Dynamo meldet sich zurück: "Bin richtig stolz auf diese Mannschaft"
Nach zuletzt zwei Pflichtspiel-Niederlagen in Folge hat sich Dynamo Dresden mit dem 1:0 im Topspiel beim VfL Osnabrück zurückgemeldet. Trainer Markus Anfang war im Anschluss "richtig stolz" auf seine Mannschaft, während Matchwinner Arslan sich wie in der Champions League fühlte.
"Hochverdient gewonnen"
Normalerweise ist Markus Anfang selbst nach Erfolgen recht kritisch – nicht so jedoch am Sonntag nach dem Sieg in Osnabrück. "Wir haben ein richtig gutes Spiel gemacht, haben zu Null gespielt und hochverdient gewonnen", fand der Dynamo-Coach bei "MagentaSport" ausschließlich lobende Worte. "Es ist schön, so ein Spiel von außen mit anzusehen. Das tut einfach gut", sagte der 48-Jährige und war "richtig stolz auf diese Mannschaft". Zumindest ein paar kleinere Kritikpunkte fand er dann aber doch: "Wir müssen schon in der ersten Halbzeit in Führung gehen. Zudem hat uns die Ruhe am Ball gefehlt. Die eine oder andere Kontersituation hätten wir besser abschließen können." Doch weil am Ende drei Punkte zu Buche standen, spielte das für die Bewertung der Partie keine allzu große Rolle.
Maßgeblich verantwortlich für den Sieg zeichnete sich einmal mehr Ahmet Arslan, der nach 52 Minuten sein 18. Saisontor erzielte – und anschließend jubelte, obwohl er gegen seinen Ex-Verein traf. "Grundsätzlich jubel ich nicht gegen meine Ex-Vereine, aber nachdem ich vorher ausgepfiffen und beleidigt wurde, kam es so aus mir heraus", erklärt der 29-Jährige in der "Sächsischen Zeitung" – und sprach genau wie sein Coach von einem "völlig verdienten" Sieg. "Bis auf fünf bis zehn Minuten waren wir über die ganze Dauer die spielbestimmende Mannschaft, hatten alles im Griff und viele Chancen." Nach den beiden Niederlagen zuletzt habe Dynamo eine "super Reaktion" gezeigt und sich – anders als noch gegen Bayreuth – für den Aufwand belohnt.
Arslan fühlt sich wie in der Champions League
Die Folge: Die SGD ist zurück auf Platz 4, der momentan zur Relegation berechtigen würde. Dass die Schwarz-Gelben gleichzeitig am VfL vorbeigezogen sind und nun zwei Zähler vor den Lila-Weißen liegen, kommt noch hinzu. Damit erhöhen sich die Chancen, dass der derzeit nur von Holstein Kiel ausgeliehene Arslan auch in der kommenden Saison für die Schwarz-Gelben auflaufen wird. Schließlich soll Dynamo eine liga-unabhängige Kaufoption besitzen. Und die Worte des 29-Jährigen klingen wahrlich nicht nach Abschied: "Es macht mir einfach unheimlich viel Spaß, hier zu spielen. Es hört sich blöd an, aber so muss sich Champions League anfühlen. Ich weiß es nicht, und werde es wahrscheinlich auch nie erfahren. Aber so muss sich das anfühlen. Und das ist einfach geil. Dann ist es auch egal, ob da 2. oder 3. Liga davorsteht."
Einen weiteren Schritt Richtung 2. Liga kann Dresden am kommenden Samstag im Heimspiel gegen Rot-Weiss Essen machen. Dann auch wieder mit Robin Becker, dessen MRT-Untersuchung am Freitag keine Auffälligkeit gezeigt habe, wie Anfang berichtete. Zum Abschluss seiner Analyse war der Dynamo-Coach dann wieder ganz der Alte und mahnte zum wiederholten Male in den letzten Wochen: "Von dem Sieg heute können wir uns nächste Woche schon nichts mehr kaufen."