Drittligisten aus Hessen: Polizeieinsätze werden immer teurer
Wie der Hessische Innenminister Boris Rhein gegenüber der „Offenbach Post“ mitteilte, haben sich die Kosten der Polizeieinsätze für die hessischen Mannschaften, in der Saison 2010/2011 für den Steuerzahler deutlich erhöht. Nach Angaben des Innenministeriums richtet sich der Sicherheitsaufwand nach unterschiedlichen Kriterien. Zum Einen hat das Ministerium ein Potential von 1100 „Problemfans“ identifiziert, zum Anderen fehlt oftmals die baulichen Vorkehrungen in den Stadion der dritten Liga, um gegnerische Fanblocks voneinander zu trennen. „Das macht einen ganz anderen Kräfteeinsatz erforderlich“, sagte Ministeriumsprecher Mark Kohlschreiber auf Anfrage des „Darmstädter Echos“.
Vereine sollen sich den Kosten beteiligen
In einer speziellen Datei werden für die hessischen Drittligavereine insgesamt 279 Gewalttäter (Offenbach kommt auf 169, Darmstadt auf 68 und Wiesbaden auf 49) geführt. Der Grüne-Abgeordnete Daniel Mack verlangt von der Polizei, dass sie ihre Risikoanalyse optimiert und sieht bei Darmstadt 98 einen unverhältnismäßig hohen Sicherheitsaufwand. Für den Steuerzahler fielen für die Lilien in der Saison 2011/2012 insgesamt 1,72 Millionen Euro an. Bei Eintracht Frankfurt, die um den Aufstieg in die erste Bundesliga kämpften, waren es mit 1,80 Millionen Euro nur unwesentlich mehr. Allerdings führt die o.a. Datei für die Frankfurter 440 Gewalttäter. Nach Aussage des Landesvorsitzenden der Polizeigewerkschaft, Heini Schmitt, sind bei sogenannten Risiko-Drittliga-Spielen bis zu 1.000 Polizisten im Einsatz. Er fordert daher, die Clubs an den Kosten für die Einsätze zu beteiligen. „Wer der Verursacher bzw. Veranstalter ist, muss auch bei den Kosten in die Pflicht genommen werden“ sagt Schmitt. Dagegen fordert Daniel Mack, mehr in Fanprojekte zu investieren und setzt sich für einen stärkeren Dialog mit der Fanszene ein.
FOTO: Flohre Fotografie