"Ein Ausrufezeichen": FCK bastelt am Aufstiegstraum

"Unser Traum! Euer Ziel! Aufstieg 2022!" So stand es am Samstag auf einem Banner in der leeren Westkurve des 1. FC Kaiserslautern beim Spiel gegen den SV Meppen. Und knüpfen die Roten Teufel in den nächsten Wochen an die Leistung aus dem überzeugenden Sieg gegen die Emsländer an, kann der Traum tatsächlich wahr werden. 

Vorerst auf Rang 2

Er kam einer Machtdemonstration gleich, der 4:0-Erfolg im Heimspiel gegen den SV Meppen. "Das war ein Ausrufezeichen", befand Mike Wunderlich im "SWR"-Interview. Selbst über ein 5:0, 6:0 oder gar 7:0 hätte sich der SVM an diesem Samstagnachmittag angesichts der Dominanz des FCK nicht beschweren dürfen, meinte der 35-Jährige, der nach 61 Minuten das 4:0 erzielt hatte. Der deutliche Sieg gegen den direkten Konkurrenten, der vor der Winterpause sieben von acht Spielen gewonnen hatte, führt dazu, dass Lautern erstmals seit Juli 2019 auf einen direkten Aufstiegsplatz vorgerückt ist – zumindest bis Montagabend, wenn Waldhof Mannheim gegen Dortmund II spielt und mit einem Sieg an den Pfälzern vorbeiziehen würde. Und auch Eintracht Braunschweig, derzeit Dritter, hat noch ein Spiel weniger, nachdem die Partie gegen Viktoria Berlin coronabedingt abgesagt worden war.

Entsprechend hielt Trainer Marco Antwerpen mit Blick auf den zweiten Tabellenplatz fest: "Das ist eine Momentaufnahme." Bremsen müsse er niemanden, "Euphorie ist in Ordnung", sagte der 50-Jährige, schob allerdings nach: "Wir schauen nur nicht jeden Tag auf die Tabelle." Auch Wunderlich betonte: "Kaufen können wir uns von der aktuellen Situation noch nichts."

Und dennoch: Macht der FCK so weiter, wird der Weg zurück in die 2. Bundesliga führen. Die Zahlen sprechen jedenfalls eine eindeutige Sprache: Schon zwölfmal zu null, erst 13 Gegentore, davon nur drei zuhause und seit dem 9. Spieltag aus 13 Partien bärenstarke 30 Punkte geholt – so viele wie kein anderer Drittligist. Selbst Tabellenführer Magdeburg verlor in diesem Zeitraum dreimal, Kaiserslautern nur einmal – bei neun Siegen und 28:5 Toren. Macht einen Schnitt von 2,3 Punkten pro Partie.

Nicht zu früh träumen

Klar ist aber auch: Noch ist es angesichts von 17 ausstehenden Spielen, der engen Tabellensituation und nicht zuletzt aufgrund der unsicheren Corona-Lage zu früh, um sich den Träumen von einer Zweitliga-Rückkehr in dieser Saison vollends hinzugeben. In den nächsten Wochen wird Lautern auch mit Rückschlägen umgehen müssen, vielleicht setzt es sogar wieder zwei oder drei Niederlagen in Folge.

Aber: Dass die Pfälzer mit Rückschlägen umgehen können, haben sie in den letzten Wochen schon gezeigt. Etwa nach der 0:2-Pleite gegen Würzburg, auf die ein 2:0-Erfolg im Derby gegen Saarbrücken folgte. Die nun anstehende Englische Woche mit Partien gegen Viktoria Berlin (H), 1860 München (A) und dem Halleschen FC (H) wird weitere Aufschlüsse darüber geben, ob der FCK tatsächlich schon reif ist, um ganz oben dabei zu bleiben. Das Spiel gegen Meppen hat aber bereits gezeigt, dass Kaiserslautern das Zeug dazu hat – und dass der Traum der Fans tatsächlich wahr werden kann.

   
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