Dynamo: Spieler und Fans kritisieren Pfiffe bei Werder-Spiel
Die Stimmung bei Dynamo Dresden könnte angesichts des immer näher rückenden Zweitliga-Aufstieges eigentlich nicht besser sein. Doch bei den letzten Heimspielen gab es schon während der ersten Halbzeit vereinzelt Pfiffe von den Rängen. Ein Umstand, den die Spieler und auch viele Fans nun kritisieren.
"Mehr Fingerspitzengefühl“
Als Dynamo am vergangenen Sonntag nach 16 Minuten gegen Bremen II in Rückstand geraten ist, nahmen dies einige Anhänger zum Anlass, ihren Unmut mit Pfiffen kundzutun: "Einige denken, wir sind schon wieder erste Liga, nur weil wir mal zehn Punkte Vorsprung haben", monierte Marco Hartmann nach Abpfiff bei "Dynamo-TV" und wünscht sich "von jedem einzelnen auf der Tribüne ein bisschen mehr Fingerspitzengefühl." Stefan Kutschke pflichtet ihm bei: "Es bringt keinen weiter und baut uns auch nicht auf, wenn gepfiffen wird." Kapitän Michael Hefele äußerte sich so: "Ich kann verstehen, dass die Jungs im Block ein 5:0 sehen wollen. Aber das ist nicht so einfach. Unter dem Strich zählt einfach nur, dass wir die drei Punkte geholt haben."
Publikum satt und überheblich?
Auch bei den aktiven Fans aus dem stimmgewaltigen K-Block kamen die Pfiffe nicht gut an. Bei Facebook machen die Anhänger ihrem Ärger Luft: "Wo ist die Dankbarkeit für das bisher Geleistete und Tabellenplatz 1 mit 10 Punkten Vorsprung?", heißt es dort. Die Fans vermuten, dass Teil des Publikums angesichts der Erfolge der letzten Monate "satt bzw. ziemlich überheblich" sind. Eine Unsitte sei es auch, schon weit vor dem Halbzeitpfiff "aufzuspringen und in Scharen an den Bierstand zu pilgern." Daher appellieren die aktiven Fans an alle, "sich doch mal darüber Gedanken zu machen." Es drohe der Verlust des "Mythos Dynamo", denn die SGD sei immer noch ein bisschen anders. Letztlich gelang es der Mannschaft, die Kritiker mit Heimsiegen gegen Mainz II und Bremen II zum Schweigen zu bringen. "Wir müssen ganz, ganz ruhig bleiben und für jedes Spiel arbeiten. Man muss in jedes Spiel erst einmal reinkommen und wenn es im Pokal gegen Auerbach ist", macht Hartmann klar.
