DFB weist Einspruch des HFC nach Wechsel-Chaos zurück

Kein Erfolg für den Halleschen FC beim DFB: Das Sportgericht hat den Einspruch der Saalestädter gegen die Spielwertung der Partie gegen Preußen Münster vom 21. September (2:2) am Montag in erster Instanz zurückgewiesen. Der HFC legte allerdings umgehend erneut Einspruch ein.

"Regelverstöße nicht zu erkennen"

Zwei Auswechslungen innerhalb weniger Sekunden waren es, die in der 82. Minute beim Spiel zwischen Halle und Münster vor vier Wochen für Chaos sorgten. Eigentlich sollte beim HFC Washausen für Boyd kommen, doch aufgrund eines folgenschweren Missverständnisses ging neben Boyd auch Sohm vom Platz. Sekunden später, Halle war zu diesem Zeitpunkt nur mit neun Spielern im Strafraum, fiel das 2:2 für Münster. Entsprechend groß war die Aufregung beim Halleschen FC, der juristisch gegen das Wechsel-Chaos vorging und beim DFB Einspruch gegen die Spielwertung eingelegte. Allerdings ohne Erfolg: "Regelverstöße von Schiedsrichter Michael Bacher sind von uns nicht zu erkennen", erklärt Stephan Oberholz als stellvertretender Vorsitzende des DFB-Sportgerichts und spricht von Tatsachenentscheidungen des Unparteiischen, "die nicht anfechtbar und damit hinzunehmen sind."

Bei seinem Einspruch hatte sich der HFC auf Paragraf 17 Absatz 2c der DFB-Rechts- und Verfahrensordnung gestützt und auf einen vermeintlichen Regelverstoß von Schiedsrichter Michael Bacher verwiesen, welcher den unentschiedenen Ausgang des Spiels mit hoher Wahrscheinlichkeit beeinflusst habe.

HFC legt erneut Einspruch ein

Doch auch laut liga3-online.de-Experte Babak Rafati lag kein Regelverstoß vor: "Dieser würde zum Beispiel dann vorliegen, wenn eine Mannschaft ein Tor mit zwölf Spielern auf dem Platz erzielen würde." Das war nicht der Fall, gleichzeitig war der Wechsel des Halleschen FC für den Schiedsrichter abgeschlossen, als Washausen für Sohm den Platz betreten hatte – auch, wenn eigentlich Boyd und nicht Sohm ausgewechselt werden sollte. Rafati sprach diesbezüglich von einem "Kommunikationsproblem" und einem "unerklärlichen, taktischen Fehler des Schiedsrichters." Wobei dieses Missverständnis nicht allein beim Schiedsrichter zu suchen sei: "Sohm hätte ja auf dem Platz bleiben können. Anders wäre der Sachverhalt gewesen, wenn der Schiedsrichter Sohm aufgefordert und dieser trotz Weigerung den Platz verlassen hätte."

Der Hallesche FC legte umgehend erneut Einspruch ein:  "Wir bleiben unserer Linie und Argumentation treu. Unseres Erachtens lag beim Auswechselvorgang unmittelbar vor dem Ausgleich zum 2:2 ein Regelverstoß vor", erklärt Sportdirektor Ralf Heskamp. "Diese Überzeugung werden wir nun in mündlicher Verhandlung darlegen". Einen Termin dafür gibt es noch nicht. Klar scheint: Die Erfolgsaussichten sind erneut eher gering.

   
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