Die besten Spiele der Saison 2016/17: Platz 3

Auf insgesamt 380 Meisterschaftsspiele und 13 DFB-Pokalpartien kann die 3. Liga in der Saison 2016/17 zurückblicken. Aus dieser Menge stachen einige Partien aus bestimmten Umständen ganz besonders hervor: Klare Siege, torreiche Aufeinandertreffen oder emotionale Entscheidungen. Zum Saisonabschluss haben wir sämtliche "Spiele der Saison" in einer Top 20-Bilanz gebündelt. Heute: Platz 3.

[box type="info" size="large"]Weiterlesen: Die Plätze 4-20[/box]

Die große Stunde von Torhüter Mark Flekken

Wir schreiben die Nachspielzeit im Duell des VfL Osnabrück mit dem MSV Duisburg. Anfang August, zweiter Spieltag – beide Teams waren mit einem knappen 1:0-Erfolg in die Saison gestartet. Ein frühes Spitzenspiel, das, wie sich mittlerweile herausgestellt hat, diesen Titel auch beim Vergleich in der Rückrunde wieder verdient hat: Beide Mannschaften stellen realistische Anwärter auf den Aufstieg in die 2. Bundesliga dar. Im August war das noch längst nicht sonnenklar, umso banger blickten die Anhänger der Niedersachsen in jenen Schlussminuten auf die Anzeigetafel: Würden die Lila-Weißen nach dem Derbyerfolg über Preußen Münster auch den stark eingeschätzten Zweitliga-Absteiger vom Niederrhein in die Schranken verweisen können? Nachdem Halil Savran eine Vorlage von Jules Reimerink kurz nach dem Seitenwechsel verwandelt hatte und der MSV in der Folge trotz größter Bemühungen Marius Gersbeck nicht überwinden konnte, deutete fast alles darauf hin. Dann aber schlug die große Stunde des Mark Flekken.

Mit der Hacke ins Glück

Kurz vorgestellt: Mark Flekken ist 23 Jahre, im niederländischen Kerkrade geboren und – und das machte ihn für diesen Augenblick besonders – er ist Torhüter. Das hielt ihn aber wie viele seiner Kollegen nicht davon ab, beim knappen Rückstand alles auf eine Karte zu setzen und während eines Eckballs mit nach vorne zu stürmen. Was dann passierte, überraschte aber wohl alle Besucher: Branimir Bajic köpfte den Standard in Richtung linkes Eck, Flekken hielt geistesgegenwärtig seine Fersenspitze in die Flugbahn und verlieh dem runden Leder damit die entscheidende Richtungsänderung, um exakt zwischen dem Pfosten und Gersbeck seinen Weg ins Netz zu finden. Was für ein Jubel bei den Zebras! Denn kurz darauf war das Spiel vorbei, die Meidericher hatten sich einen hochverdienten Punkt auf kuriose Art und Weise gesichert. Der Torschütze gab sich im Nachhinein übrigens ziemlich bescheiden. "Irgendwie ist mir der Ball an die Hacke gesprungen“, gab Flekken gegenüber der "WAZ" nach Abpfiff zu Protokoll. Das klang kleinlaut und fast schon entschuldigend.

Drittes Torhüter-Tor der Drittliga-Geschichte

Während der Schlussmann für den MSV Duisburg das allererste Torhüter-Tor der langen Vereinsgeschichte erzielte, ist der Treffer vom Mann zwischen den Pfosten für die 3. Liga zwar ein äußerst seltenes Ereignis, aber kein Novum. So verzeichnete etwa Carsten Nulle, heute Torwarttrainer bei Preußen Münster, vor fast sieben Jahren – im Februar 2010 – einen satten Kopfballtreffer in der Schlussminute. Kurios: Auch er rettete seinem damaligen Verein Carl Zeiss Jena mit diesem Glücksmoment ein 1:1-Remis – und wieder war es der VfL Osnabrück, dem durch einen Torhüter spät zwei Punkte genommen wurden. Die Reihe komplettiert wird von Hans-Jörg Butt, der für die zweite Mannschaft des FC Bayern München 2009 eines seiner zahlreichen Elfmetertore erzielte. Der FCB II gewann schließlich mit 4:0, unter anderem hatte ein gewisser Thomas Müller einen Doppelpack beigesteuert.

[box type="info"]Info: Die Plätze 2 und 1 werden in den nächsten Tagen veröffentlicht.[/box]

   

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