Dotchev fordert Konsequenzen für Schiedsrichter – Thiel bleibt wohl
Im vorletzten Heimspiel der Saison trifft Erzgebirge Aue am Montagabend auf die U23 des BVB – allerdings ohne Trainer Pavel Dotchev an der Seitenlinie, nachdem er in Duisburg vor einer Woche die vierte gelbe Karte gesehen hatte. Der Deutsch-Bulgare akzeptiert die Sperre, fordert gleichzeitig aber auch Konsequenzen für Schiedsrichter. Derweil bleibt Maximilian Thiel wohl beim FCE.
Dotchevs Schiri-Kritik
Stolz sei er nicht, zum vierten Mal in dieser Saison mit Gelb verwarnt worden zu sein, wird Dotchev in der "Freien Presse" zitiert. "Ich ärgere mich sehr deswegen." Selbstkritisch räumt er ein, dass er vielleicht zu hart zum Schiedsrichter gewesen sei. Daher werde er die Konsequenzen tragen. Das erhofft er sich allerdings auch von den Unparteiischen: "Ich wünsche mir, dass auch irgendwann die Schiedsrichter nach schlechter Leistung die Konsequenzen tragen." Bei unprofessionellem Verhalten und Fehlern müssten die Trainer und Spieler immer Konsequenzen tragen, die Unparteiischen jedoch nicht, schimpfte Dotchev. Ganz stimmt das allerdings nicht. Denn auch die Schiedsrichter werden in jedem Spiel beobachtet und können auf- und absteigen. Letztes war vor der Saison etwa bei Eric Müller, Franz Bokop und Patrick Glaser der Fall. Vertreten wird Dotchev am Montagabend von Co-Trainer Joti Stamatopoulos.
Aus sportlicher Sicht geht es für die Veilchen um nichts mehr, der Klassenerhalt ist bei zehn Punkten Vorsprung vor den letzten drei Spielen bereits gesichert. Doch einfach so abschenken will Aue die restlichen Spiele keinesfalls. Ein konkretes Ziel sei Dotchev zufolge zwar nicht ausgerufen worden, "allerdings haben wir bei den Fans etwas gutzumachen. Sie mussten in diesem Jahr viel wegstecken." Er könnte zwar nicht versprechen, dass die Partie gegen Dortmund gewonnen wird, "doch was ich versprechen kann ist, dass wir eine Mannschaft sehen werden, die kämpft." Beim Personal habe Dotchev die "Qual der Wahl".
Thiel zieht wohl seine Option
Parallel zum Saisonendspurt hat die Kaderplanung zuletzt Fahrt aufgenommen. Unter der Woche gab Aue den Abschied von sieben Spielern bekannt, darunter die beiden Leistungsträger Antonio Jonjic (Wehen Wiesbaden) und Dimitrij Nazarov (Ziel noch offen). "Manchmal ist es wie in der Liebe: Du liebst jemanden, aber er liebt dich nicht. Da kannst du nichts machen. Die Spieler wollen eine andere Perspektive, wir wollten sie behalten – das ist das normale Leben", so Dotchev.
Bleiben wird wohl Maximilian Thiel, der nach Angaben von "Tag24" eine Option gezogen habe. Eine offizielle Bestätigung liegt aber noch nicht vor. Noch offen ist derweil die Zukunft von Boris Tashchy, Sam Schreck, Erik Majetschak und Nürnberg-Leihgabe Paul-Philipp Besong, deren Verträge ebenfalls allesamt zum 30. Juni auslaufen. Auf der anderen Seite steht mit Sean Seitz (VfR Aalen) bislang ein Neuzugang fest, Interesse soll es zudem an Johan Gomez vom FSV Zwickau geben. Auf Sportchef Matthias Heidrich wartet in den nächsten Wochen viel Arbeit, trotz einer Etatreduzierung von zwei Millionen Euro einen schlagkräftigen Kader zusammenzustellen. Denn noch so eine Saison wie die nun auslaufenden wollten die Veilchen nicht erleben.