Topteams im Check: Was spricht für, was gegen den Aufstieg?
Die Saison biegt auf die Zielgerade ein – und mit ihr der Aufstiegskampf. Sieben Teams sind noch im Rennen. Wie ist Lage vor dem Endspurt? liga3-online.de nimmt die Topteams unter die Lupe – und zählt auf, was jeweils für und was gegen den Aufstieg spricht.
Was für den Aufstieg spricht: Die meisten Siege (20), die meisten Tore (65) und die wenigsten Niederlagen (5): Der 1. FC Magdeburg ist in nahezu allen Kategorien Liga-Spitze – und steht entsprechend seit dem 4. Spieltag unterbrochen auf dem ersten Tabellenplatz. Dass der FCM in der kommenden Saison in der 2. Liga spielen wird, daran gibt es keine Zweifel mehr. Schon am Sonntag könnten die Elbestädter den Aufstieg beim SC Verl in Paderborn perfekt machen, wenn Braunschweig (gegen Würzburg) und Osnabrück (bei 1860) tags zuvor nicht gewinnen. Sollten die Sektkorken an Ostern noch nicht knallen, kann der FCM den Aufstieg nächste Woche im Heimspiel gegen Zwickau aus eigener Kraft klar machen.
Was gegen den Aufstieg spricht: Nur, wenn die Magdeburger die nächsten drei Spiele allesamt verlieren sollten, könnte es nochmal eng werden. Doch daran glaubt niemand mehr.
Was für den Aufstieg spricht: Mit nur 19 Gegentoren stellt der 1. FC Kaiserslautern die beste Abwehr der 3. Liga, schon 19 Mal blieben die Roten Teufel zudem ohne Gegentor – Liga-Bestwert. Darüber hinaus ist der FCK das beste Rückrundenteam (31 Punkte aus 14 Spielen) und zusammen mit dem 1. FC Magdeburg die beste Heimmannschaft (37 Punkte aus 16 Spielen). Mit Terrence Boyd haben die Pfälzer den langersehnten Knipser gefunden. Sieben Tore in neun Spielen sind eine beeindruckende Quote – und könnten am Ende den Unterschied ausmachen. Gleiches gilt für die riesige Fan-Unterstützung heim wie auswärts.
Was gegen den Aufstieg spricht: Auch wenn es niemand offen aussprechen wird: Beim FCK herrscht durchaus Druck. Eine derart gute Aufstiegschance nach schwierigen Jahren zu verspielen, wäre überaus bitter. Nicht zuletzt aus finanzieller Sicht, macht Lautern doch in jedem Drittliga-Jahr einen Millionen-Verlust.
Was für den Aufstieg spricht: Es ist vor allem die Breite des Kaders, die der Eintracht im Rennen um die 2. Liga einen Vorteil gegenüber manchen Konkurrenten verschafft. Dass sich die 56 Saisontore auf gleich 16 Spieler verteilen, macht den BTSV schwer ausrechenbar. Auch das vermeintlich leichte Restprogramm mit Spielen gegen Würzburg, Meppen und Köln spricht für die Niedersachsen. Zwar kommt der 1. FC Magdeburg am 29. April noch an die Hamburger Straße, könnte dann aber bereits aufgestiegen sein.
Was gegen den Aufstieg spricht: Auch wenn die Ergebnisse stimmten: Total überzeugend trat der BTSV in den letzten Wochen nicht immer auf. Gegen Schlusslicht Havelse profitierte die Schiele-Elf von gleich zwei Eigentoren und gewann erst in der Nachspielzeit, auch in Wiesbaden mussten die Braunschweiger bis zum Ende um den Sieg zittern.
