Dotchev vor Derby: "Müssen über unseren Möglichkeiten spielen"

Gleich drei Sachsen-Derbys (Dresden, Zwickau und Chemnitz im Landespokal) stehen für Erzgebirge Aue in diesem Monat an, das erste bestreiten die Veilchen am Samstag vor der Saison-Rekordkulisse von 30.000 Zuschauern bei Dynamo. Trainer Pavel Dotchev erwartet von seiner Mannschaft, dass sie über ihrem Maximum spielen wird.

"Brutal schwere Aufgabe"

Nein, Dotchev versuchte auf der Spieltags-Pressekonferenz am Donnerstag erst gar nicht, die Bedeutung der Partie kleinzureden: "Es ist natürlich ein besonderes Spiel, die Tabelle spielt dabei keine Rolle." Damit spielte der 57-Jährige zum einen darauf an, dass in Derbys oft die Tagesform entscheidet, und zum anderen darauf, dass beide Teams überaus formstark sind. Während Aue in diesem Jahr aus sieben Spielen 16 Zähler holte, waren es bei Dynamo derer 15. Was bei den Veilchen noch hinzukommt: Mit Mannheim, Wiesbaden und Saarbrücken haben sie zuletzt drei Aufstiegskandidaten allesamt mit 2:1 besiegt. Mit Dynamo wartet nun der nächste. "Wir haben gezeigt, dass wir mit Spitzenmannschaften mithalten können." Als Blaupause für die Partie gegen die SGD tauge diese Erkenntnis laut Dotchev allerdings nicht: "Die Teams haben alle ihre Probleme gehabt und waren nicht so formstark wie Dresden."

Entsprechend rechnet der Deutsch-Bulgare mit einer "brutal schweren Aufgabe" und fordert: "Wenn wir etwas mitnehmen wollen, müssen wir eine Top-Form abrufen und über unseren Möglichkeiten spielen." Eine besondere Ansprache werde er aber nicht an die Mannschaft richten: "Wer bei so einer Kulisse (30.000 Zuschauer, darunter 3.000 Aue-Fans, d. Red.) keine Eigenmotivation mitbringt, da habe ich als Trainer sowieso verloren." Eher müsse er dagegen steuern, "damit wir uns von den Emotionen nicht so sehr beeinflussen lassen."

Jonjic gesperrt: "Möchte ihn nicht fertigmachen"

Antonio Jonjic tat das am letzten Sonntag im Spiel gegen Saarbrücken, ließ sich provozieren, warf Gegenspieler Marcel Gaus den Ball an den Kopf und verpasst nun die nächsten beide Spiele rot-gesperrt. Eine herbe Schwächung für den FCE, war der 23-Jährige seit Beginn des neuen Jahres doch an sechs Treffern direkt beteiligt und traf in den letzten drei Spielen jeweils einmal. Dass er jetzt fehlt, "ist eine Baustelle für uns, daran haben wir zu knabbern. Es wird schwer, ihn zu ersetzen", gestand Dotchev ein. Von einer persönlichen Bestrafung des Stürmers sah er aber ab: "Ich gehe mit ihm nicht hart ins Gericht, möchte ihn nicht fertigmachen und draufhauen." Vielmehr habe Jonjic sich selbst bestraft. "Er weiß, dass es nicht richtig war und leidet selber darunter", sagte Dotchev und gab dem 23-Jährigen über das Wochenende sogar frei, damit er zu seiner Familie fahren und abschalten kann. Wer für den Angreifer spielen wird, ließ der Chefcoach noch offen. "Ich habe ein, zwei Optionen." Darunter wohl Elias Huth und Boris Tashchy.

Während auch Steffen Nkansah, Anthony Barylla und Kilian Jakob (alle Trainingsrückstand) nicht zur Verfügung stehen, kehrt Marco Schikora nach abgesessener Gelb-Sperre in den Kader zurück Auch Marvin Stefaniak steht für das Duell gegen seinen Ex-Klub wohl wieder zur Verfügung, nachdem er zuletzt wegen Rückenproblemen passen musste. "Er trainiert schon wieder, das macht mir Hoffnung", so Dotchev, der als Aue-Trainer in Dresden noch nie verloren hat. Ob es dabei bleibt?

   

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