Dynamo: Ukrainer Kyrylo Melichenko hofft auf Vertrag
Mit 29 Spielern, darunter sechs U19-Kickern, ist Dynamo Dresden am Montag ins Trainingslager aufgebrochen. Während Ransford-Yeboah Königsdörffer (Hamburger SV) und Christoph Daferner (1. FC Nürnberg) schon nicht mehr dabei waren, reiste Kyrylo Melichenko mit – und hofft auf einen Vertrag.
Dynamo denkt wohl über Verpflichtung nach
Schon seit März hält sich der Ukrainer bei den Sachsen fit, weil in seinem Heimatland aufgrund des Kriegs derzeit nicht an Fußball zu denken ist. Wann der seit Ende Februar eingestellte Spielbetrieb fortgesetzt wird, ist völlig offen. Daher hofft der 23-Jährige auf einen Vertrag in Dresden. "Wenn ich könnte, würde ich gern hierbleiben und für Dynamo spielen", sagte der Rechtsverteidiger schon vor einigen Wochen. Laut der "Bild" soll die Sportgemeinschaft inzwischen über eine Verpflichtung nachdenken, allerdings gibt es einen Haken: Als Spieler aus einem Nicht-EU-Land benötigt Melichenko eine Arbeitserlaubnis, um in der 3. Liga spielen zu können. An diesem Punkt ist es bei vielen Nicht-EU-Ausländern zuletzt gescheitert.
Dem Bundesinnenministerium und Bundesministerium für Arbeit zufolge erhalten in Deutschland nur solche ausländischen Berufssportler aus Nicht-EU-Staaten Aufenthalts- und Arbeitsgenehmigungen, "die mit ihrer sportlichen Qualifikation und Eignung durch ihren Einsatz in Deutschland deutschen Vereinen und Athleten den Anschluss an internationale Leistungsstandards mit sichern können". Ob das bei Melichenko der Fall wäre? Möglicherweise kommt es aber zu einer Ausnahmeregelung, weil der 23-Jährige seinem Beruf in der Ukraine derzeit nicht nachgehen kann.
Kann er Anfang überzeugen?
Bevor der Verteidiger einen Vertrag erhält, muss er aber zunächst Trainer Markus Anfang überzeugen. In den bisherigen Testspielen kam er jeweils eine Halbzeit zum Einsatz und hinterließ dabei durchaus Eindruck. Im Trainingslager hat der 23-Jährige nun die Möglichkeit, weiter Werbung für sich zu machen. Sollte das gelingen und Dynamo eine Verpflichtung forcieren, müsste noch sein bis 2023 laufender Vertrag beim FK Mariupol aufgelöst werden. Das dürfte allerdings die kleinste Hürde sein.