Dynamo feiert Derbysieg: "Mit den Waffen von Aue gewonnen"

Nicht gut gespielt, aber dank eines Geniestreichs dennoch gewonnen: So lässt sich der Erfolg von Dynamo Dresden im Sachsen-Derby bei Erzgebirge Aue wohl am besten beschreiben. Der veränderte Matchplan von Trainer Markus Anfang ging dabei voll auf.

"Fühlt sich einfach geil an"

Hätte Dynamo 0:0 gespielt oder wäre gar als Verlierer vom Platz gegangen, hätte sich bei der SGD wohl niemand beschweren dürfen – zu ideenlos war der Auftritt über weite Strecken der Partie. Dass die drei Punkte dennoch in die sächsische Landeshauptstadt gingen, ist auf einen Geniestreich von Jonathan Meier fünf Minuten vor dem Ende zurückzuführen. Mit einem Steilpass durch die komplette Auer Verteidigung setzte der Rückkehrer aus Mainz den einstartenden Christian Conteh in Szene, der den Ball mit Tempo mitnahm und frei vor FCE-Keeper Klewin zum Siegtreffer verwandelte.

"Ein überragender Ball, er spielt ihn perfekt rein", befand Ahmet Arslan nach Schlusspfiff bei "MagentaSport". Es war der einzige gute Angriff von Dynamo im zweiten Durchgang – doch der reichte, um das Derby zu gewinnen. "So ein Derbysieg fühlt sich einfach geil an", strahlte Arslan. "Da wurde schon oft in der Kabine drüber gesprochen. Ich habe auch schon einige Derbys gespielt, aber das hier ist schon echt besonders."

Dynamo mit veränderter Taktik

Bei aller Freude über den Erfolg im Erzgebirge musste der 28-Jährige aber einräumen, dass der Sieg durchaus glücklich zustande kam: "Alles andere wäre gelogen. Es war nicht das beste Spiel, damit sind wir auch nicht zufrieden." Und dennoch: "Die Devise war, die Null zu halten. Aufgrund dieser Tatsache, finde ich, dass wir als verdienter Sieger vom Platz gehen." Was die Aussage von Arslan zeigt: Dynamo hat seine Spielweise verändert. Statt mit Offensivfußball zum Erfolg zu kommen, war die SGD in Aue darauf bedacht, defensiv stabil und kompakt zu stehen. Und im Spiel nach vorne setzte Dynamo auf lange Bälle und Konter.

Trainer Markus Anfang erklärte die Umstellung der Taktik so: "Wir haben zuletzt oft gut gespielt, aber zu viele Gegentore kassiert. Der Fokus lag deshalb darauf, die Null zu halten. Darauf haben wir die ganze Woche hintrainiert." Mit Erfolg. Und vorne reichte dann ein guter Angriff, um das Derby für sich zu entscheiden. "Wir haben mit den Waffen von Aue gewonnen", sagte Anfang und bezog sich damit darauf, dass die Veilchen einen ähnlichen Ansatz gewählt hatten – nur dass dieser nicht aufging.

Kader soll weiter verstärkt werden

In Euphorie verfällt Dynamo trotz des Erfolgs im Derby aber nicht: "Wir nehmen den Sieg mit, wissen aber, dass noch viel Arbeit vor uns liegt." Denn nicht immer wird ein guter Angriff genügen. Daher soll der Kader bis zum Ende der Transferperiode am Donnerstag noch "vervollständigt" werden, wie Anfang ankündigte. Nachbessern will Dynamo auf der Außenbahn und dem defensiven Mittelfeld, ehe am Samstag dann das Heimspiel gegen Dortmund II ansteht.

 

   

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