Dynamo enttäuscht beim FCS: "Fühlt sich richtig scheiße an"
Geführt und dennoch verloren: Dynamo Dresden erlebte beim 1. FC Saarbrücken einen bitteren Samstagnachmittag – zumal der entscheidende Gegentreffer im 2.500. Pflichtspiel der Vereinsgeschichte erst in der Nachspielzeit fiel. Diskussionen gab es zudem um die rote Karte für Co-Trainer Heiko Scholz.
"Tut höllisch weh"
Nein, Trainer Markus Kauczinski versuchte auf der Pressekonferenz nach Spielende erst gar nicht, lange um die Sache drum herum zu reden – die Eindrücke nach dem Last-Minute-Gegentreffer in der Nachspielzeit waren noch zu frisch: "Es tut höllisch weh, so ein spätes Tor zu kassieren, wo man nicht mehr reagieren kann." Dabei war Dynamo durch ein Tor von Christoph Daferner in der 17. Minute zunächst in Führung gegangen, gab die Partie dann aber aus der Hand und kassierte in der Nachspielzeit der ersten Halbzeit den Ausgleich. "Nach der Pause haben wir den Zugriff dann verloren", bemängelte der Dynamo-Coach und begann damit, die Mängelliste vorzutragen: "Im Spiel mit dem Ball waren wir zu schwach. Es hat zu lange gedauert, bis wir gefährlich wurden." Außerdem, so der 50-Jährige weiter, "haben wir unsere Stärken nicht ausgespielt und hätten mutiger auftreten müssen. Das war insgesamt nicht gut genug. Wir hatten mit Sicherheit schon bessere Tage." Eine Aussage, die wohl jeder bei Dynamo unterstreichen konnte.
Daferner bedient
Auch Torschütze Daferner zeigte sich im Interview mit dem "Vereins-TV" niedergeschlagen: "Das fühlt sich richtig scheiße an. Wir haben kein gutes Spiel gemacht und fahren jetzt mit bedröppelten Mienen acht Stunden zurück." Dabei hätte Dynamo aus Sicht von Kapitän Sebastian Mai gewinnen müssen, wie er den "Dresdner Neuesten Nachrichten" sagte: "Wir haben schon noch ein paar Chancen, spielen es aber vielleicht nicht konsequent zu Ende. Wenn wir außen sind und drei Leute im Sechzehner, flanken wir nicht, treffen dann noch falsche Entscheidungen. Das müssen wir schleunigst ändern." Am besten schon am Sonntag in einer Woche, wenn der TSV 1860 München im Rudolf-Harbig-Stadion gastiert. Die Löwen setzten sich am Samstag deutlich mit 6:1 gegen den Halleschen FC durch und haben in dieser Saison mehr als doppelt so viele Tore geschossen wie Dynamo.
Aufregung um Scholz-Rot
Co-Trainer Heiko Scholz wird dann jedoch auf der Tribüne Platz nehmen müssen, nachdem er die rote Karte gesehen hatte. Was war passiert? Es lief die 35. Minute, als Königsdörffer den Ball vor einem Saarbrücker Freistoß wegschoss und dafür Gelb sah. Darüber regte sich Scholz – vor allem wohl verbal – derart auf, dass er von Schiedsrichter Nicolas Winter auf die Tribüne geschickt wurde. "Das war nichts, für was man Rot geben musste", meinte Kauczinski anschließend. FCS-Coach Lukas Kwasniok schilderte die Szene so: "Mein Co-Trainer ist aufgesprungen und hat irgendwas gesagt. Heiko hat dann geantwortet, was aber nicht der Rede wert war. Das war nicht mal Gelb, das war gar nichts. Das ist eben Fußball." Doch die rote Karte passte in das Bild eines gebrauchten Tages für Dynamo, das nun aufpassen muss, den Abstand nicht noch größer werden zu lassen – derzeit sind es vier Punkte. Doch sollten die Löwen in Dresden gewinnen, würden sie auf sieben Zähler enteilen.