Duisburg und Magdeburg steigen in die 3. Liga ab

Ein Spieltag vor Saisonende stehen mit dem MSV Duisburg und dem 1. FC Magdeburg die beiden direkten Absteiger aus der 2. Bundesliga fest. Während der MSV in einer irren Partie mit 3:4 gegen Heidenheim unterlag und nun sieben Punkte hinter dem Relegationsplatz liegt, hat Magdeburg nach der 0:3-Pleite bei Union Berlin fünf Zähler Rückstand. 

"Horrorszenario" für Duisburg wird Realität

Nach dem überraschenden 2:0-Auswärtssieg in Kiel am vergangenen Spieltag durften die Zebras nochmal offen, doch nach der Heim-Pleite gegen Heidenheim ist der bittere Gang in die 3. Liga nun Gewissheit. Überraschend kommt der Wiederabstieg für die Zebras nicht, stand Duisburg doch fast durchgehend unter dem Strich. In 33 Spielen holten die Meidericher nur sechs Siege und musste auf der anderen Seite 17 Niederlagen und 62 Gegentore hinnehmen. Schon die Hinrunde lief mit nur 13 Punkten aus 17 Spielen desaströs, zu diesem Zeitpunkt standen die Zebras aber immerhin noch auf dem 15. Platz. Doch nur drei Siege aus bisher 17 Partien in der Rückrunde: das ist die Bilanz eines Absteigers.

Auch der Trainerwechsel von Ilia Gruev hin zu Torsten Lieberknecht, der im Oktober übernahm, brachte nicht die erhoffte Wende. Zwar holte der MSV aus den ersten sieben Pflichtspielen unter dem 45-Jährigen drei Siege und zwei Unentschieden und schaffte es zudem in das Pokal-Achtelfinale, doch anschließend kamen seit Anfang Dezember nur noch drei weitere Erfolge in Form von drei Punkten hinzu. Und so muss Lieberknecht bereits den zweiten Abstieg in Folge hinnehmen, nachdem er im vergangenen Jahr bereits mit Eintracht Braunschweig abgestiegen war.

Für den MSV ist es bereits der dritte Abstieg in den letzten sechs Jahren. Erst vor zwei Jahren waren die Zebras als Meister in die 2. Bundesliga zurückgekehrt, nun stehen sie vor dem vierten Drittliga-Jahr seit 2013. Vor allem aus finanzieller Sicht wird die 3. Liga ein Kraftakt. Und um überhaupt die Lizenz zu erhalten, benötigten die Duisburger bis Ende Mai angeblich noch drei Millionen Euro. Eine Herkulesaufgabe für den ohnehin schon verschuldeten Verein.

Wie es sportlich weitergeht, ist ebenso offen. Gleich zwölf Verträge laufen am Saisonende aus, darüber hinaus besitzen die Arbeitspapiere von Cauly Oliveira Souza und Fabian Schnellhardt nach Angaben der "Westdeutschen Zeitung" keine Gültigkeit für die 3. Liga – sie können den Verein somit ablösefrei verlassen. An Manager Ivica Grlic und Trainer Torsten Lieberknecht will der Verein unterdessen festhalten: "Ivo Grlic, Torsten Lieberknecht und Uwe Schubert (Leiter der Nachwuchsabteilung, Anm. d. Red.) sind und bleiben unsere sportlich Verantwortlichen. Gemeinsam mit ihnen müssen wir uns wieder darauf konzentrieren, den gerade angesprochenen Kampfgeist und Willen zu harter Arbeit zu 100 Prozent in den Fokus zu stellen", so Präsident Ingo Wald. Auf der Mitgliederversammlung im Februar hatte der MSV-Boss die 3. Liga als "Horrorszenario" beschrieben. Genau dieses wird nun bittere Realität.

FCM muss nach nur einem Jahr wieder runter

Jahrelang hatte der 1. FC Magdeburg auf die erste Zweitliga-Saison der Vereinsgeschichte hingefiebert, nun geht es nach nur einem Jahr direkt wieder zurück in die 3. Liga. Ähnlich wie beim MSV kommt der Abstieg auch für die Elbstädter nicht aus heiterem Himmel. Schon seit Saisonbeginn steckt der 1. FC Magdeburg im Tabellenkeller, Platz 12 nach dem ersten Spiel war bereits die beste Platzierung. An zehn Spieltagen belegte der FCM den Relegationsrang, sechsmal stand Blau-Weiß auf Platz 17. Nach 33 Runden stehen lediglich 30 Punkte auf dem Konto der Elbstädter. Nur sechs Spiele konnte Magdeburg bisher für sich entscheiden, zudem erzielte der FCM gerade einmal 34 Tore und kassierte auf der anderen Seite 52 Gegentore. Vor allem zuhause präsentierten sich die Elbstädter ungewohnt schwach, nur zwei von 16 Partien konnte der Aufsteiger bislang vor heimischem Publikum gewinnen.

Auch Michael Oenning, der Mitte November für Aufstiegstrainer Jens Härtel übernahm, konnte die erhoffte Wende nicht herbeiführen. Zwar blieb Magdeburg unter dem 53-Jährigen zwischenzeitlich fünf Spiele lang ungeschlagen, holte dabei drei Siege und war zwischenzeitlich die zweitbeste Rückrundenmannschaft, doch 21 Punkte aus 19 Spielen unter Oenning sind letztlich zu wenig.

Und so ist der FCM zurück in der Spielklasse, die er erst vor einem Jahr als Meister verlassen hatte. Mit welcher Mannschaft die Elbstädter in der kommenden Saison an den Start gehen werden, ist offen. Nach aktuellem Stand laufen mindestens 16 Verträge aus, darunter das Arbeitspapier von Philip Türpitz. Der derzeit verletzte Offensivspieler hat mit sieben Toren und zwei Vorlagen in 29 Spielen das Interesse der Konkurrenz geweckt – ein Abgang scheint wahrscheinlich. Auch Jan Kirchhoff dürfte nicht zu halten sein. Ob Oenning in der 3. Liga an der Seitenlinie stehen wird, ist ebenso offen. Sein Vertrag läuft am 30. Juni aus. Sicher ist dagegen, der Verbleib von Manager und Geschäftsführer Mario Kallnik – erst am Freitag wurde er Vertrag des 44-Jährigen bis 2022 verlängert.

   

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