MSV schlägt zurück, FCM gewinnt Topspiel – SCP lebt noch
Der Samstag des 34. Spieltags in der 3. Liga entwickelte sich zu einem der spannendsten und torreichsten Samstage in dieser Saison. Während Ligaprimus Duisburg ein 0:2 gegen Frankfurt in einen 3:1-Sieg drehte, meldete sch Paderborn mit einem 3:1 gegen Lotte im Abstiegskampf zurück. Kiel (2:0 gegen Chemnitz), Magdeburg (2:1 gegen Großaspach) und Osnabrück (1:0 gegen Aalen) untermauerten ihre Ambitionen im Aufstiegskampf durch Heimsiege. Des Weiteren gewann Rostock in Bremen (2:0), Wiesbaden und Regensburg trennten sich trotz zweier Elfmeter der Gäste in der Schlussphase 1:1.
1. FC Magdeburg 2:1 Sonnenhof Großaspach: Beck macht den Unterschied
Der FCM ließ sich gegen die SGS überhaupt keine Zeit und ging bereits nach sechs Minuten in Führung. Nach einem Chaos in der Defensive der Aspacher konnten sie zuerst noch auf der Linie klären, doch im Nachschuss verwertete Christian Beck die Chance zum 1:0. Es entwickelte sich ein offenes und gut ansehnliches Spiel in der MDCC-Arena. Die Gäste spielten aktiv mit, sodass Handke in der 10. Minute gegen Röser blocken musste. Im Gegenzug war Broll gegen Cwielong auf dem Posten. Während der FCM mit zunehmender Spieldauer die Kontrolle übernahm, kam die SGS überraschend zum Ausgleich. Becks Klärungsversuch nahm Schiek dankend an und verwandelte rechts unten zum 1:1. Eine Minute später hätte Röser auf 2:1 stellen können, doch Zingerle parierte stark. Und wiederum überraschend kippte das Spiel in die andere Richtung. Röser leistete sich im Mittelfeld einen harten Tritt gegen Cwielong und sah die rote Karte. Mit dem Stand von 1:1 ging es dann in die Kabine.
Die Unterzahl ließ sich die SGS zunächst aber nicht anmerken. Gyau wurde drei Minuten nach Wiederanpfiff gerade noch von Handke abgelaufen. Der FCM versuchte es früh mit der Brechstange. Broll entschärfte zwei Distanzschüsse von Niemeyer und Hammann. Dennoch münzten die Magdeburger ihre Angriffe in einen Treffer um. Knapp 25 Minuten vor dem Ende fand Düker im Zentrum erneut Beck, der zum 2:1 für den FCM traf. Die Heimelf drängte in der Folge auf die Entscheidung, scheiterte jedoch immer wieder am letzten Pass oder an Broll im SGS-Tor. Es reichte am Ende dennoch für einen verdienten 2:1-Heimsieg der Magdeburger über tapfer kämpfende Aspacher. In der Tabelle springt der FCM zurück auf Platz 3, Großaspach ist nun Sechster.
MSV Duisburg 3:2 FSV Frankfurt: Duisburg mit starkem Comeback
Der Spitzenreiter aus Duisburg erlebte gegen den insolventen FSV Frankfurt eine erste Hälfte zum Vergessen. Kader wurde in der 13. Minute nicht richtig angegriffen, nahm Maß und traf zum 1:0 für den Gäste. Sowohl Keeper Flekken als auch die MSV Defensive sahen gar nicht gut aus. Und erholen konnten sich die Meidericher nicht. Sieben Minuten später spielte die Defensive des MSV auf Abseits und wurde dafür bestraft. Bentley Baxter Bahn überlupfte Flekken zum 2:0 für die Hessen. Frankfurt zog sich anschließend zurück und überließ den Zebras das Spiel. Diese konnten mit den großen Spielanteilen aber wenig anfangen. Lediglich ein Kopfball von Bomheuer (23.) sorgte für Gefahr in der ersten Hälfte.
Nach der Pause schaltete der MSV dann gleich fünf Gänge nach oben und drehte die Partie in nur acht (!) Minuten. Onuegbu nickte eine Flanke zum 1:2 ein (53.), Janjic' Flanke konnte Streker nur noch ins eigene Tor klären (57.) und Schnellhardts Ecke verwandelte Hajri per Kopf zum 3:2 für den MSV (61.). Der Schock für den FSV saß tief. Die Hessen gaben sich zwar nicht auf, entwickelten aber keine Torgefahr mehr, sodass die Zebras einen wichtigen Dreier im Aufstiegsrennen feiern konnten und nun sieben Punkte vor Rang vier liegen.
