Dynamo-Rückschlag: Anfang mit Schiri-Ärger, Knipping mit Klartext

Rückschlag für Dynamo Dresden im Aufstiegsrennen: Beim 0:2 in Saarbrücken verloren die Schwarz-Gelben nicht nur die Partie und den vierten Tabellenplatz, sondern mit Blick auf das kommende Spiel gegen Mannheim auch zwei Spieler sowie Trainer Markus Anfang. Dieser haderte nach der ersten Auswärtsniederlage seit November mit dem Schiedsrichter, während Tim Knipping Klartext sprach.

"Habe nie etwas gefordert"

Markus Anfang hatte es nach Spielende eilig. Die Partie war gerade abgepfiffen, als der Dynamo-Coach nochmal den Weg zu Schiedsrichter Sven Waschitzki-Günther suchte und angeregt mit ihm diskutierte. Bereits in der 78. Minute war der 48-Jährige mit dem Unparteiischen in einen kurzen Disput geraten, woraufhin er die gelbe Karte sah. Es war seine vierte der laufenden Saison, sodass er für das Heimspiel gegen Waldhof Mannheim am nächsten Samstag gesperrt ist.

Bei "MagentaSport" auf seine Unterredungen mit dem Unparteiischen angesprochen, entgegnete Anfang spürbar genervt: "Komplett falsch gesehen. Ich habe mit niemandem diskutiert." In der 78. Minute sei er lediglich zur Linie hingegangen und habe sich angehört, was Waschitzki-Günther ihm zu sagen hatte. "Er meinte: 'Wir könne ja in Ruhe reden.'" Dass Anfang anschließend Gelb sah, habe ihn "sehr verwundert", da er "nie was gefordert" habe.

Ärger über Balljungen

Auf der Pressekonferenz nach der Partie, als sich die ersten Emotionen gelegt hatten, klang das dann schon anders. Demnach ging es um ein Handspiel, das Anfang beim Unparteiischen reklamierte. Waschitzki-Günther sah ein solches jedoch nicht, woraufhin der Dynamo-Coach eine abfällige Geste gemacht und dafür Gelb bekommen habe. Verwarnt werden können hätte er auch bereits in der ersten Halbzeit, als er kurzzeitig mit Saarbrückens Sportdirektor Jürgen Luginger aneinandergeraten war. "Ich bin zu ihm hingegangen, weil der Balljunge den Ball nicht zum Spieler geworfen hat, sondern ihn fallengelassen hat. Das müssen wir nicht machen", sagte Anfang dazu.

Niklas Hauptmann sah während der Partie sogar zweimal Gelb und musste kurz vor Abpfiff vorzeitig vom Platz – sehr zum Unverständnis seines Trainers. "Das erste Foul war kein Foul und damit auch keine Karte. Beim Zweiten bekommt er einen Schubser. Der Schiedsrichter hat es so entschieden, darüber kann sich jeder ein Urteil erlauben, ob es gut oder schlecht war. Wir reden zu viel über Leute, die dazu da sind, das Spiel zu leiten und nicht die Hauptdarsteller sein sollten." Doch am Referee festmachen wollte Anfang die Niederlage nicht: "Dass wir verloren haben, lag nicht an ihm, sondern daran, dass wir die Chancen nicht gemacht haben."

Knipping: "Waren einfach nicht gut genug"

In der Tat ließ Dynamo die Effektivität vor dem Tor vermissen, verpasste das 1:0 sowie das 1:1. "Saarbrücken hingegen macht aus den ersten beiden Chancen zwei Tore. Das war der Unterschied heute", sagte Anfang über die beiden Gegentreffer in der 28. und 45. Minute, die jeweils aus einem langen Pass resultierten. "Da müssen wir viel besser am Mann verteidigen", haderte der gebürtige Kölner über das Abwehrverhalten und meinte: "Wir haben viel dazu beigetragen, dass wir die Gegentore bekommen." Und auch sonst erwischte sein Team keinen guten Tag, wie Anfang einräumen musste: "In viele Szenen waren wir zu fehlerhaft, haben Bälle ohne Druck nicht an den Mann gebracht und hatten viele unglückliche Aktionen." Und vorne fehlte im zweiten Abschnitt die Durchschlagskraft. Kurzum: "Wir haben nicht die Leistung gebracht, die wir bringen können." Aufgrund der Effektivität sei der Sieg für den FCS daher verdient, so Anfang.

Noch deutlicher als sein Trainer äußerte sich Tim Knipping nach der Partie und sprach Klartext: "Wir waren einfach nicht gut genug, um etwas mitzunehmen." Saarbrücken sei das Quäntchen ekliger gewesen und habe den Sieg ein Stück weit mehr gewollt. "Wir müssen uns an die eigene Nase fassen und werden es jetzt knallhart analysieren." Der 30-Jährige sprach von einem "Schuss vor den Bug". Als Rückschlag wollte Anfang die Niederlage trotz des Abrutschens auf Platz 5 derweil nicht bezeichnen, sondern eher als Dämpfer. "Das wird uns aber nicht aus der Bahn werfen."

Das nächste Topspiel wartet

Knipping sagte: "Nach der letzten Niederlage (1:2 gegen Bayreuth am 25. März, d. Red.) haben wir mit zwei Siegen reagiert. Das erwarte ich auch jetzt wieder." Der Zeitpunkt wäre kein schlechter, schließlich steht mit dem Heimspiel gegen Waldhof Mannheim am nächsten Samstag direkt das nächste Topspiel an. Neben Anfang und Hauptmann fehlt dann allerdings auch Jakob Lewald, der bereits in der 2. Minute seine fünfte gelbe Karte sah. Somit werden die Auswirkungen eines gebrauchten Abends auch am kommenden Wochenende noch zu spüren sein.

   

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