Die wichtigsten Antworten rund um die Insolvenz der Alemannia
Mit 2:5 musste sich Alemannia Aachen am gestrigen Sonntag im Testspiel dem FC Bayern München geschlagen geben. Trotz der erwarteten Niederlage gegen den deutschen Rekordmeister überwog natürlich das Positive. Knapp 600.000 Euro spülte das ausverkaufte Rettungsspiel in die Kassen der Alemannia. Während der Live-Übertragung bei Sport1 kam es in vielen Fan-Foren der Drittligisten jedoch zu einigen Irritationen bezüglich der aktuellen Lage der Aachener: "Ich dachte, Alemannia Aachen ist schon abgestiegen", wurde dabei nicht selten fälschlicherweise behauptet. liga3-online.de möchte zur Klärung dieser Irritationen beitragen und beantwortet im Folgenden noch einmal die wichtigsten Fragen rund um die Insolvenz der Alemannia.
Ist Alemannia Aachen bereits abgestiegen?
Hier waren sich viele Fans der übrigen Drittligisten nicht sicher. An dieser Stelle muss eindeutig festgehalten werden, dass die Alemannia noch nicht als erster Absteiger feststeht. Sie bestreiten weiterhin alle Partien in der 3. Liga.
Hat Aachen schon einen Insolvenz-Antrag gestellt?
Ja, der Antrag wurde bereits Ende November beim Amtsgericht Aachen gestellt. Dieses hat der Alemannia Aachen GmbH kurze Zeit später stattgegeben, das Verfahren in Eigenverwaltung durchführen zu können. Somit liegt es nun in den Händen des Insolvenzverwalters, die endgültige Eröffnung des Verfahrens bis zum Ende der Saison hinauszuzögern, um somit einen Zwangsabstieg bis in die Amateurligen zu verhindern.
Was passiert, wenn der TSV das Verfahren noch vor dem letzten Spieltag eröffnet?
Dann stünde die Alemannia als erster Absteiger fest, alle Spiele würden mit sofortiger Wirkung annulliert werden und der Klub würde sich zudem auch vom Spielbetrieb der 3. Liga abmelden müssen. Weitergehend wäre ein Sturz bis in die Kreisliga ein realistisches Szenario.
Wie geht es weiter, wenn die Alemannia das Verfahren erst nach der Saison eröffnet?
Dies ist nicht nur das Ziel der Verantwortlichen sondern auch das derzeit wahrscheinlichste Szenario. Die Alemannia würde dann aufgrund der Insolvenzanmeldung zwar als Absteiger in die Regionalliga feststehen, wäre aber komplett schuldenfrei und könnte dort einen Neuanfang wagen. Um dieses Ziel zu erreichen, benötigen die Kaiserstädter etwa 1,5 Millionen Euro.
Ist es auch möglich, dass die Aachener doch noch in der 3. Liga bleiben?
Ja! Dazu müsste man neue Sponsoren finden, die der Alemannia insgesamt einen mittleren siebenstelligen Betrag zu Verfügung stellen. Dann könnte der TSV seinen Insolvenzantrag zurückziehen und spielt danach weiterhin in der 3. Liga mit, als wäre nichts gewesen. Diesen Fall schätzt der Finanzbeauftragte Holger Voskuhl gegenüber liga3-online.de allerdings als sehr unwahrscheinlich ein. Voraussetzung dafür ist aber natürlich, dass der Zweitligaabsteiger sportlich überaupt den Klassenerhalt in Liga 3 schafft.
FOTO: Lennart Ebersbach
