Drittliga-Ausschuss-Chef Eilers spricht von "Skandal"

Im Streit über die weitere Verfahrensweise mit der unterbrochenen Drittliga-Saison hat sich der DFB-Drittliga-Ausschuss-Vorsitzende Tom Eilers eindeutig gegen die Befürworter eines Abbruchs gestellt. Mit scharfen Worten bezichtigte das Präsidiumsmitglied des Zweitligisten Darmstadt 98 die Gegner einer Saisonfortsetzung einer Verweigerungshaltung und eines Mangels an Solidarität.

Situation "bewusst selbst eingebrockt“

Die für den Fall der Wiederaufnahme des Spielbetriebs wohl unumgängliche gewordene Verlängerung der Saison über das formale Ende am 30. Juni hinaus hält Eilers für "selbst eingebrockt“, wie der Jurist in der MDR-Sendung "Sport im Osten“ erklärte: "Aus meiner Sicht ist das bewusst so gewesen, dass einige Klubs sagen, wir können noch nicht wieder anfangen, dies und jenes klappt nicht, wir können dies und jenes nicht."

Ganz offenkundig sieht Eilers im Verhalten der Abbruch-Befürworter, zu den Abstiegskandidaten wie Carl Zeiss Jena, 1. FC Magdeburg und Hallescher FC oder auch Aufstiegsanwärter Waldhof Mannheim gehören, ein abgekartetes Spiel: "Im Moment ist es äußerst unsolidarisch, was einige Klubs hier machen, die den Willen der Mehrheit bewusst ignorieren und untergraben.“

Durch die teilweise mit behördlichen Vorgaben, den damit verbundenen Verlust von Chancengleichheit und dem finanziellen Aufwand für die Umsetzung des benötigten Hygienekonzeptes begründete Ablehnung eines Wiederbeginns würde zudem der gesamten Klasse Schaden entstehen, meinte Eilers weiter: "Das ist ein Skandal, muss ich sagen, und das führt dazu, dass die Liga selber sich extremst schlecht verkauft.“

"Mangelnder Fleiß und mangelnder Willen“

Für die Argumente des Lagers der Fortsetzungs-Gegner hat Eilers keinerlei Verständnis. "Man kann das schaffen. Wir haben es bei Darmstadt 98 – wir sind ein kleiner Klub – mit Fleiß hinbekommen. Und das ist mehr Fleiß als Geld, das muss man auch klar sagen. Geld wird den Drittligisten dafür ausreichend zur Verfügung gestellt, das muss man auch klar sagen. Und wenn man das verzögern will, dann kann man den Prozess auch durch mangelnden Fleiß und mangelnden Willen jederzeit verlangsamen."

Vor dem Hintergrund der zuletzt immer schärfer gewordenen Auseinandersetzung über eine Fortsetzung der Saison bedeuten die Aussagen von Eilers eine weitere Eskalation. Eine vermittelnde Rolle zwischen dem DFB und den Befürwortern der Austragung der verbleibenden elf Runden einerseits und den Widersachern andererseits kompliziert werden.

   

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