Dynamo in Meppen unter Zugzwang oder mit Riesenchance?
Während die Aufstiegskonkurrenz bereits am Samstag und Sonntag spielt, ist Dynamo Dresden erst am Montagabend im Meppen gefordert. Wie sich die Lage für die Schwarz-Gelben vor dem letzten Montagsspiel der Drittliga-Geschichte darstellen wird, ist daher noch offen. Entweder stehen die Sachsen unter Zugzwang, oder können einen Riesenschritt in Richtung Aufstieg machen.
Mehrere Szenarien möglich
66 Punkte und eine Tordifferenz von 23: Von allen Verfolgern der SV Elversberg hat Dynamo Dresden derzeit die beste Ausgangslage im Aufstiegskampf – zumindest vor dem Spiel. Denn da Wiesbaden (Samstag in Elversberg), Saarbrücken (Sonntag in Duisburg) und Osnabrück (Samstag in Köln) am anstehenden Wochenende allesamt vorlegen können, droht Dynamo im Vorfeld der Partie in Meppen am Montagabend bis auf Platz 6 abzurutschen. Dann stünden die Sachsen beim Drittletzten der Tabelle unter großem Zugzwang, um den direkten Aufstieg weiterhin in der eigenen Hand zu haben.
Auf der anderen Seite könnte aber auch ein Riesenschritt Richtung Aufstieg möglich sein. Denn sollte Wiesbaden verlieren während Saarbrücken und Osnabrück nicht gewinnen, könnte die SGD mit einem Sieg in Meppen auf drei Punkte davonziehen und die 2. Bundesliga am finalen Spieltag dann schon mit einem Punkt gegen Oldenburg klarmachen. Die Relegation wäre den Sachsen im beschriebenen Szenario sogar bereits sicher – selbst, wenn Wiesbaden gewinnen sollte. Der SVM wiederum könnte schon vor der Partie am Montagabend abgestiegen sein, sollte Halle am Samstag gegen Essen gewinnen.
Anfang rechnet mit "schwerer Aufgabe"
Doch mit derlei Rechenspielen wollte sich Trainer Markus Anfang im Vorfeld der Partie nicht beschäftigen, auch die Spiele am Samstag wird er nicht aktiv verfolgen. "Ich muss unser Spiel vorbereiten, damit habe ich genug zu tun. Und beeinflussen kann ich die anderen Ergebnisse ohnehin nicht", sagte er bei der Spieltags-Pressekonferenz am Freitag. Es gehe einzig darum, die eigene Leistung am Montag auf den Platz zu bringen und konsequenter als zuletzt in Zwickau mit den Torchancen umzugehen. "Alles andere liegt nicht in unseren Händen." Der Dynamo-Coach erwartet eine "schwere Aufgabe", nachdem der SVM zuletzt Saarbrücken und Wiesbaden besiegen konnte und Osnabrück nach Rückstand einen Punkt abtrotzte. Entsprechend rechnet Anfang, der erstmals in Meppen zu Gast sein wird, mit einem "intensiven Spiel" und "harten Zweikämpfen".
Wer den gelb-gesperrten Niklas Hauptmann ersetzen wird, ließ der 48-Jährige offen. Eine Option ist Luca Herrmann, für den es der erste Startelf-Einsatz nach seinem Comeback wäre. Weitere Ausfälle neben den Langzeitverletzten Kyrylo Melichenko, Panagiotis Vlachodimos, Jong-min Seo und Max Kulke sind nicht hinzugekommen, auch Stefan Kutschke trainiert wieder, nachdem er am Mittwoch nur individuell auf dem Platz stand. Über 1.300 Fans werden Dynamo begleiten und für das letzte Montagsspiel der Drittliga-Geschichte eine Strecke von insgesamt 1.200 Kilometern (Hin- und Rückfahrt) auf sich nehmen. "Aus Fan-Sicht ist die Abschaffung der Montagsspiele das Beste, was passieren konnte", fühlte Anfang mit den Fans. Auch er selbst bevorzuge es, am Wochenende zu spielen. Dann hätte Dynamo an diesem Spieltag auch nicht nachziehen müssen. Ob das ein Nachteil oder doch ein Vorteil ist, wird sich zeigen.