"Eier nicht auf den Platz gebracht": Energie gerät ins Hintertreffen
Durch die 1:2-Niederlage gegen die SpVgg Unterhaching im Hinspiel der Relegation um den Aufstieg in die 3. Liga geht Energie Cottbus mit einem Nachteil ins Rückspiel am Sonntag und ärgerte sich vor allem über die Gegentore. Dennoch betonten die Beteiligten, dass noch nichts verloren sei und zeigten sich zuversichtlich.
"Dumme Gegentore"
Trainer Claus-Dieter Wollitz hatte ihn sofort gefunden, den Grund für die Niederlage am Mittwochabend: "Die Statik hat gefehlt", sagte er bei "MagentaSport". Das führte er zum einen darauf zurück, dass wichtige Spieler wie der gesperrte Dennis Slamar fehlten, zum anderen aber auch darauf, dass sein Team die Verlagerung im Spiel "nicht so hinbekommen" habe. "Als Heimmannschaft war das zu wenig", so Wollitz. Vor allem in der zweiten Halbzeit fehlte es an der nötigen Durchschlagskraft. "Immer, wenn wir Fußball gespielt haben, war es ordentlich. Aber wir waren in vielen Situation zu hektisch."
Und während die Lausitzer im Spiel nach vorne nicht das umsetzen konnten, was sie sich vorgenommen hatten, kassierten sie hinten "dumme Gegentore", wie der Energie-Coach urteilte. "Die beiden Gegentore sind in solchen Entscheidungsspielen zu einfach und ein Stück weit zu billig." Beim 0:1 nach nur sechs Minuten bekam der FCE den Ball nicht geklärt, das 1:2 in Minute 37 resultierte aus einem abgefälschten Ball. Dazwischen war Cottbus durch einen "glücklichen Elfmeter" durch Jonas Hildebrandt zum Ausgleich gekommen, nachdem David Pisot den Ball an die Hand bekommen hatte.
"Die können sich warm anziehen"
"Man hat gesehen, wer hier die erfahrenere Mannschaft ist und wer nicht", sagte der Torschütze. "Das ist das, was uns in der 1. Halbzeit ein bisschen das Genick gebrochen hat." Zudem sei Energie "ein bisschen beeindruckt von der Situation und der Kulisse" gewesen. "Wir haben nicht die Eier auf den Platz gebracht, die wir in der Saison über gezeigt haben", meinte der 26-Jährige. Und dennoch: "Noch ist nicht viel passiert. Wir haben am Sonntag ein Finale, und die zweite Halbzeit hat gezeigt, wer die fittere Mannschaft ist", spielte Hildebrandt auf die zahlreichen Krämpfe bei den Hachinger Spielern an. Diesen hätten den Spielfluss gestört, sagte Wollitz und monierte "zu viele Unterbrechungen".
Doch genau wie Hildebrandt zeigte sich auch der 57-Jährige zuversichtlich, dass Cottbus die Relegation noch für sich entscheiden wird. "Wir haben am Sonntag aufgrund gewisser Spieler eine andere Situation", sagte er unter anderem mit Blick auf die Rückkehr von Slamar. "Wir werden zurückkommen und dann in der 3. Liga spielen. Davon bin ich fest überzeugt." Timmy Thiele betonte gegenüber der "Lausitzer Rundschau": Es ist noch nichts verloren. Wir wissen, dass wir frischer sind und es noch besser können. Die können sich warm anziehen fürs Rückspiel. Da werden wir noch einmal alles raushauen.“
Lob an die Fans
Dazu beitragen sollen auch die Fans. Nachdem am Mittwochabend über 17.000 Fans im Stadion waren, werden am Sonntag wohl mindestens 3.000 Anhänger den Weg in die Münchner Vorstadt antreten. Hildebrandt bezeichnete es als "Ausrufezeichen, was auf den Rangen passierte. Ich habe in der Halbzeit ein Piepen im Ohr gehabt, weil die Fans so laut waren. Jetzt müssen wir dafür sorgen, dass die Fans das deutschlandweit zeigen können." Mindestens ein Tor muss Energie schießen, um die erste Niederlage seit Anfang April wettzumachen und zumindest die Verlängerung zu erreichen. Für den Aufstieg benötigt Cottbus einen Sieg mit zwei Toren Differenz.