Die turbulente Laufbahn des Benjamin Reicherts
Der 28-Jährige Innenverteidiger Benjamin Reichert von Rot-Weiß Oberhausen erlebte eine fast unglaubliche Sportler-Karriere, nahe zu jedes Jahr hatte er mit Verletzungen zu kämpfen doch ist immer wieder aufgestanden und meint sogar einige Zwangspausen hätten ihn nur noch stärker gemacht. liga3-online.de stellt euch Kämpferherz Reichert ausführlicher vor.
Seit der Jugend bei den Kleeblättern
Der gebürtige Essener hat eigentlich alle Höhen und Tiefen mit RWO miterlebt, sowohl bei den grandiosen Aufstiegen als auch bei den traurigen Abstiegen, die ihn und sein Team aus der Zweiten Bundesliga bis in die Oberliga und führten. Reichert blieb dem Arbeiterklub immer treu. Doch gleich am Anfang seiner Karriere wurde der Rechtsfuß auf eine harte Probe gestellt, nach seinem ersten Zweitliga Einsatz in der Saison 02/03 gegen den MSV Duisburg sollte Reichert bis zum Abstieg in die Regionalliga nur noch drei Einsätze in der ersten Mannschaft bekommen. Nach dem er dann 03/04 seinen ersten Profivertrag bei Rot-Weiß unterschrieben hatte, ging die Leier allerdings erst so richtig los. Das Oberhausener-Eigengewächs zog sich eine schwere Verletzung zu, die ihn zu insgesamt 9-Monaten Pause zwangen! Schuld war unter anderem ein Knorpelschaden im Knie.
"Im Rückblick glaube ich jetzt, dass ich damals vielleicht an Aufhören gedacht habe, so deprimiert wie ich war. Aber ich habe immer weiter gemacht, weil meine Familie und Freunde mich aufgebaut haben", meint der Ruhgebietler später im Interview mit dem Internetportal "Der Westen". Ohne diesen Rückhalt hätte er wahrscheinlich aufgehört, so Reichert. Danach hatte der 1,80 Meter große Oberhausener eigentlich fast jedes Jahr mehr oder weniger schwere Verletzungen: "Das waren mehr oder weniger alles Unfälle, die sich nicht vermeiden ließen", sagt er später.
"Berufliche Perspektiven sind sehr Wichtig"
Einen Plan B hätte Reichert mit einer abgeschlossenen kaufmännischen Ausbildung und guten Computer-Kenntnissen auch noch im Petto gehabt, wenn es mit der Fußballerkarriere nichts mehr geworden wäre." Sich zuvor oder parallel gut ausbilden lassen, damit man einen Beruf findet, den man stattdessen ergreifen kann. Wer sich nur auf Leistungssport verlässt, denkt viel zu kurz. Ein Großteil der Fußballprofis steht nach Beendigung ihrer Karriere vor einem Scherbenhaufen. Gesundheitlich und finanziell", meint der Kleeblätter. Es sei gut dass man beim RWO auf Sachen wie Ausbildung achte, so Reichert. Eine Perspektive für Reichert wäre sicherlich die Softwarefirma seines Bruders in Köln.
Mit Brüdern einen Sport-Clan gegründet
1997 gründete das Oberhausener-Urgestein mit seinen Brüdern Ralf und Tim Reichert den E-Sport-Clan SK Gaming, der heute zu den erfolgreichsten Clans der ganzen Welt gehört. Die berufliche Zukunft ist gesichert, doch an aufhören denkt Reichert trotz Verletzungspech noch lange nicht.
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