Die Erfolgsgeschichte des SV Darmstadt 98

Es sind jene Geschichten, welche nur der Fussball schreibt. Ein Traditionsverein, welcher über Jahre lang in der Versenkung der Fussball-Landkarte verschwand, macht wieder auf sich aufmerksam. Der SV Darmstadt 98. Dank einer bärenstarken Leistung im Ligaendspurt, belohnten sich die Lilien mit dem Aufstieg in die Dritte Liga. Doch so groß die Freude auch vermutet, war es stets nicht immer rosig.

Favorit für die Zweite Liga

Zur damaligen Zeit spielen die Lilien bereits ganze 4 Jahre in der Dritten Liga. Unter Trainer Feichtenbeiner zählte man sogar zum Favoritenkreis für den Aufstieg in die Zweite Liga. Doch diesen sehnlichsten Wunsch der Fans ging nicht in Erfüllung. Auch im Jahr 2001/2002 zählte man zu den heißesten Anwärtern – am Ende blieb Platz 14. Selbst unter Trainer Moser sah es anfangs ganz gut aus – doch die Ernüchterung folgte auf den Schuh. Abstieg in die Oberliga-Hessen! Mit dem direkten Ziel Wiederaufstieg gelang dann eine unvergessliche Saison. Unter Bruno Labbadia holte man stolze 88 von 102 Punkten – ein Wahnsinn und Rekord in der Vereinsgeschichte! Auch das anschließende Jahr verlief erfolgreich – Rang 5 stand am Ende zu Buche. Beflügelt vom Erfolg wollte man nach den Sternen greifen. 2005/2006 gab es aber ein bitteres Ende, im Höhenflug der Lilien. Am Ende stand erneut ein enttäuschender 5. Platz.

Der große Umbruch

Es sollte große Veränderungen geben. Ein kompletter Umbruch auch innerhalb der Mannschaft. Nur 5 Leistungsträger wurden gehalten – Trainer Lettieri sollte aus den finanziell begrenzten Mitteln eine Truppe formen. Die Vorgabe war klar : Oben mitspielen! Doch von den ersten 30 Punkten nur 9 auf dem Konto zu haben, passte absolut nicht ins Konzept. Entsprechende Folge? Lettieri durfte seine Koffer packen. Doch auch sein Nachfolger Kleppinger riss das Ruder nicht rum. Die Reserve des Bundesligisten FC Bayern München besiegelte den Abstieg der Lilien in die Viertklassigkeit. Mit dem sportlichen Abstieg stieg auch der Fanprotest im Lager der Darmstädter. Vertrauen in die eigene Führungsetage? Weit gefehlt! Und endlich nahm jemand das Ruder in die Hand, welcher wirtschaftlich und sportlich gesehen auch ein solch großes Schiff ruhig in den Hafen lenken konnte – Hans Kessler. Durch Ihn sollte Vereins, – u. Infrastruktur neu überholt werden – die Zusammenarbeit mit den Fans stand im Vordergrund.

05.03.2008

Dieses Datum dürfte jedem Lilien-Fan schwer im Magen liegen. Aufgrund finanzieller Schwierigkeiten in Millionenhöhe wurde ein Insolvenzverfahren eingeleitet. Doch Kessler und die Fans wehrten sich gegen den bevorstehenden Untergang. Mit einem Spendenkonto, Freundschaftsspielen, Versteigerungen und Investoren konnte jedoch die Lizenz gesichert werden. Aber auch der 03.06.2009 ist eines jener Tage, welcher ganz schnell aus dem Kalender gestrichen werden kann. Durch die aufopferungsvolle Liebe der eigenen Fans konnte ein erneuter Insolvenzantrag beim Amtsgericht abgewendet werden. Dank zahlreicher Aktionen und Spenden konnte der SV Darmstadt rundum erneuert werden.

Trainer Runjaic brachte den Erfolg

Es gab ganz klar eine Zielrichtung – die Einhaltung des Dreijahresplanes. Stück für Stück sollten die Lilien dem Aufstieg näher kommen. Und zur Freude aller, wurde die Umsetzung bereits im ersten Jahr realisiert. Eindrucksvoll gelang den Lilien der Aufstieg in die Dritte Liga. Gerade in den entscheidenen Phasen der Saison waren die Darmstädter stets hellwach. Dies sollte auch die Konkurrenz aus Frankfurt, Kassel und Worms zu spüren bekommen. Es waren Spiele, wovon noch vielen den Enkelkindern erzählen werden.

Eines zeigt der Weg der Lilien eindeutig – egal ob Höhen und Tiefen. Wenn Verein und Fans an einem Strang ziehen, ist vieles möglich. Gerade unter Kessler stieg das Vertrauen in die Führungsetage – eine gute Basis wurde gelegt. Arbeiten beide Seiten weiterhin so gut zusammen, ist der SV Darmstadt auf einem guten Weg.

   
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