Was für den Aufstieg spricht: Nach der 0:3-Niederlage in Mannheim Mitte März schien 1860 schon raus aus dem Aufstiegsrennen, ehe die Löwen der große Profiteur des Türkgücü-Rückzugs waren, am vergangenen Spieltag zudem von der Nullnummer zwischen Saarbrücken und Mannheim profitierten und nun als Vierter plötzlich erster Verfolger sind. Und die Rolle des Jägers soll dem Löwen ja liegen …
Was gegen den Aufstieg spricht: Zwar ist 1860 gegenüber Eintracht Braunschweig noch ein Spiel im Rückstand, hat aber sechs Punkte weniger und ein um 15 Treffer schlechteres Torverhältnis. Mindestens 12 bis 13 Punkte aus den letzten fünf Spielen werden wohl nötig sein, um den BTSV noch abzufangen – eine Herkulesaufgabe. Schon eine Niederlage könnte das Aus aller Träume bedeuten. Zumal 1860 mit Osnabrück und Magdeburg noch zwei Topteams vor der Brust hat und in diesen Spielen – bis auf das 2:1 gegen Kaiserslautern – nie gut ausgesehen hat.
Was für den Aufstieg spricht: Zwar liegt der VfL derzeit sieben Punkte hinter dem Relegationsplatz, hat aber die wenigsten Spiele aller Aufstiegskandidaten absolviert. Gegenüber Eintracht Braunschweig etwa sind die Lila-Weißen gleich zwei Partien im Rückstand und könnten so in den nächsten Wochen – ohne dass der BTSV eingreifen kann – bis auf einen Zähler an die Eintracht heranrücken. Ähnlich wie bei 1860 könnte die Rolle des Jägers der große Trumpf werden.
Was gegen den Aufstieg spricht: Zwar setzte sich Osnabrück am Montagabend auf durchaus emotionale Weise vor heimischer Kulisse gegen den SC Verl durch, doch insgesamt ist die Heimbilanz nicht aufstiegsreif. Nur acht von 16 Partien konnte der VfL gewinnen, auf der anderen Seite setzte es gleich fünf Niederlagen. So häufig verlor kein anderer Aufstiegskandidat zu Hause. Im Restprogramm warten Mit 1860 (A) und Mannheim (H) zudem noch zwei schwere Brocken. Um eine Chance zu haben, benötigt der VfL eine Siegesserie. Mehr als drei Siege hintereinander gelangen allerdings noch nicht.
Was für den Aufstieg spricht: Sieben Punkte Rückstand auf Rang 3, aber nur noch fünf Spiele: Der 1. FC Saarbrücken – der große Verlierer des Türkgücü-Rückzugs – läuft der Musik nach zuletzt zwei Unentschieden derzeit etwas hinterher. Im Derby gegen Kaiserslautern muss nun ein Sieg her. Der würde nicht nur drei Punkte bedeuten, sondern könnte vor den letzten vier Spielen nochmal neue Kräfte freisetzen – zumal das Restprogramm mit Verl (H), Berlin (A), Zwickau (H) und Freiburg II (A) vergleichsweise leicht ist. Hinzukommt, dass der FCS oft auch spät noch Tore erzielen kann. Schon 15 Mal waren die Saarländer in der Schlussviertelstunde erfolgreich – Spitzenwert zusammen mit dem FCM.
Was gegen den Aufstieg spricht: Die Mannschaft von Trainer Uwe Koschinat spielt ein starkes zweites Drittliga-Jahr, doch in den entscheidenden Momenten fehlten ein paar Prozent – etwa in den Derbys gegen Mannheim und Kaiserslautern in der Hinrunde. Auch die mitunter zu hohe Erwartungshaltung einiger Fans ist ein Grund dafür.
Was für den Aufstieg spricht: Nach zuletzt nur zwei Unentschieden und einem Rückstand von bereits acht Punkten auf den Relegationsplatz spricht eigentlich nicht mehr viel für Mannheim. Doch dass den Waldhof nun eigentlich niemand mehr auf dem Zettel hat, könnte die Chance für befreit aufspielende Kurpfälzer sein. Allerdings müssen dafür die letzten fünf Spiele wohl allesamt gewonnen werden.
Was gegen den Aufstieg spricht: Neben dem großen Rückstand ist es vor allem die fehlende Breite im Kader, die gegen den Aufstieg spricht. In der Spitze sind die Kurpfälzer mit Spielern wie Marc Schnatterer, Marco Höger und Pascal Sohm stark besetzt, doch auf der Bank fehlt es an qualitativ gleichwertigen Alternativen. Dass Top-Torjäger Dominik Martinovic in diesem Jahr erst ein Tor erzielt hat, fällt somit schwer ins Gewicht.