Durchschlagskraft fehlt: Frankfurt läuft Erfolgsserie hinterher
Der FSV Frankfurt ist weiterhin auf der Suche nach der starken Form aus dem Herbst, als der Zweitliga-Absteiger neun Spiele lang ungeschlagen war. Gegen den 1. FC Magdeburg kassierte der FSV die dritte Pflichtspielpleite in Serie. Wie schon gegen Mainz II mangelt es momentan an der Durchschlagskraft.
Kein Zugriff auf das Spiel
Kleine Änderungen in der Frankfurter Startelf sollten justieren, was am vergangenen Spieltag beim Nachbarschaftsduell in Mainz schiefgelaufen war. Fabian Schleusener kehrte nach seiner Gelb-Sperre zurück in die Mannschaft, ebenso gehörte Fabian Graudenz wieder zum Aufgebot. Auch Sebastian Schachten stand von Beginn an auf dem Platz, um die hessische Abwehr zu stärken. Magdeburg startete früh und testete gleich zu Beginn ebendiese Abwehr aus, die schon da anfängt zu wackeln. Nur mit Mühe und Not kann der ganz frühe Rückstand vermieden werden. Auch FSV-Keeper Pirson war nicht bei der Sache, verstolpert seine Bälle, ließ Torschüsse nur abprallen und gab dem Magdeburger Sturm so gleich mehrere Chancen für einen Treffer. Dass der dann auch kommt, war abzusehen. Julius Düker netzte in Minute 19 ein und brachte den FCM in Führung. Was folgte, waren so viele ungenaue, falsch ankommende Pässe, dass es beinahe peinlich ist.
Austragungsort des Spiels war hauptsächlich die Frankfurter Spielhälfte. Hin und wieder gelang es Cagatay Kader oder Fabian Schleusener einmal, die Magdeburger Verteidigung zu umspielen, doch diese grundsätzlich guten Ideen endeten alleine vorm Tor und wenn der Ball nicht von Magdeburgs Jan Glinker gehalten wird, so landete er ganz unspektakulär über oder neben dem Tor. Das 4-2-3-1-System, das Vrabec für das Spiel vorgesehen hat, endete in einem großen Durcheinander. Die Bornheimer haben keinerlei Zugriff auf diese Partie, hängen immer hinterher. Die sonst so souveräne Mannschaft war unsicher und nervös.
Alles, was sich in Halbzeit zwei änderte, war die Aufstellung und das System. Bentley Baxter Bahn kam für Kader, das 4-2-3-1 ändert sich zwangsläufig zum 4-3-1-2-System, mit dem die Bornheimer ihre Siegesserie bestritten hatten. Aber auch im zweiten Durchgang fanden die Frankfurter nicht in ihre alte Spur zurück. Magdeburg setzte alles daran, die Führung zu verteidigen. Keine Torchancen waren die Folge, immer wieder schlichen sich Fehler ein. Immerhin machte der FSV im letzten Drittel des Spiels ein bisschen mehr Druck, zeigte ansatzweise den Willen zum Kampf. Am Ergebnis änderte sich jedoch nichts mehr, sodass der FSV nun bereits seit drei Spielen auf einen Treffer wartet. Alles in allem ist es kein Fußballspiel, das die Zuschauer über die Eiseskälte hinwegtrösten könnte.
Schlechte Chancenverwertung
Roland Vrabec ist klar, dass den Zuschauern kein ansehnliches Spiel gezeigt wurde: "Es ist unstrittig, dass wir in diesem Spiel keine hochkarätigen Chancen hatten“, schließt er nach dem Spiel. "Du musst anders in so ein Spiel hineingehen. Du musst präsenter sein, gerade in einem Heimspiel im Frankfurter Volksbank Stadion. Erst als wir das Tor kassiert und wieder mit einer Raute gespielt haben, wurde es besser. Es hat dann am Ende nicht gereicht. Eine entscheidende Szene war die Doppelchance von Fabian Schleusener und Fabian Graudenz in der ersten Halbzeit. Wenn man diese Tormöglichkeit nutzt, läuft das Spiel anders.“
Sören Pirson, der als Kapitän agierte, kritisiert die fehlende Durchschlagskraft seiner Mannschaft. "Dieser letzte Pass fehlt einfach im Augenblick und daran müssen wir arbeiten. Uns fehlt momentan dieses Glück im Abschluss, was uns mehr Ruhe in unserem Spiel geben könnte. Ein Erfolgserlebnis wäre das beste Rezept, um unsere Leichtigkeit wiederzufinden. Vielleicht machen wir uns selbst auch ein bisschen zu viel Druck. Natürlich müssen wir zusehen, dass wir nun in Bremen die Punkte holen.“