Dramatik pur: Kickers steigen spät auf, Chemnitz muss runter

Dramatik pur am letzten Spieltag in der 3. Liga. In einer an Spannung kaum zu überbietenden Schlussphase holte sich Würzburg in der dritten Minute der Nachspielzeit per Handelfmeter den Aufstieg in die 2. Bundesliga. Dadurch darf Ingolstadt nur in die Relegation, obwohl man lange wie der sichere Aufsteiger ausgesehen hatte. Ebenso dramatisch muss Chemnitz trotz einer fulminanten Leistung gegen Rostock in die Regionalliga, weil Zwickau sich gerade so zu einem Remis rettete. Duisburg bleibt nur die goldene Ananas und Bayern II ist Meister!

Elfer-Drama bringt Kickers den Aufstieg, Chemnitz muss runter

Würzburg 2:2 Halle: Elfmeter-Drama bringt Würzburg den Aufstieg

Beinahe wäre der HFC in Würzburg sofort zum Party-Crasher avanciert, ein langer Ball kam in den Lauf von Fetsch, dieser scheiterte allerdings frei vor dem Tor am stark reagierenden Müller (1.). Würzburg tat sich mächtig schwer und kam mit dem Druck des möglichen Aufstiegs nicht recht klar. So ging der HFC vor der Pause verdient in Führung. Jan Shcherbakovski holte sich gegen Hägele an der Eckfahne den Ball und flankte auf den zweiten Pfosten, wo Sohm per Kopf einnickte (37.). Beinahe hätten die Kickers umgehend geantwortet. Nach einer Ecke von links flipperte das Leder zu Hemmerich, der aufs lange Eck zielte. Washausen stand vor der Linie und konnte mit dem Schienbein klären (39.). Der Ausgleich fiel nur drei Minuten später. Wiederum nach einer Ecke wurde die Kugel an den Fünfer verlängert, wo Pfeiffer den Ball aus der Drehung humorlos in die Maschen drosch (42.).

Halle ließ sich davon nicht abschrecken und holte sich die Führung gleich nach der Pause wieder zurück. Pfeiffer spielte nach einer eigenen Ecke einen schlimmen Fehlpass zurück an die Mittellinie. Guttau nahm das Leder mit und ging alleine auf das Tor von Müller zu, wo er die Nerven behielt und die Kugel im Tor unter brachte (54.). Die Kickers taten sich weiterhin enorm schwer und kamen kaum mal gefährlich vor das Tor von Eisele. Zwar versuchten die Franken bis zum Schluss noch einmal alles, doch der Ausgleich wollte nicht mehr fallen. Erst tief in der Nachspielzeit bekamen die Kickers einen Elfmeter nach einem strittigen Handspiel. Schuppan übernahm, verwandelte und brachte Würzburg den dramatischen Aufstieg (90.+3).

1860 0:2 Ingolstadt: Schanzer wird der Aufstieg in der Nachspielzeit entrissen

Im direkten Duell um den Relegationsplatz hatten beide Teams in einer höchst intensiven Partie beste Chancen zur Führung. Zuerst brachte Heinloth das Leder von der Grundlinie an den Fünfer, von wo aus Maxi Beister nur die Latte des Löwen-Tores traf (25.). Drei Minuten später war es Berzel, der eine Ecke von der rechten Seite ebenfalls an den Querbalken bugsierte (28.). Negatives Highlight der ersten Hälfte war eine Verletzung von FCI-Toptorjäger Kutschke, der nach einer halben Stunde vom Feld musste (33.).

Aus der Pause kam der FCI deutlich besser und mit einem Sonntagsschuss. Eckert Ayensa legte 23 Meter vor dem Tor für Beister ab, der das Leder humorlos und mit Volldampf links oben ins Tor wuchtete (47.). Die Schanzer versuchten mit dem zweiten Tor nachzulegen, allerdings vergab Beister eine aussichtsreiche Freistoßposition nach 66. Minuten. Bei der anschließenden Ecke verlängerte ein Ingolstädter das Leder an den zweiten Pfosten (67.). Die Löwen antworteten im Gegenzug, Lex zwang Knaller mit einem verdeckten Schuss aus 15 Metern zu einer Glanztat (67.). Undurchsichtig wurde es kurz darauf, als Eckert Ayensa vermeintlich das 0:2 erzielt hatte. Nach einem Gespräch mit seinem Assistenten entschied Schiedsrichter Schmidt allerdings auf Abseits (71.). Keine fünf Minuten später hatte Kaya die Chance zur Entscheidung, scheiterte aber frei aus 15 Metern an Hiller (76.). Die Löwen schwächten sich kurz darauf selbst, Herbert Paul musste mit einer Notbremse vom Platz (77.). Keine drei Minuten später war es dann soweit. Eckert Ayensa wurde von Thalhammer am zweiten Pfosten bedient, sodass der Stürmer nur noch einschieben musste (82.). Lange Zeit waren die Schanzer somit aufgestiegen, doch tief in der Nachspielzeit holte sich Würzburg ein Remis gegen Halle, der FCI darf nur in die Relegation gegen Nürnberg.

