Ehemalige Drittligisten #3: DSC Arminia Bielefeld
In unserer Serie "Ehemalige Drittligisten" nehmen wir von liga3-online.de Vereine unter die Lupe, die ehemals in der eingleisigen 3. Liga unterwegs waren und entweder in höhere Spielklassen auf, oder in niedrigere Ligen abgestiegen sind. In unserer heutigen Ausgabe geht es um den DSC Arminia Bielefeld. Der Traditionsverein aus Ostwestfalen musste aufgrund von finanziellen Problemen einen großteil seines Kaders der 2. Bundesliga-Saison 2009/10 verkaufen, da der angepeilte Wiederaufstieg in die Bundesliga verpasst wurde. In der kommenden Saison 2010/11 stieg man als Folge des Kaderverkaufs chancenlos auf Platz 18 ab.
Zeit in der 3. Liga
Der Verein lag am Boden, war finanziell am Ende. Die Fans feierten ihr Team beim letzten Heimspiel der 2. Bundesliga gegen den Karlsruher SC und zeigten ihre Bereitschaft den Neuanfang mitzugestalten. Dafür sollte mit dem neuen Trainer Markus von Ahlen neuer Schwung und Engagement in die beinahe völlig unerfahrene und neu zusammengestellte Mannschaft kommen. Aus der vorigen Saison blieben nur Markus Schuler, Marcel Appiah und Patrick Platins unter Vertrag. Mit viel Hoffnung ging man in Ostwestfalen an die neue Saison heran, doch was funktionieren sollte, wurde zu einer bösen Überraschung. Nach knapp zehn Spieltagen stand man mit nur 5 Punkten auf einem Abstiegsplatz der 3.Liga und wenig schien den freien Fall aufhalten zu können. Man entließ aufgrund der schlechten Ergebnisse Markus von Ahlen und setzt aus Mangel an finanziellen Mitteln Stefan Krämer als Interimstrainer ein, der Co-Trainer von Markus von Ahlen gewesen war. Doch genau dieser Schachtzug sollte sich als absoluter Glücksgriff erweisen.
Krämer bringt die Wende
Das erste Spiel unter Krämer verlor die Arminia, trotz ansprechender Leistung, mit 0:1 gegen den 1. FC Heidenheim. Am folgenden Spieltag folgte dann der erste Sieg bei den Kickers aus Offenbach. Das schon "legendäre" Glücksshirt von Trainer Stefan Krämer wurde in Deutschland bekannt. Und Arminia Bielefeld startete eine wahnsinnige Serie. Nimmt man nur die Tabelle nach dem Trainerwechsel des DSC, wäre Arminia Bielefeld in der Saison in die 2. Bundesliga aufgestiegen. Aus 27 Spielen holte man 45 Punkte und erreichte somit einen relativ sicheren Klassenerhalt. Der Kader blieb daraufhin größtenteils zusammen und wurde aus finanziellen Gründen nur punktuell verstärkt. Ein oberer Mittelfeldplatz sollte das Ziel der Saison sein. Doch die Serie lief um Längen besser, als es zu erwarten gewesen wäre. Mit Wille, Leidenschaft und Teamgeist spielten sich die Kicker zurück in die Herzen der Fans und konnten am 11. Mai diesen Jahres, durch einen 1:0 Sieg gegen den Rivalen VfL Osnabrück, den Aufstieg feiern.
Saisonstart in der 2. Bundesliga
Als Abstiegskandidat Nr. 2, nach dem SV Sandhausen, ging man also in die Saison. Wieder blieb der Kader, bis auf wenige Außnahmen, beinahe identisch zur Aufstiegssaison. Schon in der 3. Liga sagte Stefan Krämer über sein Team: "Wir sind nicht die spielerisch beste Mannschaft, aber wir sind eine Mannschaft. Die Jungs gehen miteineinander durch dick und dünn!" Und genauso verlief auch der Saisonstart. Nach einer anfänglichen Niederlage beim Bundesligaabsteiger aus Fürth mit 0:2 ergatterte die Mannschaft in den folgenden Spielen insgesamt 14 Punkte und stand kurzzeitig auf dem 3. Platz der 2. Bundesliga. Doch die Veranwortlichen der Arminia blieben auf dem Boden der Tatsachen und gaben weiterhin den Klassenerhalt als Saisonziel auf.
Erste kleine Schwächephase
Doch nach dem 2:1-Heimsieg gegen den SV Sandhausen verlor die Krämer-Elf ein wenig ihr Glück. Nach Niederlagen gegen Leverkusen (im Pokal), Cottbus und Kaiserslautern stellte der Trainer fest, dass es nur eine Frage der Zeit gewesen sei, dass so etwas eintreten würde, er es aber immer mit einkalkuliert habe. Wirklich bitter wirkte die schwere Verletzung von Toptorjäger Fabian Klos bei der 0:3-Niederlage gegen Kaiserslautern. Dem Ausfall des Angreifers für den Rest des Jahres musste das System der "Blauen" angepasst werden, da nun Stürmer Francky Sembolo in den Mittelpunkt trat. In der Tabelle rutschte die Mannschaft auf den siebten Platz ab. Bei einer 0:3- Testspielniederlage beim Fünftligisten SV Rödinghausen zeigten die Spieler allerdings erstmals auch von der Körpersprache eine äußerst dürftige Leistung. Für die Ostwestfalen muss es das Ziel sein, die erste Schwächephase zu überstehen und am Ende den Klassenerhalt zu erreichen. Mit der Euphorie von Fans und Mannschaft und dem Ehrgeiz des Trainers kann Arminia Bielefeld an guten Tagen jedem Gegner Probleme bereiten. So sollte der Klassenverbleib ein realistisches Ziel der Arminen sein.
FOTO: ostwestfalensgloria.de