Durch zwei Elfmeter: Waldhof bezwingt 1860 im Verfolgerduell

Im zweiten Sonntagsspiel des 31. Spieltages hat sich der SV Waldhof Mannheim vor elektrisierender Kulisse mit 3:0 gegen Tabellennachbar 1860 München durchgesetzt und bleibt damit im erweiterten Aufstiegsrennen. Während der Waldhof von zwei Elfmetern profitierte, verlieren ersatzgeschwächten Münchner erstmals nach zuletzt vier Siegen in Serie und fallen auf den 7. Rang. Mannheim ist nun Vierter.

Costly per Nachschuss in der Anfangsphase

Zu wenig Konstanz zeigten die Hausherren aus Mannheim in den vergangenen Wochen. Nachdem sich Siege und Niederlagen stetig abwechselten, sollte im Aufstiegsduell gegen 1860 nach dem 3:1-Erfolg in Verl vom letzten Spieltag mal ein zweiter Sieg folgen. Hierfür setzte Trainer Glöckner auf zwei Veränderungen der Startelf, sodass Rossipal und Ekincier für Donkor und Wagner begannen. Die Gäste aus der bayrischen Landeshauptstadt reisten mit vier Siegen in Folge im Rücken an. Dennoch tauschte Coach Köllner im Vergleich zum 2:0-Sieg in Berlin aufgrund personeller Engpässe auf drei Positionen und brachte Goden, Morgalla und Greilinger für Belkahia, Moll und Lex.

Für den 17-jährigen Morgalla war es das Startelf-Debüt, was nicht gut beginnen sollte. Etwas verspätet nach Choreographien beider Fanlager ging es direkt hitzig los. Bereits in der 2. Minute entschied Schiedsrichter Badstübner auf Handelfmeter für Mannheim, nachdem ausgerechnet Youngster Morgalla das Leder an den Arm gesprungen war. Zwar konnte Hiller den zentralen Schuss von Martinovic stark parieren, doch der Rebound landete bei Costly, der aus spitzem Winkel das 1:0 für den SVW erzielen konnte (4.).

Die Löwen brauchten einige Zeit, um sich von dem Schock zu erholen. Erst in der 17. Minute wurden sie erstmals offensiv vorstellig. So nahm Neudecker einen Freistoß direkt, zielte aber deutlich über den Kasten. Gefährlicher blieb dennoch der SVW. Russo versuchte es aus gut 25 Metern mal aus der Distanz, doch auch sein Schuss rauschte am Tor vorbei (20.). Die Mannheimer erarbeiteten sich nun die Spielhoheit zurück, die Münchner wurden lediglich nach ruhenden Bällen auffällig. Einen solchen setzte Neudecker in der 27. Spielminute direkt in die Arme von SVW-Keeper Königsmann. Dasselbe Bild folgte einige Minuten später infolge eines Freistoßes von Tallig, der ebenfalls keine Probleme für den Mannheimer Schlussmann darstellte (30.).

Auf der Gegenseite wurde Ekincier bei einem Schussversuch von Steinhart abgegrätscht und konnte nicht weitermachen, sodass Donkor noch vor der Pause kam (38.). Der Waldhof ließ sich nun etwas tiefer fallen und überließ dem Gast das Spielgerät. Die versuchten nach einem Chipball von Neudecker vor das Mannheimer Tor zu gelangen, doch Biankadi erreichte die Ablage von Deichmann nicht (40.). Ohne weitere Chancen ging es dann in die Kabinen, wodurch das frühe 1:0 der Mannheimer auch vor dem Seitenwechsel auf der Anzeigetafel stehen sollte.

Boyamba sicher vom Punkt

Beide Trainer vertrauten nach der Pause zunächst aufs angestammte Personal und nahmen keine Wechsel vor. Auch der zweite Durchgang begann mit einem Fehler von Morgalla, der die Kugel vertändelte. Keeper Hiller bügelte den Fehler des Talents aus und schnappte sich die Hereingabe von Boyamba (47.). Auf der Gegenseite versuchte es der Youngster nach einem geblockten Bär-Freistoß aus der Distanz, verzog allerdings klar (50.). Um einiges gefährlicher wurde es in der 54. Minute, als das Spielgerät über Umwege nach einem Eckstoß beim nachgerückten Steinhart landete, der aus spitzem Winkel an einer Parade von Königsmann scheiterte.

Es war festzuhalten, dass die Münchner deutlich verbessert aus der Kabine kamen, doch dieses Hochgefühl sollte nicht lange halten. Die Mannheimer brachten Sohm für Martinovic, um für neuen Schwung zu sorgen (62.). Dies sollte gleich klappen. Nach einer Ecke, die aufgrund einer Spielunterbrechung wegen des Abbrennens von Pyrotechnik im Gästeblock lange vorbereitet werden konnte, segelte das Leder an den Fünfer, wo es Goden an den Arm knallte, sodass Schiedsrichter Badstübner erneut auf den Punkt zeigte. Nach der Martinovic-Auswechslung nahm sich Boyamba die Kugel und verwandelte wuchtig und unhaltbar oben rechts zum vorentscheidenden 2:0 (67.).Die Gäste steckten nicht auf und liefen weiter an. Durchschlagskraft ließen die ersatzgeschwächten Münchner dabei hingegen vermissen. Köllner reagierte nochmals und brachte den 19-jährigen Marco Mannhardt für Goden in die Partie (73.).

Auch Glöckner reagierte zur Schlussphase und nahm die Routiniers Schnatterer und Höger für Wagner und Kother herunter (78.). Spielfluss kam nun nicht mehr so recht zustande, und das Spiel plätscherte langsam seinem Ende entgegen. Während die Münchner personell und vom Spielermaterial keinen Gang mehr zulegen konnten, nahmen die Hausherren das Tempo absichtlich heraus. So musste Köllner verletzungsbedingt auch noch Neudecker ersetzen und brachte mit Cocic einen weiteren Youngster (81.). Cocic sollte auch die letzte Chance der Löwen haben, setzte seine Direktabnahme aber in den Mannheimer Himmel (88.). Stattdessen setzten dann die Hausherren in der Nachspielzeit den Schlusspunkt. So setzte sich der eingewechselte Sohm durch und scheiterte zunächst an Hiller, ehe er den Abpraller zum finalen 3:0 über die Linie drückte und somit sein erstes Heim-Tor erzielte (90.+5.).

Durch den Erfolg gelang dem SVW einen wichtigen Sieg im Kampf um den Aufstieg und schiebt sich auf den 4. Rang – bei drei Punkten Rückstand auf Rang 3. Die Münchner verlieren erstmals nach vier Siegen in Serie wieder, fallen auf den 7. Platz zurück und liegen sechs Zähler hinter dem Relegationsplatz. Während der Länderspielpause muss der SVW im Landespokal gegen Landesligist Wagenschwend ran, ehe in der Liga der FSV Zwickau wartet. Auch 1860 wird im Pokal aktiv und trifft auf Regionalligist Aubstadt, bevor mit Saarbrücken ein weiterer direkter Konkurrent in München gastiert.

   

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