Holstein Kiel 2:0 Chemnitzer FC: Kiel erdrückt Chemnitz
Das Spitzenspiel in Kiel hielt in der ersten Hälfte durchaus was es versprach. Gerade einmal zehn Minuten waren gespielt, da hämmerte Ducksch für die KSV einen Schuss an den Innenpfosten. Kunz schaute dem Ball staunend hinterher, doch dieser schlug nicht im Tor ein. Die Störche wurden immer stärker und erneut Kunz musste in der 19. Minute gegen Lewerenz parieren. Chemnitz fand kaum zu Entlastung, doch die Kieler blieben nachlässig. Ducksch passte nach einer halben Stunde vor dem Tor zu Schindler, der aus sechs Metern noch vorbei schoss. Chemnitz stellte im Anschluss auf eine Fünferkette um und rettete das Remis in die Kabine.
Die Überlegenheit der Holsteiner wurde nach dem Seitenwechsel erdrückend. Bielers Ecke klatschte in der 55. Minute nur auf die Latte, eine Zeigerumdrehung später erlöste Marvin Ducksch die Heimelf. Ein Sonntagsschuss aus 20 Metern schlug unhaltbar für Kevin Kunz im Tor der Sachsen ein. Der Bann war gebrochen und Kiel erhöhte nur fünf Minuten später auf 2:0 durch Drexler und einem satten Vollspannschuss. Von Chemnitz kam auch im Anschluss kaum etwas. Janzer hätte in der 70. Minute sogar auf 3:0 erhöhen können, scheiterte jedoch. Erst in der 75. Minute musste Kronholm erstmals gegen Mast eingreifen und den Anschluss verhindern. Ein Treffer der Himmelblauen wäre aber auch nicht verdient gewesen, sodass es beim 2:0 der KSV blieb. In der Tabelle ist Kiel nun Zweiter, Chemnitz hat als Achter wohl keine Chancen mehr auf den Aufstieg.
Wehen Wiesbaden 1:1 SSV Jahn Regensburg: Regensburg vergibt zwei Elfmeter
Das Spitzenteam aus Regensburg erarbeitete sich von Beginn an ein Übergewicht in der Partie. Dennoch gehörte die erste Chance den Gastgebern, sodass Pentke in der 8. Minute mit beiden Fäusten retten musste. Das Spiel wogte hin und her, doch die großen Chancen blieben aus. Mayers Seitfallzieher nach einer Viertelstunde ging über das Tor. Nach einer halben Stunde erzielte der Jahn dann die Führung. Thommys Freistoß landete in der Mauer, doch den Nachschuss setzte der Shootingstar in die Maschen. Wiesbaden wäre kurz vor der Pause beinahe noch zum Ausgleich gekommen, doch Schäffler traf aus Abseitsposition.
Der SVWW kam engagierter aus der Kabine und erhielt sofort eine gute Chance, Mayer verlor im letzten Moment den Zweikampf gegen Hofrath. Der Jahn lauerte auf Konter und die waren gefährlich. Georges Kopfball nach Flanke von Thommy konnte Kolke gerade noch parieren. Im Gegenzug fiel dann doch der Ausgleich. Eine Ecke von Lorenz nickte Dams zum 1:1 ein. Im Anschluss war das Spiel endgültig offen mit Chancen auf beiden Seiten. Der Sieg für den Jahn wäre im Aufstiegskampf besonders wichtig gewesen, doch Thommy und Hyeni vergaben in der 84. und 93. MInute gleich zwei (!) Elfmeter – es blieb beim 1:1, mit dem der Jahn auf Platz 4 zurückfällt.
SC Paderborn 3:1 Sportfreunde Lotte: Paderborn ist zurück
Der abstiegsbedrohte SC Paderborn hatte gegen die Westfalen aus Lotte einen Start nach Maß. Dedic konnte einen Freistoß aus 30 Metern für Zolinski auflegen, der in der 8. Minute zum 1:0 traf. Die Führung tat den Ostwestfalen gut, die die Partie in der Folge sicher kontrollierten. Wiederum Zolinski verbuchte in der 28. Minute die nächste Chance für den SCP, köpfte aber diesmal am Tor vorbei. Mit der knappen Führung ging der SCP auch in die Kabine.
