SVWW schießt Karlsruhe ab – Münster stoppt Würzburg

Statt einen erneuten Angriff auf die Tabellenspitze zu wagen, holte sich der Karlsruher SC beim Heimspiel gegen den SV Wehen Wiesbaden eine 2:5-Klatsche ab. Besonders Shootingstar Daniel Kyereh machte dem KSC das Leben schwer. In Münster sorgte Martin Kobylanski derweil mit einem weiteren Traumtor für einen 1:0-Sieg im Verfolgerduell gegen die Würzburger Kickers.
Karlsruhe 2:5 Wiesbaden: KSC geht zuhause unter
Als Anton Fink in der 36. Minute einen Elfmeter verwandelte, ahnte der Rekordtorschütze der Dritten Liga vermutlich schon, dass es sich dabei nur um einen Tropfen auf dem heißen Stein handelte – zu diesem Zeitpunkt lag der KSC bereits mit drei Toren in Rückstand. Den Anfang machte der SV Wehen Wiesbaden schon früh, als eine Flanke von Jules Schwadorf über Umwege bei Sebastian Mrowca landete und der mit voller Kraft aus 16 Metern vollendete (11.). Der Karlsruher SC hielt dagegen und setzte durch Choi (16.) und Lorenz (19.) auch erste offensive Akzente. Doch dann wurde relativ schnell klar, dass beim KSC heute die letzte Konzentration fehlte: Erst wehrte Keeper Uphoff einen Freistoß in die Mitte ab und hat Glück, dass daraus keine Gefahr entstand (21.), beim zweiten Patzer dieser Sorte staubte Daniel Kyereh das Geschenk des Torhüters eiskalt ab (28.). Marc Lorenz ging danach äußerst plump im eigenen Strafraum gegen Nicklas Dams zu Werke – Gelb und Elfmeter. Manuel Schäffler verwandelte diesen ähnlich souverän (33.), wie es Anton Fink wenige Minuten später nach einem Handspiel von Titsch-Rivero machte (36.). Choi hätte es dann nochmal spannend machen können, nachdem er Wiesbadens Kolke bereits umkurvt hatte, doch der Koreaner lupfte den Ball aus viert Metern über den Kasten. Kyereh bewies die bessere Abschlussstärke und schnürte noch vor der Pause einen Doppelpack per Kopf (45.).
Obwohl der Spielverlauf auch in der zweiten Hälfte ausgeglichen startete und Fink das gegnerische Tor nur um einen knappen Meter verpasste (54.), war es wieder Wiesbaden und wieder Daniel Kyereh: Nach einem abgefangenen Freistoß des KSC kann Schwadorf alleine auf Uphoff zusteuern und den Ball sogar selbst machen. Uneigennützig spielte der Mittelfeldmann dem Shootingstar der Wiesbadener den Ball zu, Kyereh verwandelte zum 5:1 (57.). Der Spielverlauf beruhigte sich anschließend zusehend, beide Mannschaften schienen sich schon früh im zweiten Durchgang auf das Ergebnis zu beschränken. Marvin Pourié dribbelte sich entsprechend leicht durch gleich fünf Mann der gegnerischen Abwehr hindurch und vollendet zum zweiten Treffer der Karlsruher an diesem Tag. Von Ergebniskosmetik wollte am Ende dennoch niemand sprechen, zu eindeutig ging der KSC gegen Wiesbaden baden und rutscht in der Tabellen auf den sechsten Platz ab. Der SVWW ist jetzt Vierter.
Münster 1:0 Würzburg: Nächstes Traumtor für Kobylanski
In Münster trafen zwei Spitzenmannschaften aufeinander, die sich beide in der Spitzengruppe festbeißen wollten. Den Gästen aus Würzburg gelang der bessere Start, den Dominic Baumann beinahe mit einem frühen Treffer belohnt hätte – sein Schuss vom Strafraumeck ging jedoch knapp links vorbei (8.). Auch Peter Kurzweg justierte seinen Hammer wenig später aus dreißig Metern nur hauchzart am Pfosten vorbei, Schulze Niehues wäre ohne Chance gewesen (12.). Der SCP spielte auch mit, doch die erste richtig gute Chance pfiff Schiedsrichter Florian Heft zu unrecht ab: Kaufmann stolperte bei einem Angriff durch Tobias Rühle, doch statt frei durchlaufen zu können, wurde Preußens Stürmer wegen eines vermeintlichen Offensivfouls zurückgepfiffen (23.). Auch bei einem Zweikampf zwischen Rühle und Schuppan im Würzburger Strafraum entschied Schiedsrichter Heft gegen einen Elfmeter für Münster, diesmal lag der Unparteiische richtig (36.). Rühle blieb gefährlich und stieß wenig später im Strafraum mit Würzburgs Torhüter Leon Bätge zusammen – regelkomform, sodass Klingenburgs Schuss von Schuppan auf der Linie gerettet werden musste (37.). Trotz bester Chancen auf beiden Seiten konnte jedoch zum Pausenpfiff keine Mannschaft einen Treffer erzielen.
Den Wachmacher im zweiten Abschnitt erhielt Bätge dann direkt von seinem eigenen Mann, als ein Pass von Göbel zu kurz geriet und Rufat Dadashov dazwischen spritzte – doch der FWK-Keeper blieb aufmerksam (49.). Auch Würzburg blieb aktiv, Ademi zog bei einem Schuss mit dem Außenrist ab und hätte damit beinahe noch die Fußspitze von Baumann erwischt (57.). Nach rund einer Stunde nahmen beide Mannschaften ein wenig das Tempo aus der bislang sehr ansehnlichen Partie – und Würzburg vielleicht etwas zu sehr. Bei einer Ecke von Martin Kobylanski faustet Bätge den Ball direkt zum Eckballschützen zurück, der aus ähnlicher Position auf Außen den Ball noch einmal mit Präzision hereingab und versenkte: Traumtor (76.)! Bei Würzburg fehlten die offensiven Ideen in der Schlussviertelstunde, um diesen Schock noch zu verdauen. Einzig eine scharfe Flanke von Göbels auf den Kopf von Bachmann hätte das Ruder noch herumreißen können, doch der Ball sprang von der Latte ins Aus (89.). So blieb es beim 1:0-Heimsieg für Preußen Münster, das sich in der Tabelle auf Platz zwei vorschieben kann. Würzburg verliert unterdessen erstmals seit dem 3. Spieltag wieder und fällt auf Platz sieben zurück.