Chemnitz 4:2 Rostock: Trotz kurzer Hoffnung – Chemnitz steigt wieder ab

Mehr als eine Viertelstunde dauerte es, ehe an der Gellertstraße die erste gefährliche Szene zu begutachten war. Bülow schickte Nikolas Nartey auf die Reise, der sich gegen seinen Gegenspieler durchsetzte und von halblinks abzog. CFC-Keeper Jakubov war aber auf dem Posten und parierte sicher (16.). Hansa blieb auch in der Folge am Drücker. Zuerst scheiterte Nartey an Jakubov, den Rebound von Hanslik konnte der Schlussmann ebenfalls stark parieren (27.). Aus dem Nichts bekam der CFC nach einer halben Stunde die Riesenchance zur Führung. Sonnenberg unterschätzte einen hohen Ball und legte diesen in den Lauf von Hosiner, der aber gestört von Reinthaler nur neben das Tor zielte (34.).

Quasi direkt mit dem Wiederanpfiff gab es einen umstrittenen Strafstoß für die Himmelblauen, nachdem der Assistent ein Foul an Hosiner signalisiert hatte. Der Gefoulte übernahm die Verantwortung und wuchtete das Leder trocken links am stehen gebliebenen Kolke vorbei ins Tor (51.). Nur eine Minute später fiel der ebenfalls höchst umstrittene Ausgleich. Jakubov wurde nach einer Flanke am Fünfer angegangen und ließ den Ball fallen. Da der Kontakt aber eine Mischung aus eigenem Spieler und dem Rostocker Vollmann gewesen war, ließ der Unparteiische die Partie laufen, sodass Scherff das Leder aus spitzem Winkel von links im Tor unterbrachte (52.). Chemnitz warf in der Schlussphase alles nach vorne und holte sich die Führung zurück. Eine Flanke von der rechten Seite landete auf dem Kopf von Reddemann, der den Ball an Kolke vorbei in das Tor drückte (79.). Fünf Minuten vor dem Ende erhöhte Hosiner nach einer Ecke sogar noch auf 3:1 (85.). Wieder nur drei Minuten später legte selbiger noch einen nach und stellte auf 4:1 (89.), plötzlich fehlte den Himmelblauen nur ein Tor zum Klassenerhalt. Da aber nur eine Minute später Hansa noch das 2:4 gelang (90.), war die kurze Hoffnung des CFC schnell dahin. So stand am Ende der direkte Wiederabstieg.

Duisburg 4:0 Unterhaching: MSV-Gala am Ende zu wenig

Keine fünf Minuten waren in Duisburg von der Uhr, da musste der MSV gleich mächtig durchatmen. Eine abgerutschte Flanke von Heinrich landete auf der Latte des Zebra-Tores (4.). Kurz darauf hatte Vincent Vermeij die Meidericher nach einer Ecke eigentlich in Führung gebracht, doch aufgrund eines Stürmerfouls wurde der Treffer nicht anerkannt (11.). Der MSV war in der Folge spielerisch klar besser, brachte außer einem Distanzschuss von Stoppelkamp in der 40. Minute aber kaum etwas zustande. Etwas zufällig kam somit das 1:0. Ein hoher Ball in die Spitze wurde von Karweina in den Lauf von Engin gelegt, der sich frei vor dem Tor die Chance nicht nehmen ließ (45.+1).

Kurz nach der Pause legte der MSV gleich nach. Stoppelkamp flankte auf den Fuß von Engin, der mit einer Finte zu Karweina ablegte. Der Mittelfeldmann scheiterte zunächst an der Abwehr, schob im zweiten Versuch aber rechts unten ein (53.). Beinahe hätte Karweina wenige Minuten später das dritte Tor nachgelegt, doch zentral vor dem Tor scheiterte der Offensivmann an Mantl (61.). Die Entscheidung besorgte sechs Minuten später Sliskovic, der nach einer Hereingabe von Grauschopf in der Mitte richtig stand (67.). Wieder nur fünf Minuten später verwandelte Stoppelkamp einen Freistoß wunderbar zum 4:0 (72.). Die Ergebnisse auf den anderen Plätzen sorgten dafür, dass Duisburg am Ende dennoch mit leeren Händen auf Rang fünf landet. Immerhin ist dadurch nun aber die direkte Qualifikation für den DFB-Pokal sicher.