Eigentlich blieb es in der ersten Viertelstunde nach dem Wiederanpfiff eine ruhige Partie, doch dann überschlugen sich die Ereignisse. Erst musste Neidhart in der 66. Minute mit Gelb-Rot vom Platz und nur wenige Augenblicke später veredelte Nauber eine Flanke von Dej zum 1:1. Wieder nur zwei Minuten später dann ein Aufschrei in der Benteler-Arena. Nach einem Handspiel im Strafraum bekam der SCP einen Elfmeter zugesprochen und Tim Sebastian verwandelte zur erneuten 2:1-Führung. Gute fünf Minuten vor dem Ende setzte Paderborn dem Spiel dann den Deckel auf. Gerade erst seinen Vertrag verlängert, da traf Aykut Soyak zum 3:1-Endstand für die Ostwestfalen. Nach dem zweiten Heimsieg in Folge liegt der SCP nun nur noch einen Punkt hinter dem rettenden Ufer.
Werder Bremen II 0:2 FC Hansa Rostock: "Heimspielsieg" für Hansa
Vor rund 3.000 mitgereisten Fans hatte der FCH in Bremen schon ein gefühltes Heimspiel. Dementsprechend gingen die Rostocker auch zu Werke. Andrist hätte die Kogge bereits in der 4. Minute in Führung bringen können, doch Zetterer parierte. Diese Chance blieb aber lange der einzige Höhepunkt. Erst in der 27. Minute musste Zetterer erneut eingreifen gegen einen Schuss von Bischoff aus 16 Metern. Kurz vor der Pause hätte Hansa dann in Führung gehen müssen, doch der Pfosten verwehrte Andrist seinen Torerfolg.
Den holte der Offensivmann nach der Pause nach. Sechs Minuten nach Wiederanpfiff verwandelte Andrist eine Flanke von Quiring zum hochverdienten 1:0. Erst nach dem Tor wachte Bremen auf, konnte aber kaum Chancen kreieren. Ein Abschluss von Lorenzen stellte keine Probleme für die Defensive der Rostocker da. Bremen schwächte sich am Ende sogar noch selbst, als Kazior mit Gelb-Rot vom Platz musste. In der Schlussminute setzte Hansa mit dem 2:0 noch den verdienten Deckel auf die Partie und macht den Klassenerhalt damit endgültig perfekt.
VfL Osnabrück 1:0 VfR Aalen: Osnabrück bringt Sieg über die Zeit
Nach dem Einzug in den DFB-Pokal unter der Woche war dem VfL Osnabrück eine gewisse Erleichterung anzumerken. So hätte Arslan den VfL in der 6. Minute beinahe in Führung gebracht, doch Bernhardt parierte den platzierten Kopfball. Zehn Minuten später flog ein Abschluss von Sangare nur knapp am Tor vorbei. Und wiederum Sangare scheiterte nach gut einer halben Stunde im 1-gegen-1 am Aalener Keeper. Die verdiente Führung fiel aber noch vor der Pause. Eine Flanke von Dercho legte Engel für Heider ab, der den Ball über die Linie drückte.
Der VfR kam erst nach der Pause in der Partie an und erarbeitete sich deutlich mehr Spielanteile. Morys traf in der 56. Minute ins Tor, stand aber zuvor im Abseits. Zehn Minuten später wurde ein Schuss von Welzmüller gerade noch an den Pfosten des VfL abgefälscht. Die Aalener entwickelten ein Powerplay und drückten die Niedersachsen in die eigene Hälfte. Es blieb am Ende beim etwas glücklichen 1:0 der Osnabrücker, da der VfR am zu spät aufwachte. Drei Punkte fehlen dem VfL nun auf Platz 3.
FSV Mainz II 3:2 Hallescher FC: FSV verhindert vorzeitigen Abstieg
Die Gäste aus Halle bekamen am Mainzer Bruchweg die ganz kalte Dusche. Nach nicht einmal 20 Minuten trafen Sliskovic und Bohl für den FSV zu einer nicht unverdienten 2:0-Führung. Der HFC reagierte aber schnell. Nur drei Minuten nach dem 2:0 erzielte Diring nach einem Einwurf das 2:1 für die Gäste. Mit diesem Ergebnis ging es auch in die Kabine, da Schnitzler in der 45. Minute glänzend gegen Bohl parierte.
Schnitzler blieb mit Abstand bester Mann bei den Hallensern. Auch nach dem Wechsel parierte er mehrfach überragend gegen Halimi (52.) und Sliskovic (55.). Und dennoch kamen die Gäste zum überraschenden Ausgleich. Röser legte auf Ajani quer und der schob in der 66. Minute zum 2:2 ein. Das Tabellenschlusslicht ließ sich aber nicht beeindrucken und schlug sofort zurück. Nach einer Ecke traf Sliskovic zur erneuten Führung der Hessen (72.) Mit dem Dreier über den HFC verhinderte der FSV den vorzeitigen Abstieg aus der 3. Liga.