Dynamo Dresden wird vom Pokal ausgeschlossen !
Am Abend hat der Deutsche Fußball-Bund (DFB) im Rahmen einer Kontrollausschuss-Sitzung bekannt gegeben, dass Dynamo Dresden in der Saison 2012/2013 vom DFB-Pokal ausgeschlossen wird. Grund dafür sind ein Mal mehr die Vorfälle rund um das Pokalspiel der zweiten Hauptrunde am 25. Oktober zwischen Borussia Dortmund und Dynamo Dresden, als SGD-Fans mehrmals während der Partie bengalische Feuer zündeten und Böller auf das Spielfeld schmissen. Zudem verursachten einigen Dynamo-Anhänger einen Sachschaden im Dortmunder Westfalenstadion von rund 100.000 Euro.
"Es gab keine Pufferblöcke!"
Weitergehend gab es 17 verletzte Personen und 15 Festnahmen. Die rund sechsstündige Verhandlung brachte viele verschiedene Meinungen und Sichtweisen der verantwortlichen Personen ans Tageslicht. So erklärte Dynamo-Geschäftsführer Volker Oppitz: "Wir haben vorgeschlagen, Pufferblöcke einzurichten, ein Alkoholverbot auszusprechen und auf eine Fantrennung beim Anmarsch zu setzen. Der BVB hat nichts von dem umgesetzt". Der BVB machte dagegen deutlich: "Wir haben die Pufferblöcke eingerichtet, nur sind die Tickets an Dynamo-Fans verkauft worden. Eine Fantrennung beim Anmarsch ist in Deutschland unüblich und außerdem hat es nur Leichtbier gegeben. Zudem ist der Genuss von Alkohol nicht zwangsläufig der Auslöser von Randalen."
28 Urteile in neun Jahren
Polizei-Einsatzleiter Peter Andres machte zudem deutlich: "Es wäre ein Blutbad entstanden – das sage ich hier so deutlich – wenn wir härtere Maßnahmen getroffen hätten", so der Dortmunder Polizeidirektor. Die 1400 Polizisten hätten die Randalierer demnach zwischenzeitig kaum noch im Griff halten können. Kurz vor Ende der Verhandlung hat Anton Nachreiner vom DFB-Kontrollausschuss die mildere Strafe von zwei Geister-Heimspiele für Dynamo ins Gespräch gebracht – dies reichte den Richtern als Strafmaß jedoch nicht aus. Dynamo wurde seit 2002 vom DFB insgesamt 28 Mal verurteilt, 16 Mal abgemahnt und es gab drei Ausschlüsse bzw. Teilausschlüsse der Zuschauer. Im Gegenzug erhält der Deutsche Meister eine Strafe von 8.000 Euro wegen mangelnder Sicherheitsvorkehrungen.
"Urteil eine Katastrophe"
Im Anschluss an das Urteil erklärte Steffen Menze, sportlicher Leiter von Dynamo Dresden: "Das Urteil ist für Dynamo Dresden als Verein eine Katastrophe. Ich finde es absolut nicht akzeptabel, dass ein Exempel an uns statuiert wird. Nach dem Verlauf bis zur Verhandlung hatte ich ehrlich gesagt nicht mit der Strafe gerechnet. Ich frage mich, wo da die Grenze nach oben sein soll, angesichts der neuerlichen Ausschreitungen in Rostock."
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