 

Zwickau zittert sich zum Klassenerhalt, Bayern II ist Meister

Mannheim 0:0 Zwickau: Zwickau ermauert sich den Klassenerhalt

Bereits in der 1. Minute hätten die Gäste aus Zwickau viel Ruhe in den Abstiegskampf bringen können, als Huth einen Kopfball aufs linke Kreuzeck abgab, doch Scholz mit einer Glanztat parierte (1.). Der Waldhof hätte seinerseits nach 23 Minuten in Führung gehen müssen. Hofraths Flanke landete am Fünfer bei Sulejmani, der das Leder als Dropkick über die Latte setzte (23.). Ansonsten boten beide Teams eine mehr als dürftige Partie ohne nennenswerte Höhepunkte.

Das änderte sich auch nach dem Pausentee nicht, da sich Zwickau auf dem Remis ausruhte und den Gastgebern nicht wirklich etwas einfiel. Obwohl Chemnitz gegen Rostock an der Sensation arbeitete, mauerte sich der FSV in einer schwachen Partie zu einem Remis und bleibt damit gerade so in der 3. Liga.

Kaiserslautern 1:0 Bayern II: FCB trotz Niederlage Meister

Die beste Chance der ersten halben Stunde auf dem Betzenberg ging per Standard an den designierten Drittliga-Meister. Welzmüllers Freistoß aus 23 Metern landete nur wenige Zentimeter neben dem rechten Pfosten (26.).

Das erste Tor fiel erst nach der Pause, nachdem Feldhahn einen viel zu kurzen Rückpass gespielt hatte. Kühlwetter spritzte dazwischen, umkurvte den Schlussmann und schob das Leder von rechts ins leere Tor ein (47.). Die Bayern versuchten umgehend den Ausgleich zu erzielen, scheiterten aber am Pfosten (58.). Trotz der Niederlage werden die Bayern am Ende Meister der 3. Liga, da Braunschweig und Würzburg nicht gewinnen konnten.

Meppen 4:3 Braunschweig: Tor-Spektakel in Meppen

Aufsteiger Braunschweig wirkte in Meppen noch ein wenig in Katerstimmung. Anders war es kaum zu erklären, dass der BTSV in der 9. Minute El Helwe durch die Abwehr spazieren ließ. Fünf Meter vor dem Tor legte der Stürmer nochmal quer, sodass Düker locker ins Tor einschieben konnte (9.). Keine fünf Minuten später erhöhte der SVM gleich auf 2:0. Diesmal war es El Helwe selbst, der nach einem abgewehrten Schuss von Düker ins leere Tor einschob (15.). Kurz darauf wachte auch der BTSV auf. Otto legte das Leder im Strafraum zurück an dessen Kante, von wo Bürger gekonnt ins lange Eck schlenzte (18.). Der SVM ließ sich davon aber nicht beeindrucken. Nach einem schlimmen Fehlpass vom Braunschweiger Keeper war Düker gedankenschnell und vollstreckte links unten (30.).

Braunschweig kam nach der Pause noch einmal heran, Pourie verwandelte einen Strafstoß in der 67. Minute sicher zum Anschluss. Nur fünf Minuten später erhielt auch der SVM einen Strafstoß, den Amin mit Hilfe der Lattenunterkante vollendete (72.). Nur zwei Minuten später kam der BTSV nach einer Ecke per Kopf wieder auf ein Tor heran (74.). Abermals nur wenige Minuten später bekam Braunschweig den nächsten Elfer, doch diesmal scheiterte Pourie am Schlussmann des SVM (80.). Es blieb am Ende beim spektakulären 4:3. Braunschweig verpasst damit die Meisterschaft.

 

Die weiteren Ergebnisse

Magdeburg 2:2 Münster

Tore: 1:0 Beck (56.), 1:1 Litka (75.), 2:1 Oswei-Kwadko (77.), 2:2 Litka (79.).

 

Uerdingen 1:1 Köln

Tore: 1:0 Lukimya (11.), 1:1 Bunjaku (56.)

 

Jena 1:0 Großaspach

Tore: 1:0 Hammann (90.)

   
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