kaderplanung, die im Hintergrund bereits abgeschlossen worden seien. Der Geschäftsführer war es dann auch, der die Ziele ausgab. Grundsätzlich sei ein Zweijahresplan erarbeitet worden, der den Aufstieg in der übernächsten Saison vorsehe. Doch auch für die nahe Zukunft gelte "natürlich, dass wir weitmöglichst oben dranbleiben wollen."

   
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