"Du bist der beste Mann": Antwerpen beim FCK seit einem Jahr im Amt
Genau ein Jahr ist es her, dass Marco Antwerpen am 1. Februar 2021 als neuer Trainer des 1. FC Kaiserslautern vorgestellt worden war. Unter dem 50-Jährigen entwickelten sich die Roten Teufel seitdem vom Abstiegs- zum Aufstiegskandidaten.
Mit starkem Endspurt zum Klassenerhalt
Sie waren unüberhörbar, die Antwerpen-Sprechchöre nach dem knappen Heimsieg gegen den Halleschen FC am vergangenen Samstag. "Marco Antwerpen, du bist der beste Mann", stimmten mehrere Fans auf der Tribüne an, während der 50-Jährige beim Interview mit "MagentaSport" war. Nach außen ließ sich der Coach nichts anmerken, doch innerlich dürfte er die Gesänge als Bestätigung für seine Arbeit vernommen haben. Denn dass die Roten Teufel nun um den Aufstieg mitspielen würden, war vor einem Jahr wahrlich nicht abzusehen.
Als Antwerpen die Nachfolge des fleißigen, aber glücklosen Jeff Saibene antrat, stand der FCK auf Platz 16 und nur aufgrund der besseren Tordifferenz nicht unter dem Strich. Das erste Spiel des 50-Jährigen war ausgerechnet das Derby gegen Waldhof Mannheim. Nach einer überzeugenden Leistung feierte Lautern einen 2:0-Erfolg und wähnte sich schon auf dem richtigen Weg – ein Trugschluss, wie sich zeigen sollte. Aus den folgenden fünf Partien holten die Pfälzer nur noch zwei Zähler. Mit einer 0:1-Niederlage in Magdeburg Mitte März war der Tiefpunkt erreicht, zumal der FCK nun satte sieben Zähler hinter dem rettenden Ufer lag.
Nicht wenige Fans hatten sich mit dem Abstieg in die Regionalliga schon abgefunden, Antwerpen jedoch nicht. In der anschließenden Länderspielpause krempelte er das Team um, schlug eine härtere Gangart an und sorgte dafür, dass die "Wohlfühloase 1. FCK" aus den Köpfen der Spieler verschwand. Die Folge waren 17 Punkte aus den letzten zehn Saisonspielen – bei nur einer Niederlage (0:3 gegen 1860). Es war eine beeindruckende Aufholjagd, die am Ende mit dem Klassenerhalt belohnt wurde.
Zweitliga-Träume dank Abwehr-Bollwerk
Hatten die Roten Teufel mit Marco Antwerpen den Trainer gefunden, der am besten zur Betze-DNA passt? Als der Saisonstart misslang und sich die Roten Teufel nach dem 7. Spieltag – erneut nach einer Niederlage in Magdeburg – auf dem 15. Tabellenplatz wiederfanden, wuchsen die Zweifel am 50-Jährigen bei einigen Anhängern bereits wieder erheblich. Doch erneut belehrte Antwerpen sie eines besseren: Ausgerechnet das Derby gegen Mannheim, als die Roten Teufel zu Neunt einen Punkt über die Zeit retteten, sorgte Anfang September für die Wende. Und schon bei diesem Spiel zeigte sich, was den FCK in den nächsten Wochen auszeichnen sollte: die bärenstarke Defensivarbeit.
Musste der frühere Erstligist an den ersten sechs Spielen noch acht Gegentore hinnehmen, kamen seitdem in 15 Partien nur noch fünf (!) weitere hinzu. Entsprechend stellen die Roten Teufel die mit Abstand beste Defensive. Schon 14 Mal blieb Lautern ohne Gegentor – darunter in den letzten fünf Heimspielen, die allesamt gewonnen wurden. So grüßt der FCK nun vom zweiten Tabellenplatz und hat gute Chancen, im vierten Anlauf die Rückkehr in die 2. Bundesliga zu schaffen. Antwerpen ist es gelungen, den Spielern die nötigen Tugenden wie Kampf und Einsatz zu vermitteln. Außerdem hat er es geschafft, die Abwehr in ein Bollwerk zu verwandeln. Die Sprechchöre für den 50-Jährigen sind somit die logische Konsequenz – und könnten im kommenden Mai sogar noch deutlich lauter werden, falls Antwerpen den 1. FC Kaiserslautern in die 2. Liga zurückführt.