Dotchev trotz Derby-Pleite: "Eines unserer besten Spiele"
Mit 0:1 musste sich Erzgebirge Aue am Samstag im Derby bei Dynamo Dresden geschlagen geben. Dennoch war Trainer Pavel Dotchev mit der Leistung seiner Mannschaft zufrieden – und sprach gar von "einem der besten Spiele".
Knackpunkt Chancenverwertung
In der fünften Minute der Nachspielzeit war sie nochmal da, die große Chance auf den Ausgleich. Doch weil Elias Huth frei auf das Tor zulaufend vorbeizog, standen die Veilchen nach Schlusspfiff mit leeren Händen da. Von Unzufriedenheit war bei Trainer Pavel Dotchev im Interview mit "MagentaSport" anschließend aber keine Spur – im Gegenteil: "Ich bin sehr zufrieden, es war eines unserer besten Spiele", sagte der 57-Jährige. Worte, die angesichts der Niederlage überraschten. Doch Aues Coach machte die Bewertung der Partie nicht am Ergebnis, sondern der Leistung fest. "Das war ein kämpferisch und läuferisch sehr mutiger Auftritt", lobte Dotchev, der erstmals mit dem FCE in Dresden unterlag.
"Wir haben alles umgesetzt, was wir uns vorgenommen haben. Daher hätten wir mindestens einen Punkt verdient gehabt." Allein: ein Tor gelang den Veilchen nicht. "Das ist das einzige, was ich meiner Mannschaft vorwerfe." Denn Aue hatte sich eine Vielzahl von guten Möglichkeiten herausgespielt, doch gleich mehrfach konnte Stefan Drljaca im Dynamo-Tor stark parieren. "Das Glück war einfach nicht auf unserer Seite." Nach 88 Minuten scheiterte Majetschak per Kopfball zudem am Pfosten, ehe Burger im Duell mit Drljaca zu Fall ging. "Für mich ist das ein klarer Elfmeter", meinte Dotchev im "MDR"-Interview.
Ärger über Elfmeter für Dresden
Strittig war auch der Elfmeter für Dynamo, den Ahmet Arslan nach 39 Minuten zum Siegtreffer verwandelte. "Stimmen aus der Mannschaft deuten darauf hin, dass es kein Elfmeter war", gab Torhüter Martin Männel zu Protokoll – und ärgerte sich darüber, dass es zuvor Freistoß gab, aus dem der Strafstoß dann resultierte. "Der Freistoß hätte für uns gegeben werden müssen", meinte der Keeper. "Man hat gesehen, dass der Dresdner Spieler aufgesprungen ist, weil er gedacht hatte, das es gegen ihn gepfiffen wurde. Besser kann man sich als Verteidiger nicht verhalten."
Doch an den strittigen Szenen festmachen wollte Männel die Niederlage nicht: "Wir hatten genug Möglichkeiten und sind auch an unserer Chancenverwertung gescheitert." Und dennoch: "Das wird uns jetzt nicht aus der Bahn werfen." Schließlich läuft das Jahr für Aue bislang gut, wenngleich die Niederlage im Derby natürlich schmerzt. "Ich muss die Mannschaft jetzt aufbauen", sagte Dotchev, der im Heimspiel gegen Rot-Weiss Essen am kommenden Samstag neben dem rot-gesperrten Antonio Jonjic auch auf Linus Rosenlöcher verzichten muss, der seine fünfte gelbe Karte gesehen hat.