Dynamo Dresden: Es wird stürmischer – auch für Kauczinski

Auch wenn Dynamo Dresden mit 59 Punkten aus 31 Spielen an der Tabellenspitze steht: Souverän waren die Auftritte der Sachsen zuletzt nicht. Am Sonntag unterlag Dynamo nach einer schwachen Leistung bei Schlusslicht Unterhaching. "Es wird stürmischer", sagte Trainer Markus Kauczinski im Anschluss. Eine Aussage, die auch für ihn selbst gilt.
Vorsprung deutlich geschmolzen
Nur ein Sieg aus den letzten fünf Spielen und bereits 348 Minuten ohne Tor: Wie ein künftiger Zweitligist agierte Dynamo Dresden in den letzten Wochen nicht. Besonders deutlich wurde das am Sonntag in Unterhaching. "Wir sind nicht aufgetreten wie ein Spitzenreiter", sagte Kapitän Sebastian Mai nach der überraschenden 0:2-Niederlage beim Schlusslicht. Niklas Kreuzer sprach gar von einem "kollektiven Versagen". Schon seit einigen Wochen läuft Dynamo seiner Form hinterher, auch spielerisch hat der Zweitliga-Absteiger nachgelassen.
Die Folge: Lag Dynamo nach dem 28. Spieltag noch satte 13 Zähler vor dem Tabellenvierten 1860 München, ist der Vorsprung mittlerweile auf fünf Punkte geschmolzen. Und auch Rostock und Ingolstadt sitzen Dynamo mit jeweils nur einem Zähler weniger im Nacken. Die Dresdner können von Glück reden, dass beide Klubs am Samstag ebenfalls patzten – sonst wäre die SGD jetzt nur noch Dritter. Kurios: Ausgerechnet Ex-Spieler Baris Atik half Dynamo zuletzt, in dem er Magdeburg zu Siegen gegen Ingolstadt und Rostock schoss.
Fans üben Kritik
Aufgrund der derzeit ausbleibenden Ergebnisse rückt auch Trainer Markus Kauczinski stärker in den Fokus. In den sozialen Netzwerken üben viele Fans – einige fordern bereits den Rauswurf – Kritik an der derzeit fehlenden Flexibilität im Spiel des Tabellenführers. Auch die Aufstellung sowie die Wechsel beim Spiel in Unterhaching wurden moniert. So hatte Kauczinski anstelle der eigentlich gesetzten Heinz Mörschel und Philipp Hosiner mit Marvin Stefaniak und Agyemang Diawusie zwei Akteure aus der zweiten Reihe aufgeboten. Für Stefaniak war es der erste Startelf-Einsatz seit Ende Januar, Diawusie stand erstmals seit Mitte Februar überhaupt mal wieder im Kader.
Auch dass Top-Scorer Christopher Daferner zur Pause ausgewechselt und durch Luca Stor – ein Konterstürmer – ersetzt wurde, konnten viele Anhänger nicht nachvollziehen. Zumal Hosiner erst sechs Minuten vor dem Ende kam. Kauczinski begründete seine Änderungen in der Startelf damit, dass man nicht durchgehend auf dieselben elf Spieler setzen könne.
Kauczinski noch ohne neuen Vertrag
Die Frage ist auch: Welche Rolle spielt die Tatsache, dass Kauczinski noch immer ohne neuen Vertrag dasteht? Zwar gilt es als sehr wahrscheinlich, dass der im Sommer auslaufende Kontrakt bei Aufstieg verlängert wird. Doch solange dieser nicht erreicht ist, bleibt die Zukunft des 51-Jährigen offen. Die Notwendigkeit, über eine vorzeitige Verlängerung einen Impuls im Endspurt um die 2. Liga zu setzen, sieht Sport-Geschäftsführer Ralf Becker nicht: "Wir haben alle ein wahnsinnig gutes Arbeitsklima. Ich glaube nicht, dass wir da einen zusätzlichen Impuls brauchen", sagte er am Sonntag bei "MagentaSport".
Sollte jedoch auch am Samstag im Heimspiel gegen den MSV Duisburg kein Sieg gelingen, könnte die Trainerfrage verstärkt in den Fokus rücken – vor allem dann, wenn 1860 München im Falle einer erneuten Dynamo-Pleite bis auf zwei Zähler heranrücken sollte. Dann könnte der lange als fast schon sicher geltende Aufstieg doch noch in Gefahr rücken. In jedem Fall wird es für Kauczinski in diesen Tagen stürmischer.