Drei Pleiten aus vier Spielen: Köllner hakt Aufstieg ab
Für 1860 München scheint der Zug in Richtung 2. Liga abgefahren zu sein. Nach der 0:2-Pleite bei Abstiegskandidat Viktoria Köln – es war die dritte Niederlage aus den letzten vier Spielen – hakte Trainer Michael Köllner das Thema Aufstieg jedenfalls frustriert ab.
"Haben zu viel hergegeben“
Köllner beschönigte in den Höhenberg-Katakomben nichts und redete nach der zweiten Niederlage seiner Mannschaft binnen vier Tagen auf der Pressekonferenz Klartext: "Wir haben in den letzten Spielen zu viel hergegeben, so hat man keine Möglichkeit, vorne mitzuspielen. Leider fehlt uns das eine oder andere, um vorne angreifen zu können", machte der Coach einen Haken hinter die Aufstiegsträume.
Tatsächlich nämlich können die Münchner nach ihrem zwischenzeitlichen Höhenflug bis in die Aufstiegszone der Tabelle wohl nur noch theoretisch in den Kampf um einen Zweitliga-Platz eingreifen. Fünf Punkte Rückstand auf den vierten Rang, der derzeit zur Teilnahme an der Relegation berechtigt, dürften sich für die letzten fünf Spiele als zu hohe Hypothek erweisen, die sich Köllners Team durch nur einen Sieg in den fünf Spielen nach dem Re-Start-Erfolg gegen Spitzenreiter MSV Duisburg selbst aufgeladen hat.
"Wenn Du kein Tor machst, wird es schwer“
Die Schwächen der Löwen traten auch am Rhein, wo Albert Bunjaku (56.) und Kevin Holzweiler (80.) den Coup der Gastgeber perfekt machten, wieder offen zutage. "Wir wollten in Führung gehen, aber das haben wir nicht geschafft, obwohl wir offensiv aufgestellt waren, den vor der Pause haben wir keine Chancen kreiert“, analysierte Köllner und erklärte im "Telekom“-Interview: "Dann passiert ein blödes Tor. Das war ein bisschen die Blaupause der letzten Spiele. Wenn Du kein Tor machst, wird es eben schwer. Ich bin sehr enttäuscht." Dass die Löwen die Niederlage bei Twitter mit "alles begann mit einem nicht gepfiffenen Elfmeter" erklärten, traf bei einigen Fans derweil auf Unverständnis.
Für das nächste Heimspiel am Sonntag gegen den Halleschen FC und einen insgesamt anständigen Saisonabschluss appellierte Köllner an den Charakter seiner Spieler: "Wir wollten sorgenfrei durch die Saison kommen. Das haben wir ganz gut geschafft. Jetzt haben wir noch die Verpflichtung, noch möglichst viele Punkte zu holen. Dafür müssen wir jetzt unsere Wunden lecken und dann am Sonntag wieder gut auf den Platz kommen."